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# taz.de -- Donald Trump und die Aktienkurse: Die Wahrheit der Börsen
> Die US-Wirtschaft schwächelt, obwohl Präsident Trump Wachstum versprochen
> hat. Jetzt lässt er Statistiken verschönern. Bei der Börse geht das
> nicht.
Bild: Sorgenvoller Blick: Aktienhändler an der Wall Street
Das Schweigen in den USA erstaunt. Bisher wehrt sich niemand gegen Trump,
obwohl er Putin hinterherschleimt, die Nato faktisch aufkündigt, Behörden
zerschlägt, exorbitante Zölle androht, die Luftsicherheit in Gefahr bringt,
die Justiz entmachtet, den Impfschutz riskiert, kurz: nur Chaos
hinterlässt. Selbst das demokratische Hollywood war bei den
Oscar-Verleihungen ganz brav.
Allerdings gibt es eine Zahl, die Donald Trump Angst einflößt und die er
ständig studiert: die Aktienkurse. Sie entwickeln sich derzeit eher
enttäuschend für den US-Präsidenten. Der Dow Jones ist nicht mehr
gestiegen, seitdem Trump im Amt ist. Die Anleger stören sich vor allem an
den [1][angedrohten Zöllen], weil sie die Güter verteuern und damit die
Inflation anheizen würden. Zudem irritiert die Börsianer, wie schlecht die
Stimmung im Volk ist, seitdem Trump regiert. Fast alle BürgerInnen sind
verunsichert, da Trump bereit ist, jeden zum Opfer zu machen, der nicht zu
seiner [2][Milliardärsclique] gehört. Diese allgemeine Angst wirkt sich
sofort auf die Wirtschaft aus: Die US-AmerikanerInnen beginnen zu sparen –
obwohl ihre Reallöhne steigen. Sobald aber der Konsum sinkt, ist die
nächste Rezession nicht mehr weit.
Trump weiß, wie gefährlich ihm die Wirtschaftsdaten werden könnten. Aber
leider lassen sich die Aktienkurse und die Börsen nicht einfach abschaffen
– noch nicht einmal von der Kettensäge Elon Musks. Bleiben nur die
staatlichen Statistiken, die die Regierung Trump verfälschen kann. Der neue
US-Handelsminister Howard Lutnick wartete jetzt mit der originellen Idee
auf, die Staatsausgaben einfach aus der Berechnung des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu entfernen. Das Kalkül ist klar: Es soll
nicht auffallen, welche ökonomischen Schäden entstehen, wenn Trump
[3][Tausende oder gar Millionen von Staatsbediensteten entlässt].
Diese Tricksereien erinnern einmal mehr an den russischen Präsidenten
Putin: Auch in seinem Land erscheinen die meisten Statistiken nicht mehr,
seitdem die Ukraine überfallen wurde. Ein Glück, dass in den USA wenigstens
die Börsen bleiben, um Trump einen Spiegel vorzuhalten.
3 Mar 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Ulrike Herrmann
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
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