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# taz.de -- USA boykottieren G20: Weltforum ohne wichtigsten Player
> Die USA schwänzen die G20-Treffen der wichtigsten Industrie- und
> Schwellenländer in Südafrika. Halb so schlimm, sagen Expertinnen.
Bild: „Er wird die G20 nicht verlassen“, Trump beim Handshake während des …
Berlin taz | Hier würden Steuergelder verschwendet und Antiamerikanismus
betrieben, hatte Marco Rubio gesagt. Dann war der neue US-Außenminister in
der vergangenen Woche dem Treffen mit den G20-Amtskollegen ferngeblieben.
Und auch beim G20-Finanzministertreffen, das bis zum heutigen Mittwoch in
Kapstadt stattfindet, kam kein US-Vertreter. Der neue Ressortchef Scott
Bessent sagte ab, wegen einer „Terminkollision“. Auch Argentiniens
Finanzminister kommt nicht.
Gibt die internationale neue Rechte der [1][G20] den Todesstoß? Das
informelle Treffen der 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, der
Europäischen und der Afrikanischen Union hat sich in der Finanzkrise 2009
als wichtiges Weltforum zur Lösung von Wirtschaftsproblemen etabliert.
[2][Doch ohne die USA fehlt der wichtigste Player.]
US-Präsident Donald Trump ist kein Freund multilateraler Vereinbarungen, er
handelt seine Deals lieber mit Einzelpartnern aus. Der Umsetzung von
G20-Themen wie einer [3][globalen Steuerreform] erteilte er bereits eine
Absage, bereits getroffene Vereinbarungen zum Klimaschutz will er nicht
umsetzen. [4][Die Amerikaner begründeten ihren Boykott der diesjährigen
Treffen auch mit einer Landreform im Gastgeberland, Südafrika war
brüskiert.]
Wie wichtig internationale Kooperationen allerdings angesichts globaler
Krisen wie Klimawandel oder Kriegen sind, hatte der scheidende US-Präsident
Joe Biden bereits beim letzten G20-Gipfel betont: „Ich dränge Sie alle,
mehr zu tun“, so Biden im November in Rio de Janeiro. „Die Zukunft unserer
Kinder, Urenkel und Ururenkel hängt davon ab.“
## „Zusammenschluss der demokratischen Mittelmächte“
„Er wird die G20 nicht verlassen“, sagt [5][Claudia Schmucker],
Welthandelsexpertin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. In
Trumps erster Präsidentschaft wären die USA auch in der G20 geblieben. Für
Deutschland und Europa werde das Format angesichts zunehmender globaler
Zerwürfnisse jedoch immer wichtiger: „Wenn wir die USA und China verlieren,
brauchen wir die G20“, so Schmucker. Es gehe um einen „Zusammenschluss der
demokratischen Mittelmächte“.
So sieht es auch David Ryfisch, Finanzexperte bei Germanwatch: Europa solle
sich hier „als Verteidiger des Multilateralismus präsentieren“, betont
Ryfisch. Die Europäer könnten sich so als Akteur in einem zunehmend
komplizierteren Umfeld profilieren: „Die G20 sind extrem wichtig für den
afrikanischen Kontinent: Hier geht es um das Schuldenproblem, um
internationale Steuerfragen.“
Dass es aber diesmal ein G20-Abschlusspapier gebe, bezweifelt Ryfisch. Die
Gespräche dazu liefen noch, sagt Jörg Kukies, der amtierende deutsche
Finanzminister – der in Kapstadt ist. Allerdings: So ein Dokument habe es
nicht immer gegeben.
25 Feb 2025
## LINKS
[1] /Neue-Afrikapolitik-der-Bundesregierung/!6060984
[2] /Muenchener-Sicherheitskonferenz/!6066767
[3] /Greenpeace-Vorschlag/!6051467
[4] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/g20-gipfel-suedafrika-absage…
[5] https://dgap.org/de/user/259/dr
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
G20-Gipfel
Marco Rubio
Kolumne Stadtgespräch
Junge Menschen zur Bundestagswahl
Afrika
Entwicklungspolitik
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