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# taz.de -- Russisches Energiesystem: Baltische Staaten koppeln sich ab
> Die russischen Stromimporte hatten sie im Zuge des Ukraine-Kriegs schon
> eingestellt. Am Samstag haben sich Litauen, Lettland und Estland auch vom
> gemeinsamen Stromnetz mit dem Nachbarland gelöst.
Bild: Über Polen werden die baltischen Staaten ins europäische Stromnetz inte…
Tallinn/Riga/Vilnius dpa | Mehr als 30 Jahre nach ihrer wiedererlangten
Unabhängigkeit haben sich Estland, Lettland und Litauen aus dem russischen
Energiesystem gelöst. Um kurz nach 9 Uhr Ortszeit waren die drei baltischen
EU- und Nato-Länder am Samstag vom gemeinsamen Stromnetz mit Russland
abgekoppelt, mit dem sie aus historischen Gründen seit Sowjetzeiten
verbunden waren.
Die Trennung verlief ohne Probleme und blieb für die Verbraucher unbemerkt,
wie die Netzbetreiber in Estland, Lettland und Litauen mitteilten. Für
einen Tag sollen die Stromnetze der drei Länder nun in einer Art
Inselbetrieb allein funktionieren – und dann am Sonntag über Polen in das
europäische System integriert werden.
Estland, Lettland und Litauen hatten bereits vor dem Hintergrund des
russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Stromimporte aus Russland
eingestellt. Weiterhin waren sie aber Teil eines aus Sowjetzeiten
stammenden gemeinsamen, synchrongeschalteten Netzes mit Russland und
Belarus. Das galt in Tallinn, Riga und Vilnius inzwischen als
Sicherheitsrisiko. Nach dem Netzwechsel werden sie dann die grundlegenden
Parameter des Stromsystems wie etwa Frequenz und Spannung selbst
kontrollieren können.
Aus auch geopolitischer Sicht wird dem Schritt eine große Bedeutung
beigemessen. „[1][Russland kann Energie nicht länger als
Erpressungsinstrument einsetzen]“, schrieb etwa die EU-Außenbeauftragte
[2][Kaja Kallas auf der Plattform X]. „Dies ist ein Sieg für die Freiheit
und die europäische Einheit.“
Estland, Lettland und Litauen waren nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur
wiedererlangten Unabhängigkeit 1991 gezwungenermaßen Teil der Sowjetunion.
Die drei Länder hatten 2009 mit den Vorbereitungen für den Anschluss an das
europäische Energiesystem begonnen. Der ursprüngliche Plan sah eine
Synchronisierung Anfang 2026 vor.
Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 beschleunigte das
Vorhaben, das finanziell überwiegend von der EU getragen wurde. Die Kosten
für den Aufbau der nötigen Infrastruktur betrugen insgesamt rund 1,6
Milliarden Euro.
8 Feb 2025
## LINKS
[1] /!5862907&s=Stromnetz+Baltische+Staaten&SuchRahmen=Print/
[2] https://x.com/kajakallas/status/1887762594779279740
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