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# taz.de -- Falsche Kritik an Grenzplänen: Es geht nicht um Machbarkeit
> Die Grenzschließungspläne sind nicht falsch, weil sie unmöglich sind. Sie
> sind falsch, weil sie moralisch und politisch eine Katastrophe wären.
Bild: Deutsch-polnische Grenze: „Geht das überhaupt?“ ist die falsche Frag…
Geht doch gar nicht! Verkürzt war es dieses Argument, mit dem Moderatorin
Pinar Atalay [1][am Sonntag beim „Quadrell“ die Pläne der AfD] zu entlarven
versuchte, nach denen die Grenzen für Geflüchtete geschlossen werden
sollen. Einen Polizisten pro Kilometer Grenze brauche es dafür, rechnete
Atalay Alice Weidel vor und fragte, wie das konkret umgesetzt werden solle.
Da schwang mit: Das ist völlig unmöglich, wäre aber eigentlich ganz okay.
Es ist ein Argument, das man ähnlich auch von Linken hört, oder von den
Grünen. Auch der Union, die die Ideen der AfD teils übernommen hat, wird es
immer wieder vorgehalten. Nur leider geht das Argument völlig am
entscheidenden Punkt vorbei.
Denn natürlich wäre es möglich, die 4.000 Kilometer langen deutschen
Grenzen weitgehend für Geflüchtete zu schließen. Man sollte die moderne
Überwachungstechnik und die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht
unterschätzen. Aber – und das ist das entscheidende – das ist völlig egal.
Die Grenzpläne sind doch nicht falsch, weil sie unmöglich sind. Sie sind
falsch, weil sie moralisch und politisch eine Katastrophe wären. Sie
würden noch weiteres Elend bedeuten, für diejenigen, die vor Krieg, Folter
und Elend fliehen müssen. Sie würden die EU gefährlich destabilisieren und
das Schengen-System der offenen Grenzen beerdigen. Sie würden auch sehr,
sehr viel Geld kosten.
Wer diese inhaltliche Ebene ignoriert, um stattdessen über die
Umsetzbarkeit zu sprechen, hat schon halb verloren. Statt um große Fragen
geht es nur mehr um technische Einzelheiten. [2][Man konnte das am Sonntag
bei Atalay und Weidel gut beobachten.] Letztere konnte bequem darauf
verweisen, dass die konkrete Ausarbeitung dann bei der Bundespolizei liege,
die sich mit den „Detailfragen“ auseinandersetzen würde.
Das Geht-doch-gar-nicht-Argument erlaubt der AfD so, sich als die einzige
Partei mit den großen Visionen aufzuspielen. Alle anderen werden zu
kleinkarierten Beschützern des Status quo degradiert, die es sich in
eingebildeter Ohnmacht gemütlich machen. Dieses Geschenk sollte man der AfD
wirklich nicht machen.
17 Feb 2025
## LINKS
[1] /RTL-Quadrell/!6069849
[2] https://www.youtube.com/watch?v=1G6y6-3m4HY
## AUTOREN
Frederik Eikmanns
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
GNS
Grenzkontrollen
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
TV Debatte
Messerattacke
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