| # taz.de -- Nachtaktiver Bundestag: Parlament stärkt Mutterschutz bei Fehlgebu… | |
| > In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat der Bundestag zwei Gesetze | |
| > beschlossen. Es geht um Mutterschutz und die Gesundheitsversorgung. | |
| Bild: Grabstätte für Sternenkinder auf einem Friedhof in Görlitz | |
| Berlin epd/dpa/taz | Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, haben künftig in | |
| deutlich mehr Fällen als bisher ein Anrecht auf Mutterschutz. Der | |
| [1][Bundestag stimmte am späten Donnerstagabend dafür], Frauen bereits bei | |
| einer Fehlgeburt ab der 13. Schwangerschaftswoche Mutterschutz zu gewähren. | |
| Bislang ist das in der Regel erst ab der 24. Schwangerschaftswoche der | |
| Fall. Vorgesehen ist nun eine gestaffelte Regelung: Bei einer Fehlgeburt ab | |
| der 13. Schwangerschaftswoche dürfen betroffene Frauen zwei Wochen lang | |
| nicht arbeiten, es sei denn, sie möchten dies ausdrücklich. Ab der 17. | |
| Schwangerschaftswoche dauert der Mutterschutz sechs Wochen, ab der 20. | |
| Schwangerschaftswoche sind es acht Wochen. Das entspricht der | |
| standardmäßigen Mutterschutz-Dauer nach der Geburt eines lebenden Kindes. | |
| Darüberhinaus soll ein Beschäftigungsverbot nach der Fehlgeburt künftig | |
| bereits dann gelten, wenn sich die betroffene Frau nicht ausdrücklich zur | |
| Arbeit bereit erklärt. Betroffene Frauen sollen damit künftig nicht mehr | |
| auf eine Krankschreibung einer Ärztin oder eines Arztes nach einer | |
| Fehlgeburt angewiesen sein. | |
| Für die Reform hatten zunächst zwei konkurrierende, aber inhaltlich | |
| ähnliche Gesetzentwürfe vorgelegen: einer von den Regierungsfraktionen SPD | |
| und Grüne und einer von der Unionsfraktion. Nach längeren Verhandlungen gab | |
| es eine Verständigung auf den Entwurf der Union. | |
| Das Gesetz wurde schließlich im Bundestag einstimmig verabschiedet, wobei | |
| allerdings das BSW nicht mehr anwesend war. Es soll am 14. Februar im | |
| Bundesrat behandelt werden. Da dort von einer Zustimmung ausgegangen wird, | |
| könnte es am 1. Juni dieses Jahres in Kraft treten. | |
| ## Kassen zahlen allen Frauen „Pille danach“ bei Vergewaltigung | |
| Ebenfalls in Abwesenheit der BSW-Abgeordneten beschloss der Bundestag am | |
| frühen Freitagmorgen beschloss der Bundestag mit der Mehrheit der früheren | |
| Ampelpartner SPD, Grünen und FDP das „Gesetz zur Stärkung der | |
| Gesundheitsversorgung in der Kommune“. | |
| Eine der darin enthaltenen Regelungen: Frauen, die sexualisierte Gewalt | |
| erleben, müssen künftig nicht mehr selbst für die „Pille danach“ aufkomm… | |
| Der Bundestag beschloss in der Nacht zum Freitag in Berlin, die bisher | |
| geltende Altersgrenze von 22 Jahren zu streichen. Damit übernehmen die | |
| gesetzlichen Krankenkassen künftig die Kosten für die Notfallverhütung auch | |
| für ältere Frauen, wenn es Hinweise auf sexuellen Missbrauch oder | |
| Vergewaltigung gibt. | |
| Darüber hinaus sieht das Gesetz, das sich auf viele verschiedene Aspekte | |
| des Gesundheitssystems bezieht, unter anderem auch den Wegfall der | |
| Honorarbudgets für Hausärzte vor. Indem Obergrenzen bei der Vergütung | |
| aufgehoben werden, soll es für Hausärzte attraktiver werden, wieder mehr | |
| Patienten aufzunehmen. Für Patienten mit leichten chronischen Erkrankungen | |
| und geringem Betreuungsbedarf sollen Praxen eine jährliche | |
| „Versorgungspauschale“ erhalten. Eine neue „Vorhaltepauschale“ soll es … | |
| Ärzte geben, die bestimmte Kriterien erfüllen – etwa indem sie | |
| Sprechstunden am Abend anbieten. | |
| Teil des Gesetzes ist außerdem ein erleichterter Zugang zu Hilfsmitteln für | |
| Menschen mit Behinderungen, die in einem sozialpädiatrischen Zentrum oder | |
| einem medizinischen Behandlungszentrum für Erwachsene mit geistiger | |
| Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen behandelt werden. Für diese | |
| Gruppe wird künftig immer vermutet, dass das gewünschte Hilfsmittel | |
| tatsächlich erforderlich ist, sofern es von einem Arzt oder einer Ärztin | |
| des Zentrums empfohlen wurde. Zu Hilfsmitteln zählen beispielsweise | |
| Rollstühle, Pflegebetten, Kompressionsstrümpfe und Hörgeräte. | |
| 31 Jan 2025 | |
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