# taz.de -- Reform Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Claudia Roth kann aufatm… | |
> Das Gesetz zur SPK-Reform kommt im Bundestag in letzter Minute durch. | |
> Union und FDP stimmen mit der rot-grünen Regierung für die | |
> Modernisierung. | |
Bild: Hermann Parzinger (Präsident der SPK), Ministerin Claudia Roth (Die Grü… | |
Berlin taz | Es gibt sie noch, die gute Nachricht. Mit den Stimmen der | |
Fraktionen von SPD, Grünen, Union und FDP beschloss der Deutsche Bundestag | |
in der Nacht auf Freitag ein Gesetz zur Reform der Stiftung Preußischer | |
Kulturbesitz (SPK). Die SPK verkörpert die wohl mit Abstand wichtigste | |
Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland. | |
Unter ihrem Dach sind in der Bundeshauptstadt die Staatsbibliothek, das | |
Ibero-Amerikanische Institut, das Geheime Staatsarchiv sowie die 21 | |
staatlichen Museen Berlins mit ihren etwa 5,3 Millionen Objekten aus den | |
Bereichen Kunst, Archäologie und Ethnologie zusammengefasst. | |
Die jeweiligen Einrichtungen der Stiftung sollen nun deutlich mehr | |
Handlungsspielraum erhalten, etwa auch durch eigene Budgets, wie | |
[1][Kulturstaatsministerin Claudia Roth] am Freitagvormittag auf einer | |
Pressekonferenz im Neuen Museum in Berlin erklärte. Roth sprach bei einigen | |
der Museen von den „sleeping beautys“, denen man zusätzliches Leben | |
einhauchen wolle. Schon jetzt sind viele Publikumsmagneten. | |
## Moderner, effizienter, schneller | |
Auch der seit 2008 amtierende SPK-Präsident Hermann Parzinger betonte, dass | |
die Kulturstiftung damit die Chance erhalte, „moderner, effizienter, | |
synergetischer und schneller“ zu werden. Die bisherige zentrale | |
Organisationsstruktur der Stiftung mit ihren gut 2.000 | |
Mitarbeiter:innen und den zahlreichen Einrichtungen sei zu | |
schwerfällig, gerade auch, was internationale Kooperationen betreffe. | |
Künftig wird die SPK von einem Vorstand aus bis zu sieben Mitgliedern unter | |
einer Präsidentin (auf Zeit, aber mit Weisungsbefugnis) an der Spitze | |
geleitet. Die Nachfolge des im Sommer ausscheidenden Parzinger wird ab 1. | |
Juni die Kunsthistorikerin und [2][Museumsdirektorin Marion Ackermann | |
antreten]. Sie leitet seit November 2016 die Staatlichen Kunstsammlungen | |
Dresden. | |
Ackermann bezeichnete am Freitag die im Bundestag doch noch erreichte späte | |
Einigung als ein „großes Geschenk“. So habe man nun bei der von Bund (75 | |
Prozent) und Ländern (25 Prozent) gemeinsam getragenen Preußenstiftung | |
Planungssicherheit, um die beabsichtigten Vorhaben voranzutreiben. | |
Einem verkleinerten Stiftungsrat werden künftig neben sechs rotierenden | |
Vertreter*innen der Länder zusätzlich vier Mitglieder des Deutschen | |
Bundestags angehören. Diese sind allerdings nur mit beratender Stimme | |
ausgestattet. Eine stärkere Einflussnahme der Politik fürchte man dadurch | |
nicht, so Parzinger. Eher könne dies zu einer besseren Verbindung zum | |
Kulturausschuss des Parlaments führen. | |
Die Novelle löst ein Gesetz aus dem Jahr 1957 ab und soll am 1. Dezember in | |
Kraft treten. [3][Staatsministerin Claudia Roth] hat sich mit [4][der | |
Reform nicht in sämtlichen Details] (wie einer von ihr erhofften | |
Umbenennung der Stiftung) durchsetzen können. Doch nach [5][Merz’ | |
populistischer Wende] in der Asylpoltik sieht sie hier ein positives | |
Signal: „Demokratische Parteien können Kompromisse finden, sie müssen sie | |
nur wollen.“ | |
[Anm. d. Red.: In einer vergangenen Version des Artikels hieß es, der | |
Bundestag habe die Reform nur mit Stimmen von SPD, Grünen, CDU und FDP | |
beschlossen. Auch die CSU hatte mit abgestimmt. Wir haben das korrigiert.] | |
31 Jan 2025 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Fanizadeh | |
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