Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kundgebung gegen Berliner Femizid: Patriarchale Gewalt kennt keine …
> Eine kommunisitsche Jugendgruppe gedenkt einer jungen Frau aus Marzahn.
> Der Ex-Partner soll die 27-jährige Anfang des Jahres umgebracht haben.
Bild: Kundgebungen gegen Femizide gibt es leider immer wieder – Wie hier im A…
Berlin taz | Dass sich am Mittwochabend bis auf den gewöhnlichen
Einkaufstrubel nichts Weiteres auf dem Platz vor der Eastgate Mall in
Marzahn regt, scheint zwei Polizisten etwas nervös zu machen. Sie laufen um
das Gebäude, suchen die angemeldete Kundgebung „Mann tötet nicht aus Liebe
– wir lassen kein Femizid unbeantwortet“, die an Hồng S. gedenken soll. D…
27-Jährige ist die erste Frau in Berlin in diesem Jahr, die aufgrund ihres
Geschlechts ermordet wurde – [1][ein Femizid.] Deutschlandweit wurden
bereits sechs Fälle seit Jahresanfang gezählt. Aufgerufen hatte die
kommunistische Kleingruppe Internationale Jugend.
Acht junge Mitglieder der Gruppe versammeln sich dann doch noch auf dem
Platz. Neben roten Fahnen halten sie Blumen und Grabkerzen in ihren Händen.
„Liebe Genossinnen, liebe Passant:innen, danke, dass ihr gekommen seid. Zum
einen gedenken wir, zum anderen trauern wir“, eröffnet eine Rednerin die
Kundgebung und beschreibt den Mord an S.: Am 25. Januar soll ihr Ex-Partner
ihr in ihrem Wohnhaus in der Marzahner Chaussee aufgelauert haben und im
Fahrstuhl mehrmals auf sie eingestochen haben. Kurz nachdem
Anwohner:innen sie gefunden haben, starb die junge Frau an den Folgen
der Verletzungen. Der mutmaßliche Täter befindet sich in Untersuchungshaft.
Über Hồng S. wird nicht viel mehr erzählt. Gekannt habe sie niemand von den
Veranstaltenden. Über den Femizid hätten sie von Polizei und Medien
erfahren, so ein Mitglied zur taz. Eigentlich sollte die Kundgebung auch in
der Nähe ihres Wohnhauses in der Marzahner Chaussee stattfinden. Aus
Respekt vor den Angehörigen sowie aufgrund von Sicherheitsbedenken wurde
sie spontan etwas weiter weg auf den öffentlichen Platz verlegt.
## Wenig Teilnahme
„Patriarchale Gewalt kennt keine Hautfarbe, Religion oder Herkunft“, heißt
es immer wieder, „und wenn Männer denken, sie seien mehr wert als Frauen,
dann kommt es zum Femizid. Wir werden so lange stehen, bis wir den Tod des
Patriarchats feiern und nicht mehr den Tod von Frauen betrauern.“ Immerhin
ein Mann hört ein paar Meter entfernt zu.
[2][Die jungen Kommunisten] verteilen Flyer, um über das Thema aufzuklären.
Unter den Passant:innen, die stehenbleiben, sind auch eine Mutter mit ihrem
neunjährigen Sohn. „Kann ich auch einen Flyer haben?“, fragt der Junge. Das
Wort Femizid kennt er. „Das mit dem Fahrstuhl, das habe ich schon gehört“,
sagt er. „Ich finde das sehr schlimm.“
Nach einer Stunde ist die Kundgebung vorbei, nur die mitgebrachten Kerzen,
Blumen und kleinen, beschriebenen Pappschilder bleiben auf dem Platz
zurück. Drei junge Passant:innen nähern sich dem Gedenkort und bleiben
davor stehen. Eine von ihnen liest laut die spanischen Worte auf dem
Pappschild: „Ni una menos“ – Nicht eine weniger.
6 Feb 2025
## LINKS
[1] /Gewalt-an-Frauen/!6048319
[2] /Comeback-der-K-Gruppen/!6053805
## AUTOREN
Johanna Weinz
## TAGS
Schwerpunkt Femizide
Kommunismus
Berlin Marzahn-Hellersdorf
Schwerpunkt Femizide
Emanzipation
Schwerpunkt Femizide
Kommunismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Femizide in Berlin: Aufschrei der Initiativen
Antigewaltprojekte gedenken einer getöteten Frau in Spandau. Ab jetzt
wollen sie nach jedem Femizid rote Schuhe vor die jeweiligen Rathäuser
tragen.
Femizide und Antifeminismus: Die Resilienz der Frauen
Der antifeministische Backlash ist in vollem Gange. Doch Frauen sind keine
wehrlosen Wesen, die sich in die Vergangenheit zurückkatapultieren lassen.
Nach Abschiebung aus Frauenhaus: „Die Kinder hatten riesige Angst“
Wenn gewalttätige Expartner ihre Kinder sehen, ist das oft ein
Sicherheitsrisiko für ein Frauenhaus. Auch Abschiebungen erschweren den
Gewaltschutz.
Comeback der K-Gruppen: Ein Heilsversprechen für junge Kader
In Berlin hat sich eine Revolutionäre Kommunistische Partei gegründet. Das
Energielevel der rund 200 jungen Menschen beim Parteitag sackte schnell ab.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.