# taz.de -- Report zur Frauenfußball-Bundesliga: Mehr Highlight-Normalität | |
> Trotz anhaltenden Wachstums wird die Fußballelite der Frauen immer noch | |
> querfinanziert. Der 1. FC Köln zeigt einen Weg zu mehr Eigenständigkeit. | |
Bild: Lotta Cordes für den 1. FC Köln beim sogenannten Highlight-Spiel gegen … | |
Der DFB veröffentlichte [1][den Saisonreport 23/24] zur Bundesliga der | |
Frauen: Wie in den Vorjahren stiegen Einnahmen und Publikumszahlen, aber | |
gleichzeitig auch die Ausgaben. Einem Rekord von 31 Millionen Euro | |
Einnahmen steht ein Rekordminus von 50 Millionen Euro entgegen. | |
Das bedeutet Verluste von durchschnittlich 1,9 Millionen Euro je Verein. | |
Während im Bericht Durchschnittswerte stehen, ist bekannt, dass unabhängige | |
Vereine wie Essen oder Potsdam immer eine ausgeglichene Bilanz haben | |
müssen. Demgegenüber werden die Frauenabteilungen der Lizenzvereine | |
querfinanziert. | |
Ähnlich ist die Schere bei den Spielerinnengehältern: Der Durchschnitt | |
liegt inzwischen bei 4.000 Euro. Während die besten Nationalspielerinnen | |
monatlich im fünfstelligen Bereich verdienen, gibt es noch viele Verträge | |
im dreistelligen Bereich. Laut Bericht soll trotz der Unterschiede zwischen | |
den Vereinen in jedem von ihnen das Gehaltsniveau „signifikant“ gestiegen | |
sein. | |
## Fast die schwarze Null in Köln | |
Der Publikumsschnitt liegt bei 2.876 Menschen pro Partie, fast eine | |
Verdreifachung im Vergleich zu vor der EM 2022. Das Interesse wächst auch | |
unabhängig [2][von den sogenannten Highlightspielen.] Letztere können ein | |
entscheidender Faktor sein. Laut Nicole Bender-Rummler, Bereichsleiterin | |
Frauen- und Mädchenfußball beim 1. FC Köln, brachte das Rekordspiel mit | |
38.000 Leuten gegen Frankfurt 22/23 „ein positives Ergebnis im | |
sechsstelligen Bereich. | |
Das war in der Saison unsere größte Einnahme. In der letzten Saison mit den | |
30.000 gegen Bremen hatten wir auch ein sechsstelliges positives Ergebnis.“ | |
Auch deshalb habe Köln nun erstmalig „fast die schwarze Null geschrieben“. | |
Vor dem Hintergrund, dass Ticketeinnahmen so viel ausmachen, ist es absurd, | |
dass nicht mehr Klubs aus „Highlight“ Normalität machen [3][wie Zweitligist | |
Union Berlin]. | |
Die Ausgaben steigen weiter. In den Lizenzbedingungen sind ab der Saison | |
25/26 mehr Vollzeitstellen im Staff vorgeschrieben. Der Nachholbedarf | |
bleibt groß. Wie man zu einer ausgeglichenen Bilanz kommen kann, | |
beschäftigt Verband und Vereine: Nachdem letztes Jahr der DFB einen | |
Wachstums- und Professionalisierungsplan vorgelegt hatte, zogen die Klubs | |
mit der Beauftragung einer Agentur nach. Zeitnah wollen beide Seiten | |
besprechen, wie es in Sachen Geschäftsplan weitergeht. | |
2 Feb 2025 | |
## LINKS | |
[1] https://www.dfb.de/ePaper/DFB-Saisonreport-Frauen-Bundesliga-20232024/ | |
[2] /Zuschauerrekord-in-der-Frauen-Bundesliga/!5966487 | |
[3] /Fussballerinnen-von-Union-Berlin/!6048244 | |
## AUTOREN | |
Annika Becker | |
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