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# taz.de -- Bundestagswahl 2025: Wählen und kämpfen!
> Zwischen Klimapolitik und Antifaschismus steht nicht oder, sondern und.
> Bis zur Bundestagswahl widmet sich die taz hier den drängendsten Themen.
Bild: Der Wahlkampf hat begonnen
Zehn Jahre nach der Pariser Klimakonferenz steuert die Welt auf
katastrophale Veränderungen zu. Die globale Durchschnittstemperatur lag
2024 zum ersten Mal über der kritischen Grenze von 1,5 Grad im Vergleich
zur vorindustriellen Zeit.
Nichts dagegen zu tun, ist keine Option. Doch der gesellschaftliche Umbau
ist teuer und erfordert kollektiv wie individuell große
Veränderungsbereitschaft. Das Geld dafür ist, außer in den Händen der
oberen Zehntausend, knapper geworden. Geopolitische Disruptionen wie der
russische Angriffskrieg und Donald Trumps neokoloniale Ansprüche führen
obendrein zu einem Verlust an Sicherheit in globalem Maßstab.
Die fundamentale Verunsicherung, die zunehmende globale Ungleichheit und
eine [1][weltweite Relativierung von Fakten] nützen auch in Deutschland vor
allem Rechtsextremen und Autokraten. Die Situation ist also bescheiden. Und
niemand scheint in dieser so entscheidenden Zeit zu wissen, wie der
gleichzeitigen Bedrohung durch Klimakrise und Rechtsextremismus zu begegnen
ist.
## Rückzug können wir uns nicht leisten
Die jeweiligen politischen Antworten wirken aus linker und ökologischer
Sicht widersprüchlich. Einerseits will man angesichts der Klimakrise
entschieden handeln, andererseits hält man sich aus Angst, rechtsextreme
Narrative zu füttern, mit harten ökologischen Forderungen zurück.
Die Folge ist ein Zurückweichen im Kampf gegen die Klimakrise.
Aktivistinnen und Aktivisten formulieren klimapolitische Anliegen mitunter
vorsichtig in „Nachhaltigkeit“ um, was die Krise verdaulicher erscheinen
lässt. Der grüne Kanzlerkandidat stellt die Schuldenbremse nicht etwa für
die Klimapolitik infrage, sondern für eine aufgemantelte
Verteidigungspolitik. Und im Wahlkampf lautet die allgemeine Botschaft:
Migration ist das Schicksalsthema der Menschheit – und nicht die Bedrohung
ihrer natürlichen Lebensgrundlagen.
Doch Rückzug ist das Letzte, das wir uns jetzt leisten können, das zeigen
unter anderem die verheerenden Brände in Los Angeles oder [2][die Lage in
Österreich, wo ein rechtsextremer Kanzler droht]. Im Gegenteil: Wenn denn
nichts offenkundig richtig ist und jeder Fakt verzerrt werden kann, ist
utopisches Denken praktische Vernunft.
Wer erfolgreich Klimapolitik machen will, muss sich trauen, einen starken
Staat der anderen Art zu denken; einen Staat, der emotionale und
finanzielle Sicherheit schafft. Der den Umbau der Gesellschaft in die Hand
nimmt und der sich das Geld dafür auch dort holt, wo es zuhauf vorhanden
ist: bei den Vermögenden.
## Auftakt in dieser Woche: Klima und Energie
Der Ruf nach vermeintlicher Freiheit von Heizungsgesetzen, Veggie-Days und
Klimapolitik im Allgemeinen zielt auf einen Abbau staatlicher Lenkung.
Davon profitieren hauptsächlich Konzerne. Sicherheit kann aber, entgegen
konservativen bis rechtsextremen Erzählungen, auch aus mehr statt weniger
Steuerung erwachsen. Das reicht dann allerdings weit über die
„sozialökologische Transformation“ oder eine homöopathische
Bürgergelderhöhung hinaus.
Die Demokratie und unsere Lebensgrundlagen stehen auf dem Spiel. Da wird
doch Deutschlands finanzielle Bonität die Aufhebung der Schuldenbremse
vertragen.
Mit dieser Haltung beginnt die taz ihre Wahlkampfberichterstattung. Bis zur
Bundestagswahl am 23. Februar widmen wir uns auf allen Kanälen drängenden
Themen wie Krieg und Frieden, Emanzipation und sozialer Gerechtigkeit. Zum
Auftakt blicken wir in dieser Woche auf Klima und Energie. Währenddessen
[3][reisen gerade Tausende ins sächsische Riesa], um gegen die AfD zu
protestieren. Denn zwischen Klimapolitik und Antifaschismus steht nicht
oder, sondern und.
11 Jan 2025
## LINKS
[1] /Factchecking-bei-Facebook-und-Instagram/!6057237
[2] /Kehrtwende-in-Oesterreich/!6057020
[3] /Protest-gegen-AfD-Bundesparteitag/!6057340
## AUTOREN
Barbara Junge
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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Antifaschismus
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