Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die USA unter Trump: Wenn schon, dann gleiches Unrecht für alle
> Unter Donald Trump als US-Präsident drohen uns vier schlimme Jahre. Es
> ist Zeit, unsere eigene Sicherheit zu priorisieren.
Bild: Finsterer Blick, finstere Zeiten
Im neuen Jahr habe ich mich bisher vor allem über eine Sache gefreut: Dass
ich an Silvester nicht den Vorsatz gefasst habe, ein besserer Mensch zu
werden. Der wäre nämlich schon nach sieben Tagen zum Teufel gewesen. Denn
seit Los Angeles mit seinem Geld, seinen SUVs und seinem Öko-Ruf im
Öko-Verbrecherstaat abbrennt, dachte der Teufel in mir … Sie wissen schon.
Es war falsch, es war dumm, es war gemein. Aber so bin ich nun mal.
Vor allem jetzt, zehn Tage, bevor die fleischklopsgewordene Mischung aus
Arroganz und Ignoranz wieder den Thron im Weißen Haus besteigt. Denn
[1][Donald Trump] hat eine Superpower: Er ist nicht nur selbst gemein und
dumm, sondern er bringt auch in vielen Menschen, die sich mit ihm
beschäftigen, das Gemeine und Dumme an die Oberfläche.
Und damit lässt er auch mich denken, was ich nicht denken will: Geschieht
euch recht, wenn Klimawandel, Dürre, Geldgier, Politikversagen und
jahrzehntelanger ökologischer Raubbau mal eurer Land verwüsten. Und sich
die vor allem auch von euch angestoßenen Katastrophen nicht immer nur auf
den Philippinen und in Mosambik austoben. Und ja, das ist dumm und zynisch,
denn es trifft auch in Kalifornien viele Unschuldige und die Armen zuerst
und am härtesten. Selbst wenn Mar-a-Lago brennen würde, gäbe das bei Trump
kein Umdenken.
Die nächsten vier Jahre werden schlimm, wenn wir kein Gegenmittel finden.
Was könnte das sein? Diesen irrlichternden Kriminellen und Abrissarbeiter
an der Demokratie zu ignorieren? Es würde die Luft aus ihm rauslassen, wäre
aber womöglich noch gefährlicher. Über ihn lachen? Das bleibt uns schnell
im Hals stecken. Oder ihn beim Wort nehmen? Und für uns beanspruchen, was
er reklamiert, wenn er [2][Grönland kaufen, Kanada annektieren] und den
Panamakanal wieder besetzen will? Denn Trumps Argument, das er sich von
Putin abgeschaut hat, heißt ja: Die USA bräuchten diese Territorien für
ihre „wirtschaftliche Sicherheit“.
Also gleiches Unrecht für alle. Dann legen wir die US-Kohlekraftwerke,
Flugzeuge, Autos und Fracking-Bohrlöcher still, weil sie unsere Sicherheit
gefährden. Wir schalten den asozialen Murks von Musk und Zuckerberg ab,
weil er unsere Sicherheit gefährdet. Wir ziehen unser Kapital aus den
US-Banken ab, weil die unsere Sicherheit und die Stabilität der
Weltwirtschaft gefährden. Wir boykottieren und sanktionieren ihre
Gentechfirmen und Regenwaldzerstörer, weil sie unsere Sicherheit gefährden.
In der Konsequenz heißt das: Wir verweigern die Zusammenarbeit mit einer
US-Regierung, die unsere Sicherheit gefährdet. Und wir konzentrieren uns
auf die 49 Prozent und die vernünftigen Teile des Landes, die das achten,
was [3][Donald Trump] zutiefst zuwider ist: Law and Order. Unrealistisch?
Aber auch nicht verrückter als Trump.
10 Jan 2025
## LINKS
[1] /Beziehung-USA-und-Mexiko/!6060985
[2] /Trump-greift-nach-Groenland-und-Panama/!6057272
[3] /Pressekonferenz-in-Mar-a-Lago/!6060954
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Wir retten die Welt
Schwerpunkt Klimawandel
USA
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Waldbrände
Tagung
Waldbrände
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt Meta
## ARTIKEL ZUM THEMA
Tagung über die Rettung der Demokratien: Bessere Gärtner für die Zukunft ges…
Wie kann man den Liberalismus neu denken, fragte eine internationale Tagung
in Berlin. Dafür analysierte sie die Schwächen in der Gegenwart.
Waldbrände in Kalifornien: Hölle in Hollywood
Fünf verschiedene Waldbrände wüten im Großraum Los Angeles. Bisher gibt es
fünf Tote, mehr als 130.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen.
Trump greift nach Grönland und Panama: Der lauteste Krakeeler
In erratischen Ergüssen formuliert Trump vor seinem Amtsantritt nebenbei
einen neuen US-Imperialismus. Das Kauderwelsch hat leider System.
Factchecking bei Facebook und Instagram: Noch mehr Fake News und Hassrede
Der Facebook-Mutterkonzern Meta knickt vor Donald Trump ein. Ob
Faktenprüfung auf den Plattformen nur in den USA wegfallen sollen, ist
unklar.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.