# taz.de -- Bündnis Sahra Wagenknecht in Hamburg: BSW darf zur Bürgerschaftsw… | |
> Der Landeswahlausschuss entscheidet, dass Anfechtungen von Kritikern | |
> unbeachtlich sind. Zuvor hatte es Wirbel um die Gründung des | |
> Landesverbands gegeben. | |
Bild: Kritik an Satzung und Migrationspolitik haben Dejan Lazic und Mitstreiter… | |
Hamburg taz | Der Landeswahlausschuss der Stadt Hamburg lässt 16 Parteien | |
und Listen zur Bürgerschaftswahl am 2. März zu, darunter auch den | |
Landesverband des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), um dessen [1][Gründung | |
es vor Weihnachten viel Wirbel] gab. Nicht zugelassen wurden unter anderem | |
die Piraten, weil ihnen die nötigen Unterschriften fehlten. | |
Der Landeswahlausschuss prüfe rein formal, ob die Voraussetzungen für die | |
Kandidatur vorliegen, sagte Landeswahlleiter Oliver Rudolf. Im Fall des BSW | |
erreichten ihn Beschwerden über die „Aufstellungsversammlung“ am 21. | |
Dezember im Wandsbeker Bürgersaal. Wie berichtet, erhielten dort zwei | |
Kandidaten zunächst Hausverbot, bevor sie dann doch ans Redepult gelassen | |
wurden, um ihre Kandidatur zu begründen. Sie gehören zum Kreis der | |
BSW-Rebellen, die bereits am 15. Dezember einen Landesverband gegründet | |
hatten. | |
Bei Rudolf beschwerte sich nun eine Person, dass ihr in Wandsbek der Zugang | |
verwehrt worden sei und dies den Grundsatz der Öffentlichkeit missachte. | |
„Die Person verkennt, dass es sich um eine parteiinterne Veranstaltung | |
handelt“, sagte Rudolfs Stellvertreter Thomas Butter im Saal der | |
Handwerkskammer, wo der Ausschuss tagte. Entscheidend sei, so Rudolf, ob | |
Parteimitglieder an der Teilnahme gehindert wurden. Das war laut | |
Zusicherung eines BSW-Manns nicht der Fall. | |
## Zweifel an der Satzung | |
Zwar steht in einem [2][Leitfaden des Bundeswahlleiters], dass bei einer | |
Kandidaten-Aufstellung „der Grundsatz der Öffentlichkeit der Wahl“ gilt. | |
Doch laut Rudolf bezieht sich dies auf die Dokumentation und | |
Nachvollziehbarkeit der Abstimmung. Seit der sogenannten | |
Wahlcomputerentscheidung von 2009 seien Wahlcomputer unzulässig und Papier | |
nötig. | |
Auch Einwände, dass die Versammlung gar nicht legitim war, weil es | |
[3][schon einen BSW-Landesverband gab], hielt Rudolf für unbeachtlich, habe | |
doch der BSW-Bundesvorstand mitgeteilt, dass er den Verband vom 15. | |
Dezember nicht anerkennt. Ohne dessen Zustimmung gehe es nicht. | |
Zweifel an der Satzung – die es beim BSW wegen seiner Top-Down-Struktur | |
gibt – würden bei einer Partei, die andernorts schon zu Wahlen zugelassen | |
wurde, nicht geprüft. Rudolf betonte, dass sein Wahlamt keine | |
Ermittlungsbehörde sei. Soweit ihm ersichtlich, genüge der | |
BSW-Wahlvorschlag „den gesetzlichen Anforderungen“. Das Risiko einer | |
späteren Wahl-Anfechtung sei nicht erhöht, sagte er auf Nachfrage aus dem | |
Landeswahlausschuss, der seiner Empfehlung folgte. | |
Für BSW-Mitglied und -Kritiker Dejan Lazic, der [4][verfassungsrechtliche | |
Bedenken an der Satzung] des BSW hat, ist das letzte Wort noch nicht | |
gesprochen. Rudolf habe die Bedenken nicht geprüft, nun müssten Gerichte | |
entscheiden. Lazic findet das neue [5][BSW-Kurzwahlprogramm] unerträglich, | |
das Migranten zum Sündenbock mache. Gefragt, warum er noch beim BSW ist, | |
sagt Lazic, er versuche beim Bundesparteitag am 12. Januar, viele Stimmen | |
gegen diesen Kurs zu sammeln. „Danach entscheide ich, wie es weitergeht“. | |
30 Dec 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Landesverband-gegruendet--schon-wieder/!6058135 | |
[2] https://www.bundeswahlleiterin.de/dam/jcr/80dfa4ee-441c-4c9b-a00e-00987d52e… | |
[3] /Partei-Querelen-in-Hamburg/!6054318 | |
[4] /BSW-beknatscht-sich-in-Hamburg/!6055064 | |
[5] https://bsw-vg.de/ | |
## AUTOREN | |
Kaija Kutter | |
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