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# taz.de -- Start der elektronischen Patientenakte: Eine gute Entscheidung brau…
> Weil über die Risiken der digitalen Patientenakte nicht aufgeklärt wird,
> können sich Patienten keine neutrale Meinung bilden. Das verspielt
> Vertrauen.
Bild: Mit Risiken und Nebenwirkungen: Die elektronische Gesundheitskarte
Was ist sie nun, die elektronische Patientenakte (ePA), die am Mittwoch in
den Modellregionen gestartet ist? Ist sie ein Werkzeug, um die medizinische
Versorgung zu verbessern? Ein Problem in Sachen Schweigepflicht? Ist sie
ein Schritt hin zu mehr Transparenz für die Patient:innen? Oder ein
Sicherheitsrisiko für die Gesundheitsdaten der Versicherten?
Wahrscheinlich ist sie all das gleichzeitig und noch mehr. Es handelt sich
um eines der bislang größten Digitalisierungsprojekte in Deutschland – und
weil es die Gesundheitsdaten von Millionen Menschen betrifft, auch um eines
der sensibelsten. Und genau deshalb gibt es ein Problem, das über die ePA
selbst hinausgeht: die Kommunikation.
Sowohl der Gesundheitsminister als auch die Krankenkassen informieren
extrem einseitig. „Die Daten der Bürger sind sicher vor Hackern“, sagte
Lauterbach kürzlich bei einem Vor-Ort-Termin – kurz nachdem Expert:innen
des Chaos Computer Clubs schwerwiegende Mängel aufgezeigt hatten. Und die
Krankenkassen? Schwärmen in ihren Schreiben an die Versicherten von den
Vorteilen – und lassen die Risiken beflissen weg.
## Eine Abwägungsfrage
Dabei sollten alle mittlerweile gelernt haben: Es gibt kein IT-System, das
zu hundert Prozent sicher ist. Und Daten, die gesammelt werden, werden
zweckentfremdet. Es ist nur eine Frage des Wann. Dennoch können sich
Patient:innen verständlicherweise für die ePA entscheiden – wenn sie
davon ausgehen, dass der Nutzen für sie größer ist als die Risiken.
Kennen sie letztere aber nicht, ist das Vertrauen ganz schnell verspielt.
Spätestens dann, wenn doch Daten in unbefugte Hände geraten. Das muss gar
kein Hackerangriff sein, wie ihn sich viele Menschen vorstellen – mit
zwielichtigen Personen, die an Computern sitzen und komplizierte Codes
eintippen.
Es reicht, wenn ein Mitarbeiter einer Praxis oder (Versand-)Apotheke sein
Zugriffsrecht missbraucht. Oder bei einer Studie mit pseudonymisierten
ePA-Daten Patient:innen re-identifiziert werden. Nur wer die Risiken
kennt, kann eine wirklich bewusste Entscheidung treffen.
15 Jan 2025
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Digitale Patientenakte
Digitalisierung
Datenschutz
Schwerpunkt Chaos Computer Club
Social-Auswahl
Digitalisierung
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Datenschutz
Bundesministerium für Gesundheit
Digitale Patientenakte
Schwer mehrfach normal
Gesundheitspolitik
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