# taz.de -- ++ Vertrauensfrage im Bundestag ++: Kein Vertrauen für Scholz | |
> Der Bundestag hat Kanzler Scholz das Vertrauen entzogen. Es stimmten 207 | |
> Abgeordnete mit „Ja“, 394 mit „Nein“. | |
Bild: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seiner Rede am Montag im Bundestag zu… | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellt am Montag im Bundestag die | |
Vertrauensfrage. Ziel ist, dass ihm das Parlament das Misstrauen | |
ausspricht, damit es aufgelöst werden kann. Dies ist ein wichtiger Schritt | |
für die geplante Neuwahl am 23. Februar 2025. | |
Die Bundestagssitzung beginnt um 13 Uhr mit einer Rede von Olaf Scholz. | |
Anschließend folgt eine rund zweistündige Aussprache. Ab 16 Uhr findet die | |
namentliche Abstimmung statt. Die Sitzung wird [1][im Livestream | |
übertragen]. | |
## 16:32 Uhr: Ergebnis: Kein Vertrauen für Scholz | |
Der Antrag von Bundeskanzler Olaf Scholz, ihm gemäß Artikel 68 Grundgesetz | |
das Vertrauen auszusprechen, hat keine Mehrheit gefunden. Es haben 207 | |
Abgeordnete mit „Ja“ gestimmt, 394 mit „Nein“, es gab 116 Enthaltungen.… | |
Sitzung ist geschlossen. | |
## 16:03 Uhr: Die Abstimmung beginnt | |
## 16:00 Uhr: Armand Zorn fordert Merz auf, Herz zu zeigen | |
Armand Zorn (SPD): „Wir haben das beste System, das ich kennenlernen | |
durfte.“ Es sichere Stabilität, er schätze die Solidarität, so Zorn. Doch | |
dieses System sei „bedroht“. „Herr Merz, ich will Sie persönlich | |
ansprechen: Sie kriegen eine zweite Chance, ein Herz zu zeigen“ – etwa für | |
Kinder. Darüber wolle Zorn in den nächsten Wochen mit dem CDU-Kandidaten | |
diskutieren. (taz) | |
## 15:55: Ordnungsruf an Abgeordneten Seitz | |
Der ehemalige AfD-Politiker Thomas Seitz (fraktionslos) kritisiert Scholz’ | |
„fehlende Entschlossenheit“ im Kontext des Ukraine-Kriegs. Seitz erhält | |
einen Ordnungsruf, nachdem er Olaf Scholz „Lügenkanzler“ nennt. Sein | |
ehemaliger AfD-Kollege Dirk Spaniel (fraktionslos) kritisiert, die Debatten | |
im Bundestag seien „unsachlich“ abgelaufen. Spaniel findet, der | |
Bundeskanzler dürfe „nicht die absolute Macht haben, alles zu bestimmen“. | |
(taz) | |
## 15:36 Uhr: Dobrindt findet, Scholz fehle Selbstkritik | |
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) | |
fehlende Selbstkritik nach dem Scheitern seiner Ampel-Koalition | |
vorgehalten. „Das war eine verdammt selbstgerechte Rede“, sagte Dobrindt im | |
Bundestag zur Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Es sei | |
geradezu grotesk, dass Scholz sich erneut zur Wahl stelle. Wer eine | |
Koalition nicht zusammenhalten könne, könne auch das Land nicht | |
zusammenhalten. | |
Dobrindt warf Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) | |
wegen der schwachen Konjunktur und seines Energiekurses vor: „Ihre grüne | |
Wirtschaftspolitik ist eine einzige politische Bankrotterklärung.“ Er | |
forderte von Scholz nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad | |
Konsequenzen in der Migrationspolitik: Wenn Schutzgründe wegfielen, müssten | |
auch Ausreisen hier lebender Syrer möglich werden. Wer gut integriert sei, | |
könne eine Bleibeperspektive haben. Dobrindt sagte an die Adresse von | |
Scholz, dieser stehe mit seiner Regierung vor einem Scherbenhaufen: „Gehen | |
Sie mit Gott, aber gehen Sie.“ (dpa) | |
## 15:08 Uhr: Mützenich warnt vor Leichtsinn und Heuchelei | |
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich fürchtet, dass deutsche Kanzler im | |
Bundestag künftig häufiger die Vertrauensfrage stellen müssen. Die einzige | |
Chance, das abzuwenden, seien Ernsthaftigkeit und die Fähigkeit zum | |
Kompromiss, sagte Mützenich im Bundestag. „Beides sind gegenwärtig knappe | |
Güter hier.“ Er warnte, im Parlament machten sich Leichtsinn und Heuchelei | |
breit. | |
Mützenich griff wie zuvor Kanzler Olaf Scholz die FDP scharf an. Sie habe | |
schwer erarbeitetes Vertrauen im Handstreich zerstört. „Was wir jetzt aus | |
der FDP-Zentrale lesen mussten, ist an Niedertracht nicht zu überbieten“, | |
sagte der SPD-Fraktionschef. Dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz | |
hielt Mützenich Engstirnigkeit sowie widersprüchliche und leichtfertige | |
Aussagen vor, etwa zur Lieferung weitreichender Waffen an die Ukraine. | |
(dpa) | |
## 14.55 Uhr: AfD-Chefin Weidel sieht Deutschland überflutet | |
AfD-Chefin Weidel zeichnet als fünfte Rednerin gleich zu Beginn ein Bild | |
von Deutschland, das offenbar am Rande des Abgrundes steht. An den Schäden | |
von drei Jahren Ampel-Regierung würden „die Deutschen“ noch in Jahrzehnten | |
zu tragen haben, behauptet Weidel. Das Land ziehe von Dunkelflaute zu | |
Dunkelflaute und sei „geflutet von fordernd auftretenden Migranten, die das | |
Vorgefundene verachten“. (taz) | |
Weidel fordert einen soforigen Stopp bei der Aufnahme von Syrerinnen und | |
Syrern. Erneute „Flüchtlingsströme“ wie 2015 müssten verhindert werden, … | |
dürften keine kampfbereiten Soldaten und Dschihadisten nach Deutschland | |
mehr kommen, sagt Weidel im Deutschen Bundestag. Zugleich müssten alle | |
syrischen Flüchtlinge in Deutschland sofort in ihre Heimat zurückkehren. | |
(rtr) | |
14.35 Uhr: Mützenich: „Schämen Sie sich, Herr Lindner!“ | |
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wirft der FPD vor, den Regierungssturz mit | |
dem D-Day am 6. Juni 1944 gleichgesetzt zu haben. Sich aus einer Regierung | |
zu stehlen, sei das eine. „Aber Befreiung vom deutschaen Faschismus damit | |
in Verbindung zu bringen – schämen Sie sich eigentlich nicht dafür, Herr | |
Linder?“, fragte Mützenich. „Sind Sie jemals über die Friedhöfe der | |
Normandie gegangen? 17-, 18-, 19-jährige Soldaten liegen dort. Wie kann man | |
nur diesen Heldenmut mit einem schnöden Regierungssturz in Verbindung | |
bringen. Schämen Sie sich!“ (taz) | |
## 14.30 Uhr: Lindner bezeichnet Scholz als „Prinz Karneval“ | |
FDP-Chef Christian Lindner kritisiert die Wirtschaftspolitik von | |
Bundeskanzler Olaf Scholz. Insbesondere die von Scholz vorgeschlagene | |
Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel sei unnötig, sagt Lindner. Ein | |
solcher Schritt koste Milliarden Euro, sichere oder schaffe aber keinen | |
Arbeitsplatz. „Der Prinz Karneval darf am Rosenmontag Kamellen verteilen, | |
aber die Bundesrepublik Deutschland darf so nicht regiert werden.“ (rtr) | |
14.20 Uhr: Lindner warnt vor Bruch der Schuldenbremse | |
FDP-Chef Christian Lindner warnt als vierter Redner vor einem Aufweichen | |
der Schuldenbremse. „Man kann davor nur warnen, für Gefälligkeitspolitik | |
das Grundgesetz zu ändern“, so Lindner. Diese Politik, für die SPD und | |
Grüne werben, müsse zwangläufig den europäischen Fiskalregeln | |
widersprechen. „Deutschlands Aufgabe ist aber, durch Vorbild in der | |
Währungsunion zu führen“, so der ehemalige Finanzminister. „Die erste | |
Prioritiät muss die Stabilität unserer Wähnung sein.“ (taz) | |
14.15 Uhr: Habeck: AfD ist die größte Gefahr für die Wirtschaft in | |
Deutschland | |
Der Wirtschaftsminister attackiert scharf die AfD. Habeck erklärt, dass | |
Menschen, die als Fachkräfte nach Deutschland kommen wollen, mitbekämen, | |
wie hier diskutiert werde. „Ich weiß nicht, ob Sie sich klar machen, | |
welchen Schaden Sie anrichten, wenn Sie dieses Land nicht als weltoffen | |
darstellen“, sagt Habeck mit Blick auf die AfD. „Diese Partei ist die | |
größte Gefahr für die Wirtschaft in Deutschland“, so Habeck. „Mit Ihrem | |
Rassismus werden Sie das Land in eine schwere ökonomische Krise führen.“ | |
(taz) | |
## 14.05 Uhr: Habeck sieht heutigen Tag als Wasserscheide | |
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) warnt davor, dass es nach der | |
Bundestagswahl Ende Februar noch länger dauern könnte, bevor Deutschland | |
eine neue Regierung haben werde. Deshalb sei es wichtig, dass die | |
amtierende Regierung gewissenhaft weiterarbeiten könne. Es müsse dafür | |
gesorgt werden, dass Deutschland handlungsfähig bleibe. Dabei verweist | |
Habeck darauf, dass Frankreichs Regierung gescheitert sei und es etwa in | |
Österreich und Belgien derzeit keine Regierung gebe. (rtr) | |
Viele hätten nicht verstanden, was dieser Montag wirkich markiere, sagt | |
Habeck. „Er könnte rückblickend eine Wasserscheide markieren in der | |
Geschichte, auch in der Parteiendemokratie der Bundesrepublik, wenn wir | |
nicht verstehen, warum diese Regierung gescheitert ist.“ Zwar müssten alle | |
ihre unterschiedlichen Positionen stets klar machen, aber am Ende in der | |
Lage sein, aufeinander zuzugehen und Kompromisse zu schließen, „so wie wir | |
es drei Jahre lang bis zur Selbstverleugnung getan haben“. (taz) | |
## 14.00 Uhr: Habeck: „Wir waren genervt voneinander“ | |
Wirtschaftminister Robert Habeck (Grüne) ist der dritte Redner des Tages. | |
„Klar, wir waren genervt voneinander“, sagt er zu Beginn rückblickend auf | |
die Ampelkoalition, dann mahnt er aber mit Blick auf die politische Lage in | |
Frankreich, der Ukraine und anderswo, dass es nicht gehe, dass Deutschland | |
sich nur mit sich selbst beschäftige. (taz) | |
## 13.55 Uhr: Merz erteilt Habeck eine Absage | |
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz greift Vizekanzler Robert Habeck | |
(Grüne) scharf an. „Sie sind das Gesicht der Wirtschaftskrise in | |
Deutschland“, sagt der CDU-Vorsitzende. Habeck sei verantwortlich für die | |
Probleme im Energiesektor, weshalb viele Nachbarländer sauer auf | |
Deutschland seien. Der Grünen-Kanzlerkandidat gefalle sich in | |
„selbstinsziniertem Selbstzweifel“. Grünen und SPD falle nur die Erhöhung | |
von Steuern ein. (rtr) | |
Mit seinen Plänen für höhere Steuern und mehr Umverteilung setze Habeck | |
komplett falsche Akzente. „Da kann ich Ihnen nur sagen: gute Reise mit | |
Ihren Vorschlägen“, sagte Merz an Habeck gewandt. „Dann suchen Sie sich mal | |
einen Koalitionspartner, der das mitmacht – wir werden es nicht sein, um es | |
mal ganz klar zu sagen.“ (afp) | |
Dann beendete auch Merz seine Wahlkampfrede: „Sie, Herr Bundeskanzler, | |
haben Vertrauen nicht verdient“. Dafür bekommt auch er viel Applaus – aus | |
den Reihen der Unions-Abgeordneten. (taz) | |
13.50 Uhr: Merz macht Witze über Wachteleier | |
Oppositionsführer Friedrich Merz macht sich über die von Bundeskanzler Olaf | |
Scholz geforderte Senkung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel von sieben | |
auf fünf Prozent lustig. Eine solche Senkung würde dann auch für | |
„Froschschenkel, Wachteleier und frischen Trüffel“ greifen, sagt Merz im | |
Bundestag. „Das ist nicht nur Milch und Butter.“ (rtr) | |
Merz hielt Scholz auch Versäumnisse beim Engagement auf EU-Ebene vor. „Sie | |
blamieren Deutschland“, sagte er. Es sei „zum Fremdschämen“, wie der | |
Kanzler sich in der Europäischen Union bewege. (dpa) | |
## 13.50 Uhr: Merz will mehr Gaskraftwerke | |
Merz kündigt eine grundlegende Änderung der Energiepolitik an. Man dürfe in | |
einer hoch komplexen Wirtschaft nicht nur auf Sonne und Wind setzen. Der | |
Bau von neuen Gaskraftwerken sei überfällig. (taz) | |
## 13.45 Uhr: CDU-Chef wirft Scholz verfehlte Wirtschaftspolitik vor | |
Oppositionsführer Friedrich Merz wirft Bundeskanzler Olaf Scholz eine | |
verfehlte Wirtschaftspolitik vor. Deutschland erlebe eine der größten | |
Wirtschaftskrisen der Nachkriegsgeschichte, sagt Merz im Bundestag. Es sei | |
bezeichnend, dass in der Rede des Kanzlers die Formulierung | |
„Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft“ nicht ein einziges Mal | |
vorgekommen sei. Stattdessen setze Scholz nur auf Steuererhöhungen und mehr | |
Schulden zu Lasten der kommenden Generationen. (rtr) | |
13.40 Uhr: Merz bezeichnet Scholz als unverschämt | |
Oppositionsführer Friedrich Merz wirft Scholz zu Beginn seiner Antwortrede | |
vor, die Vertrauensfrage zu spät gestellt zu haben. Dann attackiert er | |
Scholz scharf für seinen Umgang mit der FDP. Scholz fordere zwar Respekt | |
ein, bei ihm selbst höre dieser aber auf, „wo es andere politische | |
Meinungen gibt“, sagt der CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag. Denn so wie | |
der Kanzler die FDP und deren Vorsitzenden Christian Lindner adressiert | |
habe, „das ist nicht nur respektlos, sondern es ist eine blanke | |
Unverschämtheit“, sagt Merz. (taz/rtr) | |
## 13.38 Uhr: Scholz bittet Bürger:innen um Vertrauen | |
„Für dieses Land werde ich weiterhin alles geben“, sagt Scholz zum Ende | |
seiner Wahlkampfrede. Dafür bitte er die Bürgerinnen und Bürger um | |
Vertrauen. Er erhält langen Applaus – aus den Reihen der SPD-Abgeordneten. | |
(taz) | |
## 13.30 Uhr: Scholz untermauert Ukraine-Politik | |
Scholz betont: „Machen wir uns nichts vor: Wenn Putin die Ukraine besiegt, | |
dann ist die Sicherheit Europas auf Dauer in großer Gefahr.“ Deutschland | |
werde größter Unterstützer der Ukraine in Europa bleiben, sagt Scholz im | |
Bundestag. Aber: „Wir tun nichts, was unsere eigene Sicherheit aufs Spiel | |
setzt“, betont der Kanzler. „Und deshalb liefern wir keine weitreichenden | |
Waffen, die tief nach Russland hineinwirken können. Und wir schicken ganz | |
sicher keine deutschen Soldatinnen und Soldaten in diesen Krieg.“ (rtr) | |
## 13.25 Uhr: Scholz für maßvolle Öffnung der Schuldenbremse | |
Scholz will die Schuldenbremse lösen. „Mein Vorschlag ist eine maßvolle | |
Öffnung, klar begrenzt auf Investitionen – Investitionen in Deutschlands | |
Erneuerung und Sicherheit“, sagt Scholz im Deutschen Bundestag. Er verweist | |
darauf, „schon in der kommenden Legislaturperiode müssen wir unsere | |
Verteidigung vollständig aus dem laufenden Haushalt finanzieren“. Das mache | |
spätestens ab 2028 insgesamt 30 Milliarden. (rtr) | |
## 13.20 Uhr: Scholz lobt seine Arbeitsmarktpolitik | |
Scholz lobt sich dafür, dass er wie vor der letzten Bundestagswahl | |
angekündigt, den Mindestlohn erhöht habe. Seither sei die Zahl der | |
Beschäftigten gestiegen, so Scholz, denn Löhne und gute Arbeitsbedingungen | |
zögen Arbeitskräfte an. „Mehr Arbeitskräfte, mehr Beschäftigung, mehr | |
Produktivität und mehr gute Löhne, das muss Ausgangspunkt und Ziel von | |
Politik sein“, so Scholz. (taz) | |
13.05 Uhr: Scholz wirft FDP Sabotage der Regierung vor | |
„Die Bundestagswahl vorzuziehen, das ist mein Ziel“; erklärt Scholz zu | |
Beginn seine Rede im Bundestag. Es gehe um grundlegende Entscheidungen, | |
deshalb müssten die Wähler:innen entscheiden. „Diese Entscheidung ist so | |
grundlegend, dass sie vom Souverän selbst getroffen werden muss, von den | |
Wählerinnen und Wählern“, sagte der SPD-Politiker im Bundestag. „Diese | |
Entscheidung ist so grundsätzlich, dass ich die Uneinigkeit darüber in der | |
von mir geführten Regierung nicht länger erdulden konnte.“ | |
„Wer in die Regierung eintritt, braucht die nötige sittliche Reife“, sagt | |
Scholz – und erntet Applaus und Gelächter. | |
Es habe Kraft gebraucht die Koalition zu beenden, so Scholz, „weil es so | |
nicht mehr ging“. Damit meine er nicht nur die „wochenlange Sabotage der | |
eigenen Regierung durch die Freien Demokraten“. Die Wahrheit über dieses | |
Schauspiel sei inzwischen ans Licht gekommen, sagt Scholz – ohne die FDP | |
beim Namen zu nennen. Dieses Schauspiel habe nicht nur der Regierung | |
geschadet, sondern auch der Demokratie. (dpa, taz) | |
## 12.30 Uhr: Ex-Grünen-Chefin: Gut, dass es endet | |
Die ehemalige Grünen-Chefin Ricarda Lang blickt erleichtert auf das Ende | |
der Ampel und der davon übrig gebliebenen Regierung. „Ich glaube, dass es | |
gut ist, dass diese Regierung jetzt endet und vor allem, dass wir jetzt | |
nach vorne schauen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. | |
Deutschland stehe vor riesigen Fragen, sagte sie: Wie könne man sich nach | |
außen behaupten, wie funktioniere es im Land endlich mal wieder und wie | |
gehe es dabei gerecht zu. Darauf müsse der Fokus heute liegen, sagte Lang | |
anlässlich der Vertrauensfrage, die Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im | |
Bundestag stellen will. (dpa) | |
## 12.25 Uhr: Mützenich ruft Opposition zu verantwortlichem Verhalten auf | |
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat die Opposition mit Blick auf noch | |
anstehende Entscheidungen und den bevorstehenden Wahlkampf zu | |
verantwortlichem Verhalten aufgerufen. „Ich wünsche mir, dass auch die | |
Opposition jetzt ihre Verantwortung wahrnimmt“, sagte Mützenich am Montag | |
in Berlin im Vorfeld der im Bundestag anstehenden Abstimmung über die von | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestellte Vertrauensfrage. | |
Konkret drang Mützenich auf eine Zustimmung auch der Union zu den von SPD | |
und Grünen mit der FDP vereinbarten Steuerentlastungen sowie der Erhöhung | |
von Kindergeld und Kinderzuschlag. Weiter nannte er unter anderem die | |
Verlängerung der Mietpreisbremse sowie die Deckung der Netzentgelte für | |
Strom auf drei Cent pro Kilowattstunde. | |
Zur Vertrauensfrage sagte Mützenich, diese sei ein „Tag der Klarheit“. Der | |
SPD-Fraktionschef machte deutlich, dass die sozialdemokratischen | |
Abgeordneten Scholz das Vertrauen aussprechen würden. Im Anschluss solle es | |
Verhandlungen zwischen den Fraktionen über im Bundestag noch aufzusetzende | |
weitere Tagesordnungspunkte für diese Sitzungswoche geben. (afp) | |
12.10 Uhr: SPD vertraut Scholz immer noch | |
Die SPD-Fraktion wird [2][Kanzler Olaf Scholz] bei der Vertrauensabstimmung | |
das Vertrauen aussprechen, kündigt SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich an. | |
„Die SPD-Bundestagsfraktion wird dem Bundeskanzler allen Zuspruch geben, | |
den er braucht, aber den er auch verdient hat“, sagt er. Es handele erst um | |
die sechste Vertrauensfrage in der Geschichte der Bundesrepublik und | |
deshalb sei dieser Tag besonders, fügte Mützenich hinzu. Kanzler Scholz | |
werde deshalb heute auch von Ehefrau Britta Ernst begleitet. (rtr) | |
12:05 Uhr: Drei AfD-Abgeordnete wollen für Scholz stimmen | |
Drei AfD-Abgeordnete wollen nach Angaben von Parteichefin Alice Weidel bei | |
der Abstimmung über die Vertrauensfrage für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) | |
stimmen. Man werde dem Bundeskanzler geschlossen nicht das Vertrauen | |
aussprechen bis auf drei Ausnahmen, sagte Weidel nach einer Sondersitzung | |
der AfD-Bundestagsfraktion in Berlin. Diese sorgten sich „um einen | |
Kriegskanzler Friedrich Merz“, der damit zündele, Taurus-Marschflugkörper | |
in die Ukraine zu liefern. (dpa) | |
## 11.45 Uhr: Einschneidender Tag für Scholz | |
Regierungssprecher Steffen Hebestreit spricht von einem einschneidenden Tag | |
für Kanzler Olaf Scholz (SPD). Die Bundesregierung bleibe aber ganz normal | |
im Amt und sei handlungsfähig. Ob vor der geplanten Wahl Ende Februar | |
weitere Gesetzespakete im Bundestag noch beschlossen werden könnten, sei | |
unklar. Der Ball liege hier im Feld des Parlaments. Am Freitag gab es dort | |
eine Einigung der alten Ampel-Fraktionen, die Einkommensteuer an die | |
Inflation anzupassen und das Kindergeld zu erhöhen. (rtr) | |
11.20 Uhr: FDP will Scholz nicht mehr vertrauen | |
Die FDP-Fraktion im Bundestag wird Scholz am Nachmittag nicht das Vertrauen | |
aussprechen. Das macht Fraktionschef Christian Dürr deutlich. Deutschland | |
brauche einen Neuanfang, sagt Dürr in Berlin. Deswegen sei es gut, dass der | |
Weg für Neuwahlen freigemacht werde. (rtr) | |
10.00 Uhr: Grüne plädieren für Enthaltung | |
Vor der Abstimmung über die Vertrauensfrage hat die Parlamentarische | |
Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, ihrer Fraktion eine Enthaltung | |
nahegelegt. „Wir empfehlen unseren Abgeordneten, sich bei der Abstimmung | |
zur Vertrauensfrage zu enthalten“, sagte sie den Zeitungen des | |
Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Montag. | |
„Denn um zu einer Neuwahl des Deutschen Bundestages zu kommen, muss die | |
Vertrauensfrage scheitern“, betonte Mihalic. „Mit unserer Enthaltung können | |
wir dies sicherstellen und damit Neuwahlen ermöglichen.“ | |
Aus Reihen der Grünen kündigte auch Vizekanzler Robert Habeck an, sich | |
enthalten zu wollen. „Ich glaube, ich habe mich in der letzten Legislatur | |
nie enthalten, sondern immer mit Ja oder Nein gestimmt. Aber hier, bei | |
diesem Thema finde ich es richtig“, sagte er der „Bild“. Er sei „sehr | |
dafür, dass das Land jetzt schnell wählt und hoffentlich auch schnell eine | |
Regierung bekommt“. (afp) | |
16 Dec 2024 | |
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