# taz.de -- Bundestagswahl 2025: Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu | |
> Die demokratischen Parteien wollen gegen Fake News und persönliche | |
> Attacken vorgehen – AfD und BSW sind beim Abkommen nicht dabei. | |
Bild: Wollen auch im Wahlkampf fair miteinander umgehen: SPD, Union, Grüne, FD… | |
Berlin taz | Fast alle im Bundestag vertretenen Parteien haben sich einen | |
fairen Wahlkampf zugesichert. Ein entsprechendes Fairnessabkommen, das SPD, | |
CDU, CSU, Grüne, FDP und Linke getroffen haben und das der taz vorliegt, | |
haben die beteiligten Parteien am Sonntag öffentlich gemacht. | |
In dem dreiseitigen Schreiben erklären sich die genannten Parteien unter | |
anderem dazu bereit, auf persönliche Herabwürdigungen zu verzichten, keine | |
falschen Tatsachenbehauptungen zu verbreiten und extremistischen | |
Äußerungen, auch der AfD, entgegenzutreten. Die Rechtsaußenpartei ist wie | |
das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht an dem Abkommen beteiligt. | |
Die beteiligten Parteien begründen ihren Schritt mit der Sorge um die | |
öffentliche Meinungsbildung. „Nicht erst zur Bundestagswahl und nicht nur | |
in Deutschland nehmen wir Versuche wahr, die Integrität der öffentlichen | |
Debatte im Wahlkampf von innen und von außen gezielt und mit illegitimen | |
Mitteln zu beschädigen“, heißt es in dem Abkommen. „Dieser Beeinflussung | |
sagen wir als demokratische Parteien den Kampf an.“ | |
Dazu wollen Union, SPD, Grüne, FDP und Linke ihren politischen Wettstreit | |
im gegenseitigen Respekt austragen und keine „diskriminierende, | |
rassistische, antisemitische oder auf sonstige Weise herabwürdigende, | |
menschenverachtende oder gewaltverherrlichende Sprache verwenden“. | |
## Auch Wahlkämpfer:innen schützen | |
Weiter bekräftigen sie, dass nach den [1][zahlreichen Attacken auf | |
Wahlkämpfer:innen bei den Europa- und Landtagswahlen] die Sicherheit | |
von Personen vor Ort in der Zukunft wieder gewährleistet sein müsse und die | |
Plakate der demokratischen Mitbewerber:innen „nicht zerstört, | |
beschädigt, ab- oder umgehängt“ werden dürften. Zuletzt kündigen sie an, | |
alle KI-generierten Inhalte zu kennzeichnen und keine Deepfake-Technologien | |
zu nutzen, um politischen Gegnern etwas in den Mund zu legen, was sie nie | |
gesagt haben. | |
Das Abkommen stößt auf gemischte Reaktionen. Neben Zuspruch als positives | |
Signal für den Wahlkampf wurde es auf X als bloßer Seitenhieb gegen AfD und | |
BSW gewertet. Das BSW wiederum kritisierte das Abkommen am Sonntag als | |
„unehrlich und selbstgerecht“. BSW-Generalsekretär Christian Leye verwies | |
gegenüber ntv auf „Falschbehauptungen“, die über seine Partei verbreitet | |
würden. Statt dem Fairnessabkommen beizutreten, werde die Partei eine | |
„Selbstverpflichtung“ für einen fairen Wahlkampf abgeben. | |
Ein Mitglied der Jungen Union attackierte das Abkommen unverhohlen: Mit | |
SPD, Grünen und Linken sei Fairness nicht zu machen. | |
22 Dec 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Gegen-Attacken-im-Wahlkampf/!6012498 | |
## AUTOREN | |
Ralf Pauli | |
## TAGS | |
Wahlkampf | |
Demokratie | |
Parteien | |
GNS | |
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
Wahlen in Ostdeutschland 2024 | |
Schwerpunkt Europawahl | |
Grüne Niedersachsen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
AfD und Erinnerungskultur: Zwischen Tabubruch und Selbstverharmlosung | |
Die AfD ist offen geschichtsrevisionistisch: Das zeigt sich im Wahlprogramm | |
und in vielen Provokationen, kritisiert Historiker Jens-Christian Wagner. | |
Wahl in Brandenburg, Sachsen, Thüringen: Wieder gibt es Hass im Wahlkampf | |
In den Landtagswahlkämpfen kommt es zu Bedrohungen der Wahlkämpfenden. Das | |
Kulturbüro Sachsen fordert schnellere Anklagen. | |
Gegen Attacken im Wahlkampf: „Jetzt erst recht!“ | |
Im deutschen Europawahlkampf häufen sich Angriffe auf Politiker:innen – | |
oft auf Menschen mit Migrationshintergrund. Ein Blick nach NRW. | |
Grünen-Politikerin Marie Kollenrott: Wieder ein Angriff im Wahlkampf | |
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott ist an einem Wahlkampfstand | |
in Göttingen verletzt worden. Die Polizei nahm den Angreifer fest. |