# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: „Wir stehen an der Seite de… | |
> Die EU-Spitzen Kallas und Costa sind am ersten Tag in ihrem Amt zu einem | |
> Solidaritätsbesuch in Kyjiw eingetroffen. Ein Treffen mit Selenskyj ist | |
> vorgesehen. | |
Bild: Bekräftigt Solidarität mit der Ukraine: die neue EU-Außenbeauftragte K… | |
## Neue EU-Ratspräsidenten in Kyjiw eingetroffen | |
Es ist ein Besuch mit hohem Symbolwert: [1][Die neuen EU-Spitzen] Kaja | |
Kallas und António Costa sind am ersten Tag ihrer Amtszeit zu einem | |
Solidaritätsbesuch in Kiew eingetroffen. „Wir sind gekommen, um eine klare | |
Botschaft zu übermitteln: dass wir an der Seite der Ukraine stehen“, sagte | |
EU-Ratspräsident Costa am Sonntag der ihn begleitenden Nachrichtenagentur | |
AFP nach seiner Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt. Bei dem Besuch ist | |
unter anderem ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr | |
Selenskyj geplant. | |
Costas und die neue [2][EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas] haben am 1. | |
Dezember offiziell die Amtsgeschäfte aufgenommen. Die neue Führungsriege | |
der Europäischen Union ist bestrebt zu zeigen, dass sie auch nach fast drei | |
Jahren russischem Angriffskrieg fest an der Seite der Ukraine steht. Die | |
Lage in der Ukraine sei „sehr ernst“, sagte Kallas. „Aber es ist klar, da… | |
sie auch für Russland einen sehr hohen Preis hat.“ | |
Die ehemalige estnische Regierungschefin folgt dem Spanier Josep Borrell | |
als „Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik“ nach. Die | |
47-jährige Liberalen-Politikerin kämpft in der EU für eine harte Linie | |
gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und gilt als eine der | |
größten Unterstützerinnen der Ukraine. | |
Costa war früher Regierungschef in Portugal. Als neuer EU-Ratspräsident | |
übernimmt der Sozialdemokrat die Nachfolge des Belgiers Charles Michel. Zu | |
seinen Aufgaben gehört die Leitung der Gipfel der EU-Staats- und | |
Regierungschefs, bei Konflikten ist er als Vermittler gefragt. (afp) | |
## Mindestens drei Tote bei Angriff auf Cherson | |
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Stadt Cherson | |
sind dem örtlichen Gouverneur zufolge mindestens drei Menschen ums Leben | |
gekommen. Sieben Personen seien verletzt worden, schreibt Olexander | |
Produkin auf Telegram. Ziel des Angriffs am Morgen sei der öffentliche | |
Nahverkehr gewesen. (rtr) | |
## Russland greift weiter zivile Ziele in der Ukraine an | |
Russland setzt die ukrainischen Verteidiger in seinem Angriffskrieg | |
zunehmend unter Druck und nimmt weiter auch zivile Ziele im Nachbarland ins | |
Visier. Bei einem Raketenangriff auf die ostukrainische Region Dnipro | |
wurden nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen getötet und 21 | |
weitere verletzt. Die Attacke habe ein Geschäft, ein Mehrfamilienhaus und | |
ein Wohnhaus in dem Dorf Zaritschanka getroffen, teilte der regionale | |
Militärverwalter Serhij Lyssak auf der Plattform Telegram mit. „Die | |
Rettungsaktion ist noch im Gange“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am | |
Abend in seiner täglichen Videobotschaft. | |
Zunächst stand nicht fest, welche Rakete des russischen Militärs bei diesem | |
Angriff zum Einsatz kam. Erst vor wenigen Tagen hatte Russland eine | |
neuartige Mittelstreckenrakete bei einem Angriff auf Dnipro eingesetzt. | |
Kremlchef Wladimir Putin sprach danach von einer Rakete des neuen Typs | |
Oreschnik (Nussstrauch). Diese kann Experten zufolge auch mit nuklearen | |
Gefechtsköpfen bestückt werden. | |
Am frühen Nachmittag wurden an einer Bushaltestelle in der Region Cherson | |
im Süden der Ukraine nach Behördenangaben zwei Menschen bei einem | |
russischen Drohnenangriff getötet und drei weitere schwer verletzt. | |
Selenskyj sprach in diesem Zusammenhang von [3][„verabscheuungswürdigem | |
Terror“ Russlands]. „Und so geht es fast jeden Tag“, sagte er. (dpa) | |
## Blutige Gefechte in der russischen Region Kursk | |
Um die von Ukrainern besetzten Teile der westrussischen Region Kursk | |
lieferten sich russische und ukrainische Einheiten derweil schwere | |
Gefechte. Nach einem Bericht von Militärexperten im ukrainischen Fernsehen | |
sollen russische Truppen beim Kampf um das Dorf Ljubimowka in eine Falle | |
der ukrainischen Streitkräfte getappt sein. Der Artilleriebeschuss | |
russischer Nachschubkolonnen habe eine „Straße des Todes“ geschaffen. Auch | |
diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. | |
Russland hat bei Kursk rund 50.000 Soldaten zusammengezogen, unter ihnen | |
etwa 10.000 nordkoreanische Kämpfer. Mithilfe dieser Kräfte will Moskau die | |
Gebiete zurückerobern, die ukrainische Truppen seit einem überraschenden | |
Vorstoß im August unter ihrer Kontrolle halten. (dpa) | |
## Brantner bevorzugt Merz in der Ukraine-Politik vor Scholz | |
Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner hält den Unionskanzlerkandidaten | |
Friedrich Merz (CDU) in der Ukraine- und Europa-Politik für den besseren | |
Partner als Kanzler Olaf Scholz (SPD). Drei zentrale außenpolitische Themen | |
„Frieden, Freiheit in Europa und klar an der Seite der Ukrainer stehen“ | |
könnten die Grünen besser mit CDU-Chef Merz als mit ihrem aktuellen | |
Regierungspartner Scholz umsetzen, sagte Brantner im Interview mit der Bild | |
am Sonntag laut Vorabbericht. | |
Zweifel äußerte Brantner an der Positionierung der SPD in der | |
Ukraine-Hilfe: „Olaf Scholz ist jemand, der als Kanzler in diesen | |
schwierigen Zeiten natürlich auch an der Seite der Ukraine stand. Aber es | |
gibt ja eine Debatte innerhalb der SPD über den richtigen Kurs.“ Sie | |
verwies darauf, „wo einzelne Landeschefs sich hinbewegen“. Deswegen sei es | |
„eine offene Frage, wo am Ende die SPD dabei steht“. | |
Allerdings kritisierte die Grünen-Vorsitzende auch Unklarheiten bei der CDU | |
in Sachen Ukraine-Unterstützung: „Auch bei der CDU gibt es Absetzbewegungen | |
von einem Kurs, der klar die liberalen Demokratien stärkt. Das sehe ich | |
auch mit Sorge.“ | |
Die Grünen-Vorsitzende warf Scholz zudem mangelndes Engagement vor, da er | |
in dieser Woche nicht am Ostseegipfel der nordischen und baltischen Staaten | |
zur verstärkten Ukraine-Hilfe teilgenommen habe: „Eine der großen Fragen | |
für uns in Deutschland ist: Wie sichern wir unseren Frieden in Europa? Wie | |
stellen wir sicher, dass Grenzen nicht verschoben werden können und wir | |
gemeinsam mehr in unsere Sicherheit investieren müssen, auch in | |
diplomatischen Beziehungen? Und da war ich überrascht, dass jetzt Kanzler | |
Scholz bei dem Treffen der nordischen und baltischen Staatschefs nicht | |
war.“ (rtr) | |
## Luftalarm in Kiew in der Nacht | |
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht erneut Drohnenangriffe | |
auf Kiew geflogen. Das Flugabwehrsystem habe etwa ein Dutzend Drohnen über | |
der Hauptstadt abgefangen, teilt der Chef der Militärverwaltung, Serhij | |
Popko, mit. Es seien Trümmer in einem Teil der Stadt niedergegangen. Dabei | |
sei aber niemand verletzt worden. Am frühen Morgen gab es | |
Reuters-Korrespondenten zufolge erneut Luftalarm in Kiew. (rtr) | |
## Vier Tote und 21 Verletzte bei russischem Angriff bei Dnipro | |
Bei einem russischen Angriff in der Nähe der Stadt Dnipro sind nach Angaben | |
der ukrainischen Behörden am Samstag mindestens vier Menschen getötet und | |
21 weitere verletzt worden. Derzeit laufe nach einem Raketenangriff eine | |
Rettungsaktion im Bezirk Dnipro, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj im | |
Onlinedienst Telegram. „Aktuell wissen wir von vier Menschen, die durch | |
diesen russischen Angriff getötet wurden.“ Bei dem Angriff seien ein | |
Wohngebäude und ein Geschäft beschädigt worden. | |
Der Gouverneur der Region, Serhij Lyssak, erklärte, von den 21 Verletzten | |
schwebten acht in Lebensgefahr. Sie litten unter schweren inneren | |
Verletzungen und Knochenbrüchen, erklärte er auf Telegram. | |
Die Stadt Dnipro, die vor dem Krieg 970.000 Bewohner zählte, war am 21. | |
November mit einer neuartigen russischen Hyperschallrakete vom Typ | |
„Oreschnik“ angegriffen worden. Dabei war eine wichtige Militärfabrik, | |
Pivdenmach, getroffen worden, die vor allem Raketenteile herstellt. (afp) | |
1 Dec 2024 | |
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