# taz.de -- Regierungsbildung in Brandenburg: SPD und BSW einigen sich auf Koal… | |
> Brandenburg wird künftig von SPD und BSW regiert. Auch für den letzten | |
> Streitpunkt um Raketen auf einem Luftwaffenstützpunkt wurde ein | |
> Kompromiss gefunden. | |
Bild: Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD, l.) und Robert Crumbach, Landesvo… | |
Potsdam afp/dpa | Etwas mehr als zwei Monate nach der Landtagswahl steht | |
der Koalitionsvertrag von SPD und BSW in Brandenburg. Beide Parteien wollen | |
ihn am Mittwoch vorstellen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur | |
ist auch die Frage der Mehrheit bei der Ministerpräsidentenwahl geklärt. | |
Zuvor hatten Bild und B.Z. darüber berichtet. | |
Die SPD von [1][Regierungschef Dietmar Woidke] und das BSW des | |
Landesvorsitzenden Robert Crumbach räumten zuvor die letzten Streitpunkte | |
aus. In der ersten Dezember-Woche sollen Parteitage von SPD und BSW | |
endgültig über den Vertrag entscheiden. | |
Damit könnte Woidke am 11. Dezember im Landtag erneut als Ministerpräsident | |
gewählt und vereidigt werden. Der BSW-Abgeordnete Sven Hornauf hatte zuvor | |
die Gespräche gefährdet. Er drohte, wegen Kritik an einer Stationierung des | |
Raketenabwehrsystems Arrow 3 im Fliegerhorst Holzdorf durch den Bund nicht | |
für Woidke im Landtag zu stimmen. Crumbach sicherte dem Koalitionspartner | |
nun das Signal zu, dass die Mehrheit steht – auch wenn unklar sein sollte, | |
wie Hornauf abstimmt. Das Bündnis hätte im Landtag eine Mehrheit von zwei | |
Stimmen, ohne Hornauf also nur von einer Stimme. | |
SPD und [2][das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)] haben bereits angekündigt, | |
dass Bürokratieabbau und Digitalisierung Schwerpunkte einer gemeinsamen | |
Koalition sein sollen. Fest steht auch, dass sie die Entlastung von Eltern | |
mit geringeren Einkommen von den Kita-Beiträgen fortführen wollen. | |
In den Grundschulen sollen Lesen, Schreiben und Rechnen ein Schwerpunkt | |
sein, die analoge Vermittlung soll Vorrang haben. Beide Parteien wenden | |
sich gegen einen Anstieg des Rundfunkbeitrags. | |
Im Sondierungspapier verständigten sich beide Seiten bereits darauf, dass | |
sie sich in Bund und EU für eine diplomatische Lösung des Ukrainekriegs | |
einsetzen wollen. Auf die Folgen von Sanktionen wird verwiesen. | |
## SPD und BSW wollen Klinik-Standorte erhalten | |
Einig sind sich die Parteien auch darin, die Krankenhausstandorte in | |
Brandenburg zu erhalten. Ein Streit über die Krankenhausreform hatte am | |
vergangenen Freitag im Bundesrat zur [3][Entlassung der bisherigen | |
Grünen-Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher] durch Woidke geführt. Die | |
rot-schwarz-grüne Koalition zerbrach kurz vor ihrem Ende. | |
Die Zahl der Polizeistellen soll auf 9.000 als Zielgröße steigen. Beide | |
Parteien einigten sich zuvor schon darauf, dass Brandenburg alle Maßnahmen | |
zur Eindämmung, Verhinderung und Zurückweisung irregulärer Migration | |
unterstützt. | |
Nur eine Koalition aus SPD und BSW hat im Landtag eine realistische | |
Mehrheit, weil keine Partei mit der AfD koalieren will. In Thüringen | |
präsentierten CDU, BSW und SPD am Freitag einen Koalitionsvertrag. | |
27 Nov 2024 | |
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