# taz.de -- Einigung zum Digitalpakt 2.0: Vergiftete Botschaft an Stark-Watzing… | |
> Özdemirs Plan, den Digitalpakt 2.0 durchzusetzen, war ein bittersüßer | |
> Gruß an die Ex-Ministerin Stark-Watzinger. Es ist nur ein Scheinerfolg. | |
Bild: Digitale Endgeräte sind in Schulen oft nicht mehr wegzudenken | |
Der Übergangs-Bildungsminister Cem Özdemir liefert: Zum Amtsantritt hat der | |
Grüne versprochen, die verkorksten Gespräche zum Digitalpakt 2.0 | |
erfolgreich abzuschließen. Nun, ein paar Wochen später, verkündet die | |
zuständige Verhandlungsgruppe Vollzug. | |
Diese Woche sollen die Details vorgestellt werden. Die neue Bundesregierung | |
kann dann, so hoffen Özdemir und Co, auf eine perfekte Vorlage | |
zurückgreifen. | |
Wie wahrscheinlich das ist, wissen die Beteiligten selbst: nicht | |
sonderlich. Diese Blöße wird sich die wahrscheinliche Wahlgewinnerin Union | |
nicht geben wollen. Das zeigen die ersten (kritischen) Äußerungen zum | |
vorliegenden Kompromiss. Deshalb sollte man die Einigung lieber als das | |
sehen, was sie tatsächlich ist: ein vergifteter Abschiedsgruß an Bettina | |
Stark-Watziner. | |
Die [1][zurückgetretene FDP-Bildungsministerin] hat sich in den Ländern mit | |
einseitigen Alleingängen und Maximalforderungen (auch zum Digitalpakt) | |
[2][unbeliebt gemacht]. | |
Sie spüren zu lassen, wie problemlos Bund und Länder plötzlich | |
zusammenarbeiten können, wenn sie und ihre nervige Partei nicht mehr | |
mitmischen, ist sicherlich eine große Genugtuung. Bestimmt auch bei SPD und | |
Grünen. | |
## Özdemir handelt aus purem Eigennutz | |
Dass Özdemir den Ländern inhaltlich so weit entgegenkommt, kann dabei nicht | |
wundern. Als [3][potenzieller Ministerpräsident] von Baden-Württemberg | |
würde er selbst von der Einigung profitieren. Sein Land müsste so gut wie | |
keine neuen Gelder bereitstellen. | |
Und dann ist auch noch die Abkehr vom Königsteiner Schlüssel und damit eine | |
bedarfsgerechtere Mittelvergabe, wie sie Stark-Watzinger für den | |
Digitalpakt 2.0 forderte, vom Tisch. Baden-Württemberg und andere reiche | |
Länder können also weiter auf ihre Pfründen hoffen, auch wenn das Geld | |
woanders dringender benötigt würde. | |
Für die [4][Schulen und die klammen Kommunen wäre eine andere Botschaft | |
besser] gewesen: nämlich, dass Bund und Länder den Digitalpakt 2.0 wieder | |
so großzügig ausstatten wie den Vorgänger: Jetzt wäre es [5][nicht mal halb | |
so viel Geld]. Das kann die neue Regierung gerne korrigieren. | |
9 Dec 2024 | |
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## AUTOREN | |
Ralf Pauli | |
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