Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Forschung an Bäumen: Lang lebe der Wald!
> Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt sucht nach Wegen, Wälder
> für die Umwelt zu erhalten. Davon profitieren nicht nur Umweltschützer.
Bild: Forscher*innen interessieren sich für den Wald der Zukunft: Folgen des K…
Hamburg taz | Nummerierte Bäume, Aufbauten, die bis zu 35 Metern hoch sind,
Schläuche und Verkabelungen im Wald: So ungefähr kann man sich einen
Forschungswald unter intensivem Monitoring vorstellen, sagt Ralf-Volker
Nagel. Der Forstwirt gilt als Experte für Waldwachstum und hat viel zu
diesem Thema wissenschaftlich publiziert. Seit Mai dieses Jahres leitet er
die [1][Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt] (NW-FVA) in Göttingen
und Hann. Münden.
Doch nicht alle Forschungswälder des NW-FVA sehen so aus. Bei Naturwäldern
deutet nur ein Schild auf einen Unterschied hin. Dort wird anhand von
Markierungen gearbeitet, die auf Probepunkte aufmerksam machen. Die
Untersuchungen, die hier stattfinden, sind so vielfältig wie der Wald
selber. Aktuell laufen 42 Projekte gleichzeitig.
233 Mitarbeiter*innen forschen in den fünf Abteilungen des Instituts:
Waldwachstum, Waldschutz, Waldgenressourcen, Umweltkontrolle und
Waldnaturschutz. Die Wälder, in denen geforscht wird, sind in der Regel
Eigentum der Bundesländer.
Dabei geht es nicht nur um den ökologischen Aspekt und die Erhaltung des
Waldes, sondern um die „Multifunktionalität, die der Wald haben kann“, so
Nagel. Noch immer sei Holz ein wichtiger Rohstoff, pro Person werde etwa
ein Kubikmeter Holz im Jahr verbraucht. Anhand der Forschungswälder lasse
sich untersuchen, unter welchen Umständen und in welchen Kombinationen sich
ein Wald am nachhaltigsten entwickelt, aber auch, wann er denn besten
Nutzen abwirft. Vor allem Waldeigentümer*innen profitieren von den
Ergebnissen, dank derer sie ihren Wald bestmöglich bewirtschaften und
stabilisieren können.
Die praktische Vermittlung der wissenschaftlichen Ergebnisse durch
Beratung, Seminare oder Entscheidungsleitfäden, ist für Ralf-Volker Nagel
ein besonders wichtiges Thema, um die Forstpraxis zu unterstützen.
## Ähnlich wie an einer Uni wird geforscht
Für fast ein Viertel des deutschen Waldes ist die Nordwestdeutsche
Forstliche Versuchsanstalt zuständig. Gegründet wurde sie 2006 von
Niedersachsen, Hessen und Sachsen-Anhalt. 2011 kam Schleswig-Holstein dazu.
Die Forschungsanstalt ist über die Länder und über Drittmittel finanziert
und betreibt praxisangewandte Forschung. Ähnlich wie an einer Universität
wird hier geforscht, jedoch direkt im und am Wald.
Ein Steuerungsausschuss, der durch die Trägerländer besetzt wird,
beschließt unter fachlicher Beratung die Arbeitspläne. Besonders der
Einfluss und die Folgen des [2][Klimawandels] sind aktuell für die Länder
interessant. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie der Wald unter sich
verändernden Bedingungen stabilisiert werden kann. Auch wenn die
Forschungsfelder von den Ländern vorgegeben werden, sei das
Forschungsinstrument und die Interpretation und Auslegung der Ergebnisse
Sache der Forschungsanstalt, sagt Nagel.
## Wald der Zukunft in Gefahr
Als größte Gefahr für den Wald in der Zukunft sieht Nagel den Klimawandel.
Denn durch die Witterungsveränderungen können sich einige Baumsorten nicht
mehr so gut und stabil entwickeln. Die Zunahme an Extremwetterstationen wie
Stürmen oder Starkregen einerseits und die höheren Temperaturen und
längeren Trockenperioden andererseits machen den Wäldern zu schaffen. Eine
Lösung, die aktuell untersucht wird, wäre Bäume in die Wälder zu
integrieren, die aus dem südeuropäischen oder auch vorderasiatischen Raum
kommen und deshalb höhere Temperaturen besser verkraften als einige der
heimischen Baumarten.
Vor kurzem hat die NW-FVA den jährlichen [3][Waldzustandsbericht] für
Niedersachsen veröffentlicht. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren, ging
es den Wasserspeichern ein wenig besser. Ein Grund zur Freude ist das für
Nagel aber nicht. Zu viele andere Faktoren, wie Schädlingsbefall,
geschädigte Bäumen und Witterungen machen dem Wald weiterhin zu schaffen.
10 Nov 2024
## LINKS
[1] https://www.nw-fva.de/
[2] /Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262
[3] /Besorgniserregender-Zustand/!6038374
## AUTOREN
Frida Schubert
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Wald
Forschung
Social-Auswahl
Schwerpunkt Artenschutz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Schlupfwespenart ist Insekt des Jahres: Waldrettung auf natürliche Art
Sie schützt Bäume vor Schädlingen, hat eine hervorragende Spürnase und kann
treffsicher bohren. Nun wird die Holzwespen-Schlupfwespe geehrt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.