# taz.de -- Trumps Personalentscheidungen: Kabinett ohne Erwachsene | |
> In Trumps erstem Kabinett gab es noch die Besonnenen, Erfahrenen. Diesmal | |
> ist – nach acht Jahren Aufbau der MAGA-Bewegung – alles anders. | |
Bild: Unter Donald Trump wird Elon Musk zum Chef eines „Ministeriums für Reg… | |
Erst gut eine Woche ist es jetzt her, dass der Wahlsieg Donald Trumps | |
offiziell wurde – und der Unterschied zu seiner ersten Amtszeit ist schon | |
jetzt überdeutlich. Damals waren ja nicht nur die Welt und Hillary Clintons | |
Demokrat*innen von Trumps Sieg überrascht, auch er selbst hatte nicht | |
wirklich damit gerechnet. Ein tatsächlich auf die Regierungsübernahme | |
vorbereitetes Team gab es nicht, dafür aber eine republikanische Partei, | |
die mit dem angeberischen Außenseiter und seinen teils extremen Positionen | |
ausgesprochen fremdelte. | |
[1][All das ist heute vollkommen anders]. Um so viele Posten zu besetzen, | |
wie er es jetzt in der ersten Woche geschafft hat, brauchte Trump 2016 bis | |
Mitte Dezember. Darunter waren damals auch viele, die in der Bush-Ära | |
Regierungserfahrungen gesammelt hatten. Sie wollten konservative Politik, | |
aber sie wollten nicht Washington in die Luft jagen. Sie galten den Medien | |
damals als „Erwachsene im Raum“ – im Unterschied zum Präsidenten selbst, | |
der ganz offenkundig nicht verstand, wie die US-Regierung funktionierte und | |
ein ums andere Mal in Briefings und Diskussionen Ideen aufbrachte, die für | |
blankes Kopfschütteln sorgten. Oder sie kamen – wie etwa Trumps erster | |
Außenminister, der Ölmanager Rex Tillerson – gar nicht aus der politischen | |
Sphäre, vertraten aber auch keine klar ideologisch definierten Positionen. | |
All das ist heute, nach acht Jahren Aufbau der MAGA-Bewegung an der Basis, | |
in der Partei und [2][im personellen Überbau], ganz anders – ein loyales, | |
linientreues Personaltableau steht bereit. Das damals von Trumps | |
Chefstrategen Steven Bannon formulierte Ziel hingegen hat sich nicht | |
verändert: Die Institutionen der US-amerikanischen Demokratie, mal als | |
„Deep State“ gebrandmarkt, mal als „Bürokraten, die den Leuten das Leben | |
schwer machen“, sollen von der Macht aus zerstört werden. [3][Auftritt Elon | |
Musk] als Chef eines „Ministeriums für Regierungseffizienz“. Die | |
Erwachsenen, die dem Einhalt gebieten könnten, haben den Raum verlassen. | |
14 Nov 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Effizienter-sparen-mit-Elon-Musk/!6045766 | |
[2] /Trump-nominiert-weiteres-Personal/!6049057 | |
[3] /USA/!6049139 | |
## AUTOREN | |
Bernd Pickert | |
## TAGS | |
Stephen Bannon | |
Schwerpunkt USA unter Trump | |
US-Wahl 2024 | |
Donald Trump | |
Elon Musk | |
GNS | |
US-Wahl 2024 | |
US-Wahl 2024 | |
US-Wahl 2024 | |
US-Wahl 2024 | |
US-Wahl 2024 | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
US-Wahl 2024 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Zukünftige Regierung in den USA: Ölmanager soll neuer US-Energieminister werd… | |
Donald Trump nominiert den als „Klimaleugner“ geltenden Öl- und | |
Gasunternehmer Chris Wright als neuen Energieminister. Umweltverbände | |
reagieren besorgt. | |
Trumps Krieg gegen die Forschung: Bye-bye, Wissenschaftsfreiheit! | |
Trump ist ein Feind der Wissenschaft. Nun erwählt er Robert F. Kennedy Jr., | |
einen Impfgegner und Wissenschaftsleugner, zum Gesundheitsminister. | |
Nominierungen für Trumps Kabinett: Schockwellen selbst bei Republikanern | |
Mit der Nominierung des radikalen Abgeordneten Matt Gaetz als | |
US-Justizminister provoziert Donald Trump Widerspruch sogar in den eigenen | |
Reihen. | |
Radikale Republikaner in den USA: Die MAGA-Aktivisten von Arizona | |
Evangelikale, christliche Assyrer, Verschwörungsanhänger – in der „Make | |
America Great Again“-Bewegung ist Platz für fast alle. Nur nicht für die | |
anderen. | |
Trumps Wahlsieg in den USA: Gaga für MAGA | |
71 Millionen US-Amerikaner haben Donald Trump erneut zum Präsidenten | |
gewählt. Wie konnte das passieren? Eine Analyse. | |
Unterwegs in der US-Wahlnacht: Hartes Erwachen | |
Aufgeladen, ausgelassen, aufgekratzt – so ist die Atmosphäre in den USA | |
während und nach der Wahlnacht. Schlaglichter aus den Unvereinigten | |
Staaten. | |
Jüdische Wähler in den USA: Zwischen Pech und Kamala | |
Obwohl Donald Trump mit Neonazis flirtet, könnte er diesmal ironischerweise | |
mehr jüdische Stimmen bekommen. Das liegt am Verhalten von Harris. |