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# taz.de -- Flugtaxi-Entwickler kündigt Insolvenz an: „Kein Transportmittel …
> Der Flugtaxi-Entwickler Lilium will Insolvenz anmelden. Das Konzept weise
> ohnehin in die falsche Richtung, meint Mobilitätsexperte Andreas Knie.
Bild: Flugtaxi von Lilium, sieht schick aus, ist aber eher ein Transportmittel …
Berlin taz | „Typisch Grüne!“ entrüstet sich Markus Söder nach der
Entscheidung des Bundes, den Flugtaxi-Entwickler Lilium nicht mit 50
Millionen Euro zu subventionieren. Das sei mal wieder „Bayern-Bashing“,
schreibt der Ministerpräsident des Freistaats [1][beim
Kurznachrichtendienst X] und wittert darin auch gleich den drohenden
Niedergang des Technologie-Standorts Deutschland.
Am Donnerstag kündigte das Luftfahrtunternehmen Lilium an, einen
Insolvenzantrag zu stellen. Es hofft, die Entwicklung ihres Flugtaxis
danach in Eigenverwaltung fortführen zu dürfen. Mitte Oktober hatte sich
der Haushaltsausschuss des Bundestags gegen die Subventionierung des
Unternehmens entschieden. [2][Laut Informationen des Bayerischen Rundfunks]
wohl aufgrund des Widerstands von FDP und Grünen. Zuvor hatte die
bayerische Regierung zugesagt, das Unternehmen mit Verwaltungssitz in
Oberpfaffenhofen bei München mit 50 Millionen Euro zu unterstützen – sollte
der Bund sich ebenfalls beteiligen.
## Kein zukunftsfähiges Konzept
Flugtaxis sind gewissermaßen besteigbare Riesendrohnen, also elektronisch
betriebene Flugobjekte, in denen Passagiere Platz nehmen können. Der
Nachrichtenagentur Reuters zufolge war der Erstflug eines Lilium-Flugtaxis
bisher für Anfang 2025, die Zulassung für den Vier- bis Sechs-Sitzer für
2026 geplant. Ein ambitioniertes Ziel, denn [3][bisher habe es noch nie
einen bemannte Flug gegeben,] so der Mobilitätsexperte Andreas Knie. Er
hält nicht viel von dem Konzept. [4][„Wir können unsere Verkehrsprobleme
nicht dadurch lösen, dass wir sie von der Straße in die Luft verschieben.“]
Auch dort sei schließlich der verfügbare Platz begrenzt, gleichzeitig
könnten die Taxis nur eine geringe Personenzahl transportieren und würden
die Umwelt durch Lärm belasten. „Dazu kommt, dass wir eine Infrastruktur
für Start und Landung bräuchten“, so Knie. Flexibel wie herkömmliche Taxis
wären die Äquivalente in der Luft also auch nicht.
## Transportmittel für die Reichen und Schönen
Der Bund hat aus Sicht des Sozialwissenschaftlers daher die richtige
Entscheidung getroffen, Lilium nicht zu stützen. [5][„Flugtaxis sind kein
Transportmittel für die Allgemeinheit, sondern nur für die Reichen und
Schönen.“] Schon jetzt sei absehbar, dass die Nutzungskosten immens wären.
Öffentliches Geld habe beim Aufbau eines kommerziellen Flugtaxi-Entwicklers
nichts zu suchen. „Die offenbar fehlenden Investitionen aus der
Privatwirtschaft sprechen ja auch eine klare Sprache“, meint Knie. Es gäbe
scheinbar einfach keinen Markt für Flugtaxis, da unterm Strich die
Nachteile überwiegen würden.
25 Oct 2024
## LINKS
[1] https://x.com/Markus_Soeder/status/1846853951087345850
[2] https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/berlin-gewaehrt-keine-bundeshilfen…
[3] /Hubschrauber-Experte-skeptisch/!5585821
[4] /Streitgespraech-Oezdemir-vs-Scheuer/!5782112
[5] /CSU-MinisterInnen-stellen-Flugtaxi-vor/!5576436
## AUTOREN
Marie Gogoll
## TAGS
Mobilität
Subventionen
Insolvenz
Mobilität
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