Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Hubschrauber-Experte skeptisch: Flugtaxis für alle nicht vor 2050
> Doch noch Science Fiction: Ein Experte verweist die von der
> Bundesregierung verbreitete Story um die fliegenden Kisten in die ferne
> Zukunft.
Bild: Das dauert noch, bis die fliegen: Dorothee Bär (CSU) beim Flugtaxi-Spekt…
Berlin dpa/taz | Flugtaxis für jedermann könnten den Nahverkehr in
Großstädten wie Berlin nach Ansicht eines Experten erst von 2050 an
ergänzen. „In 10 oder 20 Jahren – wenn man autonomes Fliegen da mit rein
nimmt – ist das nicht darstellbar“, sagte Manfred Hajek, Professor für
Hubschraubertechnologie an der Technischen Universität München, am
Donnerstag in Berlin bei einer Diskussionsrunde des Bundesverbands der
Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI). „Es wird kommen.“ Aber es
sei unrealistisch zu erwarten, dass man in fünf Jahren vom Hauptbahnhof zum
Flughafen autonom fliegen könne. „Also ich würde mich nicht reinsetzen in
fünf Jahren“, sagte Hajek.
Damit widerspricht er den Ankündigungen der Bundesregierung. Immer wieder
hatte vor allem Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) für Lufttaxis
Werbung gemacht und suggeriert, das es dabei um eine in absehbarer Zeit
weit verbreitete Technologie gehe. Bei den Flugtaxis solle sich Deutschland
an die Weltspitze setzen, sagte sie erst im März. „Ich bin sehr
zuversichtlich, dass Europa sowohl bei der Entwicklung von Flugtaxis als
auch bei der Regulierung die Nase vorn haben kann“, so Bär. „Mein Ziel ist
es jedenfalls, dass Deutschland in dieser neuen Technologie Weltmarktführer
wird.“
Es gebe in der Branche mit Airbus, Lilium und Volocopter sehr starke
deutsche Unternehmen. Der deutsch-französische Flugzeugbauer Airbus stellte
erst vor kurzem zusammen mit weiteren Politikern in Ingolstadt der
Öffentlichkeit die Vorstufe eines Prototypen seines viersitzigen
elektrischen Luftfahrzeugs CityAirbus vor. Der Subtext: Die lange als
Science Fiction belächelte Flugtaxi-Technologie werde bald marktfähig.
„Alles, was mit Digitalisierung, mit Software, mit Flugsteuerung und
Flug-Kontrollsoftware zu tun hat, ist ein unglaublich aufwendiger,
langwieriger Prozess“, erklärte der Hubschraubertechnologe Hajek am
Donnerstag.
## Nicht mehr als fünf Personen in einem Flugtaxi
„Tausende von Flügen in einer Megacity pro Stunde“ – ab dieser
Größenordnung kann man laut Hajek von einem nennenswerten Markt sprechen.
Wolfgang Schoder, Geschäftsführer von Airbus Helicopters Deutschland,
schätzt, dass nicht mehr als vier bis fünf Personen in einem Flugtaxi Platz
hätten.
Laut Hajek gibt es weltweit etwas mehr als 140 Projekte, die Geräte
entwickeln, die vertikal starten und landen könnten und elektrisch von A
nach B fliegen, einige auch autonom, sagte Hajek. Davon seien „noch keine
30 in der Luft“.
Im März stellte Airbus sein Lufttaxi-Modell in Ingolstadt vor. Boeing hatte
in den USA einen ersten Testflug mit dem Prototypen eines autonomen
Elektro-Lufttaxis unternommen. Auch der Fahrdienst-Vermittler Uber arbeitet
an einem Luftverkehrskonzept.
5 Apr 2019
## TAGS
Flugtaxis
Dorothee Bär
Mobilität
Schwerpunkt Klimawandel
Flugtaxis
Dorothee Bär
Drohnen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Erstes Flugtaxi mit Serienreife: Deutsche Volocopter über Tokio
Flugtaxis stehen vor dem kommerziellen Durchbruch. Das zeigt eine
Partnerschaft des deutschen Start-ups Volocopter mit Japan Airlines.
CSU-MinisterInnen stellen Flugtaxi vor: Der erste Testflug ist geschafft
Verkehrsminister Scheuer und Digitalministerin Bär präsentieren in
Ingolstadt den „CityAirbus“. Ab 2025 sollen Flugtaxis zum Einsatz kommen.
Aus taz FUTURZWEI: „Flugtaxis sprengen Ihre Fantasie“
Wie sehen Sie künstliche Intelligenz, Dorothee Bär? Die
Digital-Staatsministerin über Ängste, Konservativismus und die digitale
Erziehung ihrer Kinder.
Der Verkehr von morgen hebt ab: Flugtaxen zwischen Sci-Fi und Zukunft
So könnte die Lösung für Luftverschmutzung und Staus aussehen. Oder werden
die Elektrodrohnen nur ein Spielzeug für Reiche?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.