Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Rekord an Hundesteuer-Einnahmen: Wau! Grrr! Wau!
> Die Einnahmen aus der Hundesteuer steigen. Bei den vielen „illegalen“
> Hunden ist noch Luft nach oben. Aber da trauen sich die Politiker nicht
> ran.
Bild: Hunde sind wahre Goldesel!
Deutschland ist auf den Hund gekommen. Und das ist mal eine richtig gute
Nachricht. Denn die Kläffer kacken nicht nur in Straßen und Parks, wo
Frauchen und Herrchen dann, zumindest wenn sie wohlerzogen wie ihre
Zöglinge sind, deren Hinterlassenschaft mit aseptisch behandschuhten
Fingern gleich wieder einsacken. Nein! Entscheidend ist, was hinten
rauskommt. Und siehe da. Hunde sind auch wahre Goldesel!
Das [1][vermeldet das Statistische Bundesamt] zum am Donnerstag anstehenden
Welthundetag. Demnach wurden im Jahr 2023 republikweit 421 Millionen Euro
Hundesteuer entrichtet. 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. 41 Prozent mehr
als noch vor zehn Jahren. Anders gesagt: so viel wie noch nie. Wau!
Die [2][Millionen kommen den Gemeinden zugute]. So bleiben ihnen ein paar
Penunzen für die Reinigung der Trottoirs. Für den hohen Zaun um den
Hundeauslaufplatz. Und fürs Tierheim.
Einziges Problem: Zwar übertrifft der großzügig wirkende Beitrag der
Vierbeinerfreund:innen nun die Einnahmen durch Schaumwein- und
Sportwettsteuer. Dennoch bleibt die Kläfferabgabe ein Randphänomen. Sie
macht nur 0,05 Prozent aller Steuereinnahmen aus. Da ginge mehr. Etwa wenn
man den ungezählten Schwarzhunden zu Leibe rücken würde, die ohne Papiere
von ihren Halter:innen nicht nur in klandestinen Hütten gehalten,
sondern kackfrech auf den Boulevards ausgeführt werden. Man muss sie ja
nicht gleich durch den Fleischwolf drehen.
Aber hat Oberkassierer Lindner die „Kein-Hund-illegal“-Kampagne gestartet?
Nein, da traut er sich nicht ran, der Kläffer von der Ampel. So muss er
sich nicht wundern, wenn die putzigen Beißerchen ihr Beinchen heben, um an
dieselbige zu pinkeln. Auch Oppositionsdogge Merz hat noch nie vom
Nationalen Bello-Notstand gewinselt – aus Angst von den Wutbürgern mit
Hund. Grrr! In Berlin wurde wie in anderen Bundesländern jüngst sogar die
Pflicht zum Tragen einer Hundesteuermarke abgeschafft. Das ist nichts
anders als eine staatliche Aufforderung zum Steuerhinterzug. Ach,
Deutschland ist tatsächlich auf den Hund gekommen.
8 Oct 2024
## LINKS
[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2024/PD…
[2] /Laissez-faire-in-Berlin/!5316105
## AUTOREN
Gereon Asmuth
## TAGS
Hunde
Steuerpolitik
Social-Auswahl
GNS
Andreas Scheuer
Hunde
Schwerpunkt Stadtland
Grüne Bremen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Lektionen der Woche: Steigbügelhalter der Bösartigkeit
Andi Scheuer ist richtig sauer, der Wald kaputt und Björn Höcke schlecht
fürs Hufeisen. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
Hamburgs Grüne ärgern Hundehalter: Jammern auf hohem Niveau
In Hamburg dürfen Hunde frei laufen, wenn sie eine Gehorsamsprüfung
bestanden haben. Weil sich daran niemand hält, soll das eingeschränkt
werden.
Gentrifizierung und Hundescheiße: Ende Kot, alles Kot?
Beim Spaziergang durch Kreuzberg macht unser Autor eine interessante
Beobachtung: Je weniger Scheiße auf den Gehwegen, desto gentrifizierter der
Kiez.
Grüne wollen Tierhalter:innen prüfen: Führerschein für Hamster
Die Bremer Grünen plädieren für strengere Vorschriften zur Haustierhaltung.
Dazu würde ein verpflichtender Sachkundenachweis gehören.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.