Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Hamburgs Grüne ärgern Hundehalter: Jammern auf hohem Niveau
> In Hamburg dürfen Hunde frei laufen, wenn sie eine Gehorsamsprüfung
> bestanden haben. Weil sich daran niemand hält, soll das eingeschränkt
> werden.
Bild: Einer an der Leine, einer freilaufend: Gewiss hat letzterer eine Gehorsam…
Auf hohem Niveau jammern Hamburger Hundehalter:innen. Die von einem Grünen
geleitete Hamburger Umweltbehörde will die Anzahl von Hundeauslaufzonen in
der Stadt reduzieren. Das hatte im September der NDR berichtet, und auch,
dass sich die SPD als Koalitionspartnerin sogleich von den Plänen
distanziert hatte. Die Grünen haben seitdem die üblichen Vorwürfe an der
Backe: Verbotspartei, Spaßbremse, für Kröten, [1][aber gegen Hunde.]
Außerhalb Hamburgs reibt man sich die Augen, wenn man nachliest, wie viel
Platz die Hamburger Hunde selbst dann zum leinenlosen Herumspringen hätten,
wenn die Umweltbehörde ihre Ankündigung wahr machen sollte. Derzeit sieht
es aber eher nach Zurückrudern aus und danach, als folge sie der Ansage des
SPD-Fraktionschefs Dirk Kienscherf, ihre Pläne zu „überprüfen“. So schri…
eine Sprecherin von Umweltsenator Jens Kerstan am Dienstag der taz, man
wolle bloß definieren, wie viel Fläche Auslaufzone es pro Bezirk geben
soll.
Nun muss man wissen: In Hamburg [2][gibt es zwei Arten von
Hundeauslaufzonen]. In der einen dürfen alle Hunde frei herumlaufen, auch
wenn sie „Aus“ und „Bleib“ nicht auseinanderhalten können und nur
sporadisch oder gar nicht auf ihre Halter:innen hören. Diese Zonen
sollen nicht angetastet werden, von ihnen gibt es in Hamburg 139 mit einer
Gesamtfläche von 163,6 Hektar. Das entspricht rund 229 Fußballfeldern.
## In Bremen nur elf Auslaufflächen
Zum Vergleich: In Hannover [3][gibt es 24 auf die Stadt verteilte
Auslaufzonen] mit 40,5 Hektar Fläche. In Bremen sind es gerade einmal elf,
die Fläche ist der Umweltbehörde nicht bekannt. Hamburg hat drei Mal so
viele Einwohner:innen wie die anderen beiden norddeutschen Städte und
es sind mit 100.000 Tieren vergleichsweise viele Hunde beim Finanzamt
angemeldet. In Bremen sind es 20.000.
Möglicherweise liegt das nicht daran, dass Hamburger:innen ein größeres
Herz für Hunde haben (oder eine größere Breitschaft, Hundesteuer zu
zahlen), sondern daran, dass die Bedingungen besser sind als in anderen
Großstädten. Denn zusätzlich zu den erwähnten 139 Hundespielplätzen gibt es
weitere 101 Grünanlagen mit 87,5 Hektar Fläche, in denen Hunde frei
herumlaufen dürfen, sofern sie beziehungsweise ihre Besitzer:innen eine
Gehorsamsprüfung bestanden haben.
Einen solchen Hundeführerschein hätten gerade einmal 800 Hunde, zitiert der
NDR-Bericht die Umweltbehörde. Diese geht davon aus, heißt es dazu in einer
Mail an die taz, „dass diese Flächen häufig und in großer Anzahl von
ungeprüften Hunden genutzt werden, was zu einer erheblichen Einschränkung
der Erholungsnutzung vieler Grünanlagen führt“. Aber auch: „Ein Verbot
dieser Flächen ist nicht geplant“.
Man setze sich lediglich dafür ein, „dass die im Hundegesetz festgelegte
generelle Anleinpflicht von Hunden in Grünanlagen, außerhalb der
ausgewiesenen Hundeauslaufzonen, wieder mehr Beachtung findet“. Dem NDR
hatte die Umweltbehörde noch am Vortag gesagt, dafür brauche es mehr
Kontrollen, wofür es aber zu wenig Personal gebe. Aber die Hamburger Grünen
wissen eben auch, dass mit Verboten keine Wahl zu gewinnen ist.
18 Oct 2023
## LINKS
[1] /Polemischer-Blick-auf-den-Hund/!5950481
[2] https://www.hamburg.de/contentblob/530514/fef0822ed6930b0178e2eea7665e2ba2/…
[3] https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Gesundheit/Veterin%C3%…
## AUTOREN
Eiken Bruhn
## TAGS
Hunde
Grüne Hamburg
Leinenpflicht
Hunde
Hunde
Kolumne Der Wirt
Lesestück Recherche und Reportage
Kinderfrage
Hunde
## ARTIKEL ZUM THEMA
Rekord an Hundesteuer-Einnahmen: Wau! Grrr! Wau!
Die Einnahmen aus der Hundesteuer steigen. Bei den vielen „illegalen“
Hunden ist noch Luft nach oben. Aber da trauen sich die Politiker nicht
ran.
Hundeführerschein in Bremen: Geprüfte Herrchen und Frauchen
Nachdem ein Rottweiler ein Kind schwer verletzt hat, führt Rot-Rot-Grün den
Sachkundenachweis für Hundehalter:innen ein. Rasse spielt keine Rolle.
Hunde im Hotel: Gelassenes Tier an der Rezeption
Verhaarte Teppiche, Pfotenabdrücke auf der Bettdecke oder übelriechende
Futterdosen im Papierkorb: Wie schlimm sind Hotelgäste mit Hund wirklich?
Polemischer Blick auf den Hund: Böses Kläffen
Hunde können nett sein. Aber sie sabbern nicht nur, sie schaden der Umwelt.
Sieben entschiedene Absagen an ein Anti-Tier.
Kinder fragen, die taz antwortet: Warum müssen Hunde an die Leine?
Die siebenjährige Marlen möchte wissen, warum Hunde an die Leine müssen,
aber Katzen nicht. Hundetrainerin Barbara Schlieper-Buskamp weiß, warum.
Leinenpflicht für alle Hunde, wau!: Ein Fall für Herrn Mux
Die letzten Regelungen des neuen Hundegesetzes sind zum 1. Januar in Kraft
getreten. Ein strenges Gesetz. Zumindest theoretisch.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.