| # taz.de -- Hochwasser in Sachsen: Es hätte schlimmer kommen können | |
| > Sachsen bleiben krasse Flutschäden erst mal erspart. Die Nachbarstaaten | |
| > trifft es härter. Ministerpräsident Kretschmer bietet ihnen Hilfe an. | |
| Bild: Dresdens Elbwiesen unter Wasser am Dienstag | |
| Dresden taz | Strahlender Sonnenschein in Dresden – und doch befinden sich | |
| Teile Europas in einer Hochwasserkatastrophe. Das Tief mit dem Namen | |
| „Anett“ ist eine [1][mit heißer und feuchter Mittelmeerluft aufgeladene | |
| „Fünf-b-Wetterlage“] und wurde nun nach Osten abgedrängt. Die Zerstörung… | |
| die es zwischen Österreich und Polen angerichtet hat, lassen sich in | |
| Sachsen und Brandenburg nur noch an den durch starke Regenfälle gestiegenen | |
| Flusspegeln an Elbe und Neiße erahnen. Durch die Klimakrise nimmt | |
| Starkregen zu: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit halten. Die kommt dann | |
| irgendwann in Form von Regen wieder herunter. | |
| Wie vorhergesagt fällt der Neißepegel seit Montag. Überflutungen wie 2010 | |
| sind in Bad Muskau an der deutsch-polnischen Grenze nicht zu befürchten. In | |
| Görlitz konnte sich eine ins Wasser gestürzte Frau nach einigen hundert | |
| Metern Strömung selbst an Land retten. Sonst beklagt Sachsen nur geringe | |
| Sachschäden. | |
| In Dresden bleibt die [2][teilweise eingestürzte Carolabrücke im breiten | |
| Strom] weiterhin das beliebteste Fotomotiv. Hier wird bis Mittwoch noch ein | |
| leichter Pegelanstieg auf ungefähr sechs Meter erwartet, etwa dreieinhalb | |
| Meter weniger als zur Jahrhundertflut 2002. Ob die zweithöchste Warnstufe 3 | |
| ausgerufen werden muss, ist noch offen. | |
| Allerdings wird mit nur langsam sinkenden Pegeln gerechnet, was auch auf | |
| das Staustufenmanagement der Moldau in Tschechien zurückzuführen ist. Die | |
| Lage sei beherrschbar, teilten die Verantwortlichen der Stadt Dresden und | |
| des Landes Sachsen mit. Der Freistaat sei noch einmal davongekommen, sagte | |
| Umweltminister Wolfram Günther von den Bündnisgrünen erleichtert. | |
| ## „Armageddon“ in Tschechien, Katastrophenfall in Polen | |
| Das lässt sich von den polnischen und tschechischen Nachbarn nicht | |
| behaupten. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat ihnen | |
| jetzt Hilfe angeboten. Die Woiwodschaft Niederschlesien soll sie bereits | |
| angenommen haben. Der am schlimmsten betroffene Ort Nysa liegt in Südpolen, | |
| nördlich des gleichfalls von Starkregen betroffenen böhmischen | |
| Altvatergebirges. Hier brach ein Damm. Alle 40.000 Bewohner mussten aus der | |
| überfluteten Stadt evakuiert werden. Im „Mittagsmagazin“ von ARD und ZDF | |
| sprach ein Einwohner von „Armageddon“, also dem biblischen Ort der | |
| endzeitlichen Entscheidungsschlacht. Polen hat den Katastrophenfall | |
| ausgerufen. | |
| In allen Hochwassergebieten werden auch nach Abflauen des Regens | |
| [3][Folgeschäden durch Brüche aufgeweichter Deiche befürchtet]. Das | |
| tschechische Ostrava, in Richtung des stark betroffenen Niederösterreich | |
| gelegen, steht weitgehend unter Wasser. In St. Pölten sollen in den | |
| vergangenen Tagen mehr als 500 Liter auf den Quadratmeter gefallen sein, | |
| das Mehrfache der statistischen Monatsmenge. Ungarn blickt mit Sorge auf | |
| die „Donauwelle“ aus Bayern und Österreich, die noch anschwillt. | |
| 17 Sep 2024 | |
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| Michael Bartsch | |
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