# taz.de -- Turbulenzen im grünen Lager: Bislang kein Exodus | |
> Am Tag nach der Austrittsankündigung ihres Bundesvorstands herrscht nach | |
> außen Ruhe bei der Grünen Jugend Berlin. | |
Bild: Da mochten sie sich noch: Mitglieder der Grünen Jugend mit der damaligen… | |
Berlin taz | Beim Berliner Landesverband der Grünen Jugend deutete sich am | |
Donnerstag trotz des Parteiaustritts des Bundesvorstands kein Exodus an. | |
Klara Schedlich etwa, im Abgeordnetenhaus mit 24 Jahren die Jüngste in der | |
Grünen-Fraktion, mag dem Beispiel der Ausgetretenen nicht folgen, die | |
angekündigt haben, einen neuen, dezidiert linken Jugendverband zu gründen. | |
Sie verstehe zwar „den Frust über den Kurs der Bundespartei in vielen | |
Themen“. Die Grüne Jugend werde aber „weiterhin im politischen Diskurs | |
mitmischen“ und Einfluss auf die Grünen nehmen und in einem starken Verband | |
aktiv sein. „Das ist jetzt der Weg“, äußerte sich Schedlich gegenüber der | |
taz. | |
Vom Landesvorstand der Grünen Jugend war hingegen trotz mehrfacher Anfrage | |
bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu bekommen. Er wird von dem Duo | |
Anton Zagolla und Leonie Wingerath angeführt. [1][In der Grünen-Fraktion im | |
Abgeordnetenhaus] gibt es neben Schedlich mit Laura Neugebauer und Louis | |
Krüger zwei weitere U30-Abgeordnete. Sie mochten sich gegenüber der taz | |
aber mit Verweise darauf, dass sie die Altersgrenze der Grünen Jugend von | |
28 Jahren – wenn auch knapp – überschritten hätten, nicht äußern und | |
verwiesen beide auf ihre Fraktionskollegin Schedlich. | |
Auf Bundesebene hatten [2][alle zehn Vorstandsmitglieder des | |
Jugendverbands] angekündigt, die Grünen zu verlassen. Das begründeten sie | |
mit einem zu wenig linken Profil und zu vielen Kompromissen in der | |
Ampelkoalition. „Wir sind nicht länger bereit, unseren Kopf für eine | |
Politik hinzuhalten, die wir falsch finden“, heißt es in einer Erklärung. | |
Man werde dazu beitragen, „dass es bald eine starke linke Partei in | |
Deutschland geben kann“. | |
## Landesvorsitzende zollen Respekt | |
Die Austrittsankündigung der Spitze der Grünen Jugend folgte unerwartet auf | |
den [3][Rückzug der bisherigen Grünen-Doppelspitze Ricarda Lang und Omid | |
Nouripour]. Dass die beiden, erst 2023 wiedergewählt, nicht im Amt bleiben | |
wollen, wurde von der Berliner wie der Brandenburger Grünen-Spitze mit | |
Respekt bedacht. | |
„Wir danken dem Bundesvorstand für seine intensive Arbeit in dieser | |
schwierigen Zeit und dafür, dass er den Weg für einen Neustart bereitet“, | |
äußerten sich die Berliner Parteivorsitzenden Nina Stahr und Philmon | |
Ghirmai. Aus der Potsdamer Grünen-Landeszentrale hieß es, es zeuge „von | |
Verantwortungsbewusstsein und Weitsicht, wenn der Bundesvorstand einen | |
personellen Neuanfang einleitet“. | |
26 Sep 2024 | |
## LINKS | |
[1] https://gruene-fraktion.berlin/abgeordnete/ | |
[2] https://gruene-jugend.de/wir/bundesvorstand/ | |
[3] https://www.gruene.de/ | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
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