# taz.de -- Ladesäulen für E-Autos: Netzagentur kritisiert Betreiber | |
> Die Betreiber von Stromtankstellen sind mitschuldig an der Krise der | |
> E-Mobilität, sagt der Chef der Bundesnetzagentur. Stimmt das? | |
Bild: Sein Auto aufladen kann mehr als herausfordernd sein | |
Die Bundesnetzagentur hat die Betreiber öffentlicher Ladesäulen | |
mitverantwortlich für die [1][Krise auf dem Markt für Elektroautos] | |
gemacht. „Es kann nicht sein, dass man eine stärkere Brille braucht, um an | |
den Ladesäulen den Kilowattstundenpreis erkennen zu können, oder zehn | |
Minuten, um das Kartenmodell zu verstehen“, sagte Behördenchef Klaus Müller | |
der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Mittwoch. | |
[2][Tatsächlich geht der Anteil der neu zugelassenen E-Autos an allen | |
Zulassungen zurück.] Laut ADAC lag er im August 2024 bei 13,7 Prozent. Im | |
August 2023 machten E-Autos noch einen Anteil von rund 30 Prozent aus. | |
„Mit Blick auf unser E-Mobilitätsangebot können wir die Aussagen von Herrn | |
Müller nicht nachvollziehen“, sagt Helen Schneider, Sprecherin von EnBW, | |
die einer der größten öffentlichen Ladestellenbetreiber in Deutschland ist. | |
Die Preise seien an den Ladestellen und in der eigenen App gut und | |
übersichtlich lesbar. Zu den Bezahlvorgängen sagte die Sprecherin nichts. | |
Auch ein Sprecher des Bundesverbandes eMobilität widerspricht den Aussagen | |
Müllers. „Die Betreiber zu beschuldigen, ist kontraproduktiv. Die stellen | |
die Infrastruktur und müssen die Investitionen machen“, sagt er. Die Schuld | |
liege viel mehr bei den Autoherstellern und der Politik, die zu unkonkret | |
handele. | |
Marion Jungbluth, Leiterin des Mobilitätsteams beim Verbraucherzentralen | |
Bundesverband, bestätigt jedoch, dass Probleme bekannt seien. Es fehlten | |
sowohl günstige Stromtarife als auch günstige E-Autos. Die | |
Ladesäulenanbieter hätten tatsächlich einen Tarifdschungel mit | |
verschiedenen Bezahlkarten und Abo-Modellen kreiert, durch den Verbraucher | |
nicht mehr durchblicken könnten. | |
„Die Ladesäulenverordnung verbessert die Situation für Verbraucher | |
allerdings und macht es einfacher, zu bezahlen und einen Überblick über die | |
Preise zu haben“, sagt sie. [3][Ohne preislich attraktive E-Autos sei aber | |
auch das egal.] | |
Die Ladesäulenverordnung setzt die europäischen Vorgaben für öffentliche | |
Ladesäulen um. Sie gibt unter anderem vor, dass Verbraucher:innen in | |
Zukunft mit Debitkarte an Ladestationen zahlen können und dass Preise gut | |
sichtbar sind. (mit afp) | |
12 Sep 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Sparplaene-bei-Volkswagen/!6031275 | |
[2] /Zulassungen-von-E-Autos/!6036145 | |
[3] /VW-in-der-Krise/!6032520 | |
## AUTOREN | |
Anton Dieckhoff | |
## TAGS | |
E-Autos | |
Bundesnetzagentur | |
ADAC | |
Elektromobilität | |
Elektroauto | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Umweltpreis | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Umfrage unter Verbrauchern: Fast jedem Zweiten sind E-Autos zu teuer | |
Viele Käufer scheuen vor Elektroautos zurück. Das liegt nach einer Umfrage | |
vor allem am Preis. Die Hersteller geloben Besserung. | |
Renault-Chef warnt: EU-Strafen wegen wenig E-Autos | |
Der ohnehin angeschlagenen Branche drohen Strafen von der EU wegen des | |
schleppenden E-Auto-Verkaufs. Davor warnt Renault-Chef Luca de Meo. | |
Deutscher Umweltpreis verliehen: Ladesäulen und Moore | |
Der Deutsche Umweltpreis geht 2024 an eine Moorforscherin und einen | |
Ingenieur. Er ist mit 500.000 Euro dotiert. | |
Einbruch bei Neuzulassungen von E-Autos: Viel zu viele Ladesäulen | |
Zwei Drittel weniger neue E-Autos als im Vormonat: Wegen geringerer | |
Förderung bricht im September die Zahl ein. Jetzt sind zu viele Ladepunkte | |
da. |