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# taz.de -- Die Wahrheit: Fantasy-Stuss in einem Guss
> Verschlungener als all die Aufgüsse fantastischer Geschichten ist die
> Wirklichkeit, die sich zumindest historisch gegen die Fiktion gut
> schlägt.
Tyland Lennister vermittelt zwischen den Grünen und der Triarchie ein
Bündnis, die verlangt jedoch die Herrschaft über die Trittsteine. Bei
Gewürzstadt wird Corlys Bastardsohn Addam von Holk vom Drachen Seerauch
verfolgt und unerwartet zu seinem neuen Reiter. Zuvor muss er noch Admiral
Sharako Lohar im Zweikampf bezwingen, welche sich anschließend beeindruckt
von ihm zeigt und will, dass er ihre Frauen schwängert. Während Viserys und
Rhaenyra nach Driftmark reisen, drängt Otto bei seiner Abreise Alicent,
ihren Sohn darauf vorzubereiten, König zu werden, da das Volk nach Viserys’
Tod Rhaenyra nicht akzeptieren werde …“
Ich will den Quatsch, der hier steht, einfach mal als Quatsch so stehen
lassen. Es handelt sich um Inhaltsangaben dessen, was gegenwärtig in
Staffel 1von „House of the Dragon“ passiert, einem Aufguss von „Game of
Thrones“, was wiederum ein Aufguss von „Herr der Ringe“ ist, was wiederum
ebenfalls neu aufgegossen wird, keine Ahnung, Rollenspieler und
Mittelalterfans werden es wissen und sehr gern Auskunft erteilen.
Gegen gute Geschichten habe ich nichts. Nur gegen Fantasy als Genre in
toto. Es kann sich schlicht niemand etwas ausdenken, das irrer wäre als die
Wirklichkeit.
In Wirklichkeit, nur mal so als Beispiel, wurde im Jahr 450 in Burgund der
Diebstahl eines Jagdhundes damit bestraft, den betreffenden Hund öffentlich
auf den Hintern küssen zu müssen, bevor er an der Seite der letzten
römischen Feldherren, die einen gewissen Attila aus Frankreich vertreiben,
der im Nibelungenlied der „Etzel“ werden wird …
Aber zurück zum Faktischen, denn nach gewonnener Schlacht hat König
Sigismund ein wenig Ruhe, jedenfalls bis seine Frau Ostrogotho stirbt, da
heiratet der Merowinger eine sexuell attraktive Dienerin, kleidet sie in
die Gewänder der Verstorbenen, was seinen Sohn natürlich irgendwie stört,
und vorsichtshalber überzeugt die neue Frau des Sigismund ihn davon, dass
der Spross einen Putsch plant, woraufhin der die Erdrosselung des Sohnes
ins Werk setzt, gleich darauf aber dermaßen bereut, dass er die Mönche der
Abtei Saint-Maurice anweist, „für alle Zeiten“ Psalme und Chorgesänge zum
Seelenheil des Ermordeten anzustimmen, was die auch machen, und zwar im
Neunschichtbetrieb durch fast ein halbes Jahrtausend hindurch.
Unterdessen müssen die Muselmänner aus dem Süden und, mithilfe des
Schleiers von Maria (!), die Wikinger aus dem Norden geschlagen werden, die
fehlten gerade noch, dürfen allerdings die Normandie nach sich selbst
benennen und sich dort ansiedeln, von wo aus sie dann zwei Generationen
später England erobern, während Chlodwig eine Chlothilde heiratet, eine
Nichte von Godegisel und so weiter und so fort …
Warum ist das nicht längst ein Mehrteiler bei Amazon? Ach so, es flattern
keine Drachen durchs Bild. Schade.
30 Aug 2024
## AUTOREN
Arno Frank
## TAGS
Kolumne Die Wahrheit
Fantasy
Game of Thrones
Mittelalter
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