| # taz.de -- Umweltprotest auf dem Balkan erfolgreich: Baustopp an Una-Quelle | |
| > Ein Investor wollte die Wasserkraft des Grenzflusses im geschützten | |
| > Quellgebiet nutzen. Nun müssen die Arbeiten eingestellt werden. War es | |
| > das? | |
| Bild: Fast unwirklich schön: Die Una auf dem Weg zu ihrer Mündung in die Save | |
| Split taz | Das hat die Umweltaktivisten in Kroatien, Bosnien und ganz | |
| Europa positiv überrascht: Die kroatischen Behörden haben einen Baustopp | |
| [1][für das Wasserkraftprojekt an der Quelle des Flusses Una] angeordnet. | |
| Ganz entschieden ist der Konflikt damit aber noch nicht. | |
| Als die Bauarbeiten an der Quelle des fischreichen Grenzflusses Anfang Juli | |
| begannen, formierte sich sofort Widerstand. Der Vorwurf: Die erforderlichen | |
| Umweltverträglichkeitsprüfungen seien nicht durchgeführt worden. Lokale | |
| Gemeinden und internationale Aktivisten versammelten sich vor Ort, um den | |
| Bau zu verhindern, während kroatische und internationale Anwälte rechtliche | |
| Schritte vorbereiteten. | |
| Anfang August leitete die staatliche Aufsichtsbehörde tatsächlich [2][ein | |
| Strafverfahren gegen den Beamten ein, der die Baugenehmigung erteilt | |
| hatte]. Er habe die gesetzlichen Verfahren nicht eingehalten, ließ die | |
| Behörde verlauten. Weil die Bauarbeiten aber zunächst nicht gestoppt | |
| wurden, gingen die Proteste weiter. Erst zehn Tage später holten die | |
| Behörden das Verbot nach. | |
| Lokale Gruppen, wie die Organisation Udruga Una und andere betonten trotz | |
| dieser positiven Entwicklung, sie würden weiterkämpfen, denn der Fluss | |
| müsse langfristig geschützt werden. „Es wird Zeit brauchen, bis sich die | |
| Una erholt. Wir werden sicherstellen, dass der Schaden behoben wird und | |
| sich so etwas nicht wiederholt“, sagte Sanja Sevo, die im Quellgebiet | |
| aufgewachsen ist. „Unser Ziel ist es, mit der kroatischen Regierung | |
| zusammenzuarbeiten, um eine dauerhafte Lösung für den Schutz der Una zu | |
| finden.“ | |
| ## Umweltbewegung erstarkt | |
| Die Gefahr besteht, dass der Erfolg an der Quelle nur ein Teilerfolg war. | |
| Denn auch in Bosnien, wohin der Fluss fließt und wo schon im | |
| sozialistischen Jugoslawien Naturschutzgebiete zu seinem Schutz errichtet | |
| wurden, stehen Investoren bereit, die Wasserkraftwerke bauen wollen. | |
| Aber das Umweltbewusstsein auf dem Balkan ist gestiegen. Nicht nur in | |
| Kroatien und Bosnien, sondern jetzt vor allem auch in Serbien. Dort geht es | |
| um den [3][Abbau von Lithium, den Belgrad, das Rio-Tinto-Konsortium und | |
| europäische Regierungen, darunter die deutsche, vorantreiben.] | |
| 25 Aug 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Naturzerstoerung-auf-dem-Balkan/!6023822 | |
| [2] /Bedrohtes-Quellsystem-in-Kroatien/!6030148 | |
| [3] /Proteste-in-Serbien-gegen-Lithium-Abbau/!6026646 | |
| ## AUTOREN | |
| Erich Rathfelder | |
| ## TAGS | |
| Umwelt | |
| Energie | |
| Balkan | |
| Social-Auswahl | |
| klimataz | |
| Umweltschutz | |
| Fahrrad | |
| Naturschutz | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Schutz von Gewässern auf dem Balkan: Das Wasser soll fließen | |
| Kraftwerke, Brücken, Dämme: Tausende Barrieren behindern die wilden Flüsse | |
| auf dem Balkan. Dagegen kämpfen Wissenschaftler und Umweltschützer. | |
| Mit dem Rad nach Baku: Klimafreundlich zur COP29 | |
| Ohne Fliegen geht es nicht? Unser Autor will im November an der COP29 in | |
| Baku teilnehmen – und fährt mit dem Rad. | |
| Bedrohtes Quellsystem in Kroatien: Verschnaufpause für die Una-Quelle | |
| Eine kroatische Behörde bezweifelt, dass die Genehmigung für ein | |
| Wasserkraftwerk rechtmäßig ist. Den Menschen in der Region gibt das | |
| Hoffnung. |