# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kyjiw zeigt sich gesprächsbe… | |
> Der ukrainische Außenminister sucht in Peking nach diplomatischer Lösung. | |
> Selenskyj lobt China demonstrativ. Moskau reagiert abwartend auf Kyjiws | |
> Gesprächsinteresse. | |
Bild: Gespräche in Peking: der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (l.) b… | |
## Kyjiw signalisiert Gesprächsbereitschaft mit Moskau | |
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich im Zuge einer Reise | |
seines Außenministers Dmytro Kuleba zum Russland-Verbündeten China | |
optimistisch zu möglichen diplomatischen Fortschritten geäußert. „Es gibt | |
ein klares Signal, dass China die territoriale Integrität und Souveränität | |
der Ukraine unterstützt“, sagte Selenskyj. | |
Der ukrainische Außenminister ist derzeit in Peking, um ukrainische und | |
chinesische Positionen für eine diplomatische Lösung in Russlands | |
Angriffskrieg gegen die Ukraine anzunähern. Kuleba bestätigte dabei auch | |
ein Interesse Kiyjiws an Gesprächen mit Moskau. Bislang hat der Kreml | |
darauf abwartend reagiert. | |
China ist der wichtigste Verbündete Russlands. [1][Peking wird daher ein | |
großer Einfluss auf Entscheidungen in Moskau zugeschrieben]. Selenskyj | |
lobte, dass China das Versprechen von Staats- und Parteichef Xi Jinping | |
einhalte, keine Waffen an Russland zu liefern. Er warte auf die Rückkehr | |
Kulebas für weitere Erkenntnisse. (dpa) | |
## Kreml beharrt auf Kriegszielen | |
Kremlsprecher Dmitri Peskow nahm die von Kyjiw signalisierte | |
Gesprächsbereitschaft über einen Frieden skeptisch auf. Russland werde | |
seine Kriegsziele voll durchsetzen, sagte er. „Ob durch die militärische | |
Spezialoperation oder durch Verhandlungen – wir haben keine Alternative zum | |
Erreichen unserer Ziele. Und wir werden sie auf jeden Fall erreichen“, | |
sagte Peskow. | |
Natürlich sei der Verhandlungsweg vorzuziehen, doch Gespräche würden | |
dadurch erschwert, dass Selenskyj als Präsident der Ukraine keine | |
Legitimation besitze, behauptete er einmal mehr. Kyjiw Versuche, über | |
Peking eine diplomatische Lösung voranzutreiben, wertete er als Notlage der | |
Ukraine. | |
[2][Russlands Präsident Wladimir Putin hatte als Kriegsziele einen Verzicht | |
der Ukraine auf den Beitritt zur Nato und auf mehrere Gebiete im Osten und | |
Südosten des Landes genannt]. So fordert Moskau den Rückzug ukrainischer | |
Truppen aus den Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Zudem | |
bleibt Moskau bei der Forderung nach einer „Entnazifizierung der Ukraine“, | |
worunter im Kreml wohl die Einsetzung einer von Russland abhängigen | |
Regierung in Kyjiw gemeint ist. | |
Kyjiw wiederum hatte einen Rückzug russischer Truppen von ukrainischem | |
Gebiet gefordert. Die jüngsten Initiativen von Außenminister Kuleba deuten | |
aber auf mögliche Kompromissbereitschaft der Ukrainer hin. Bei seiner Reise | |
nach China hatte Kuleba versucht, einen eigenen Friedensplan mit der von | |
Peking offerierten diplomatischen Lösung des Konflikts zu koordinieren. | |
Dabei hatte er direkte Gespräche mit Moskau als Ziel genannt. (dpa) | |
## Russland ernennt neuen Luftwaffenchef | |
Immer wieder beschießt Russland die Ukraine aus der Luft – mit | |
unterschiedlichem Erfolg. Nun nimmt Moskau einen Wechsel an der | |
Führungsspitze der Luftstreitkräfte vor. Neuer Luftwaffenchef sei Sergej | |
Kobylasch, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Kobylasch | |
befehligte bislang die Flotte der russischen Langstreckenbomber. Die | |
Ukraine wirft dem aus Odessa stammenden General den Beschuss von Städten | |
und anderen zivilen Objekten vor. Kobylaschs Nachfolger als Befehlshaber | |
bei den Langstreckenbombern wird General Sergej Kuwaldin. Über die weitere | |
Verwendung des bisherigen Luftwaffenchefs Sergej Dronow ist nichts bekannt. | |
(dpa) | |
## Militärhubschrauber in Russland abgestürzt | |
Ein Hubschrauber der russischen Armee ist am Donnerstag im Südwesten des | |
Landes abgestürzt. Die Maschine vom Typ Mi-28 sei in der Region Kaluga | |
verunglückt, berichtete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf eine | |
Quelle im Verteidigungsministerium. Alle Insassen seien ums Leben gekommen. | |
Der Hubschrauber sei in einer unbewohnten Gegend abgestürzt, am Boden habe | |
es keine Schäden gegeben, zitierte Tass dieselbe Quelle. Die | |
Nachrichtenagentur Interfax berichtete mit Verweis auf eine Mitteilung des | |
Verteidigungsministeriums, Ursache des Absturzes sei vorläufigen Angaben | |
zufolge ein technischer Fehler. Demnach wurde eine Untersuchungskommission | |
eingerichtet. | |
Der Hubschrauber sei „in einen Wald“ in der Nähe des Dorfes Klenki | |
gestürzt, sagte ein Vertreter der örtlichen Behörden der Agentur Tass. Die | |
Unfallstelle liege etwa 150 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. | |
(afp) | |
## Russland zieht alle Schiffe aus Asowschen Meer ab | |
Die russische Marine hat nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte alle | |
Schiffe aus dem Asowschen Meer abgezogen. „Es befinden sich keine | |
russischen Marineschiffe mehr im Asowschen Meer“, teilt der ukrainische | |
Marinesprecher Dmytro Pletentschuk auf Facebook mit. Die ukrainische Marine | |
führt den Rückzug auf erfolgreiche Angriffe auf russische Ziele auf der | |
annektierten Krim und im Schwarzen Meer zurück. Diese hätten Russland | |
gezwungen, seine Schiffe an andere Orte zu verlegen, heißt es. Das Asowsche | |
Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres und grenzt sowohl an die | |
Ukraine als auch an Russland. (rtr) | |
## Strack-Zimmermann wirbt für europäische Armee | |
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wirbt dafür, parallel zu | |
den nationalen Armeen eine europäische Armee aufzubauen. „Die einzelnen | |
Länder sollen darin ihre besonderen Fähigkeiten und Interessen einbringen“, | |
sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament der | |
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Dabei spiele auch die | |
unterschiedliche Sichtweise auf geopolitische Herausforderungen eine Rolle. | |
Spanien und Portugal blickten beispielsweise anders auf Russland als die | |
nordischen und baltischen Staaten, die eine Grenze zu Russland haben. Eine | |
Europa-Armee habe Frankreich bereits in den 50er Jahren vorgeschlagen, aber | |
selbst wieder einkassiert, sagte Strack-Zimmermann. „Wir müssen jetzt | |
konkret den Anfang machen, die immer wichtiger werdende Kooperation auch in | |
die nationalen Parlamente hineinzutragen.“ (epd) | |
## Peskow warnt Armenien vor ukrainischem Weg | |
Russland hat die Republik Armenien im Südkaukasus vor einer Hinwendung zum | |
Westen gewarnt. Jerewan könne natürlich selbst über seine politischen | |
Prioritäten entscheiden. Aber Moskau wolle nicht, dass Armenien einen Weg | |
einschlage, den einst die Ukraine genommen habe, sagte Kremlsprecher Dmitri | |
Peskow. | |
Russland hat als Reaktion auf den Sturz des russlandfreundlichen | |
Präsidenten Viktor Janukowitsch in Kiew 2014 die Krim annektiert und Teile | |
des Donbas durch moskautreue Kräfte besetzen lassen. Vor mehr als zwei | |
Jahren begann Moskau dann mit einer großangelegten Invasion der Ukraine. | |
Der Angriffskrieg dauert an. | |
Im Kaukasus galt Russland lange als Schutzmacht Armeniens. Doch die | |
Beziehungen sind zuletzt abgekühlt. Armeniens Premier Nikol Paschinjan | |
orientiert sein Land gen Westen. Russland hat daraufhin tatenlos zugesehen, | |
[3][wie aserbaidschanische Truppen die zwischen Jerewan und Baku | |
umstrittene Konfliktregion Bergkarabach eroberten]. | |
Peskow betonte, dass Russland Armenien weiter als „Bruderland und | |
Verbündeten“ sehe. Russland wolle die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit | |
dem Land. Moskau unterhält in Armenien einen Truppenstützpunkt. (dpa) | |
25 Jul 2024 | |
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