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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland meldet Einnahme von …
> Losuwatske im Donbass sei „befreit“ worden, so das
> Verteidigungsministerium. Zugleich ist aber auch ein Kampfjet abgestürzt
> und ein General in U-Haft.
Bild: Ukrainische Soldaten der 43. Artilleriebrigade feuern mit einer Panzerhau…
## Umgebung des Dorfes Nowoolexandriwka umkämpft
Russland hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine
eingenommen. Die Ortschaft Losuwatske sei „befreit“ worden, teilte das
russische Verteidigungsministerium am Samstag in seinem täglichen Bericht
mit. Sie befindet sich rund 25 Kilometer östlich der Stadt Pokrowsk in der
Gegend der von Russland besetzten Kleinstadt Otscheretyne, wo die russische
Armee in den vergangenen Monaten relativ schnell vorgerückt war. Die
Ukraine bestätigte die Einnahme nicht.
Besonders hart umkämpft ist derzeit die Umgebung des Dorfes
Nowoolexandriwka. Es ist nur rund zwei Kilometer von Losuwatske entfernt
und war nach Angaben aus Moskau bereits vergangenen Monat von der
russischen Armee eingenommen worden.
Moskau hatte in den vergangenen Wochen [1][immer wieder Geländegewinne
entlang der fast tausend Kilometer langen Frontlinie verkündet]. Bei den
Kämpfen ist die ukrainische Armee den russischen Streitkräften zahlenmäßig
unterlegen. Zudem leidet sie nach eigenen Angaben unter Munitionsmangel,
weshalb die Ukraine bei ihren westlichen Partnern [2][vehement auf mehr
Waffen- und Munitionslieferungen] dringt. (afp)
## Pilot beendete Trainingsflug im Schleudersitz
In Russland ist zum zweiten Mal in dieser Woche ein Kampfflugzeug des
Verteidigungsministeriums abgestürzt. Ein Kampfbomber vom Typ Suchoi Su-34
sei im Gebiet Wolgograd bei einem planmäßigen Trainingsflug in
menschenleerem Gebiet aufgeschlagen. Die Piloten hätten sich aus der
Maschine herauskatapultiert und seien am Leben, teilte das Ministerium mit.
Demnach soll der Absturz eine technische Ursache haben. Details wurden
nicht genannt. An Bord sollen keine Raketen gewesen sein.
Bereits am Donnerstag war im Gebiet Kaluga ein Kampfhubschrauber vom Typ
Mi-28 abgestürzt. Die zwei Insassen starben nach Angaben des Ministeriums.
Auch da soll es eine technische Ursache für den Absturz gegeben haben.
Mi-28 werden im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beispielsweise
eingesetzt, um gegnerische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zu zerstören.
Russland hat in seinem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg gegen
die Ukraine bisher auch schon Dutzende Flugzeuge bei Kampfhandlungen
verloren. Die ukrainische Flugabwehr meldet immer wieder den Abschuss
russischer Kampfjets und Hubschrauber. Zudem gab es bereits ukrainische
Angriffe auf russische Basen, bei denen ebenfalls Flugzeuge zerstört worden
waren. (dpa)
## Lawrow: Russland besteht auf seinen Kriegszielen in der Ukraine
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat nach einem Treffen mit seinem
chinesischen Kollegen Wang Yi in Laos betont, dass Moskau auf seinen
Kriegszielen in der Ukraine besteht. Anders als vom Westen gefordert, werde
Russland nicht kapitulieren, sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz in
Vientiane zum Abschluss des Außenministertreffens der Asean-Staaten. Alle
Ziele des Krieges, darunter eine Verhinderung von Nato-Stützpunkten in der
Ukraine, würden erreicht, sagte der Minister. „Daran gibt es keinen
Zweifel.“ An dem Treffen der Vereinigung südostasiatischer Staaten (Asean)
nahm auch US-Außenminister Antony Blinken teil. Laos hat in diesem Jahr den
Vorsitz über die südostasiatische Staatengemeinschaft.
Lawrow sagte, er habe sich vom chinesischen Außenminister Wang Yi über
dessen Treffen in Peking mit dem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba
informieren lassen. Kuleba hatte danach die Bereitschaft zu
Friedensverhandlungen mit Russland erklärt, aber auch betont, dass Kiew
kein Interesse sehe bei Moskau. Lawrow betonte erneut, dass in Kiew
Präsident Wolodymyr Selenskyj selbst per Dekret seiner Führung ein Verbot
zu Verhandlungen mit Russland unter Kremlchef Wladimir Putin auferlegt
habe. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig vor, an Verhandlungen nicht
ernsthaft interessiert zu sein. (dpa)
## Kein Hausarrest für Dmitri Bulgakow, sondern die Zelle
Ein Gericht in Moskau hat gegen einen weiteren russischen Armeegeneral
wegen Korruptionsverdachts Untersuchungshaft angeordnet. Der frühere
Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow sei in das Untersuchungsgefängnis
Lefortowo gebracht worden, meldete die staatliche russische
Nachrichtenagentur Tass. Dort sitze auch der frühere
Vizeverteidigungsminister Timur Iwanow ein.
Der 69-jährige Bulgakow hatte der Agentur zufolge erfolglos darum gebeten,
die Untersuchungshaft im Hausarrest abzusitzen. Der General war in den
ersten Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für die
materiell-technische Ausstattung der Streitkräfte zuständig gewesen, bis er
nach zahlreichen Pannen am 24. September 2022 entlassen wurde.
Nach Angaben von Ermittlern soll unter Bulgakow ein System zur Versorgung
der Truppen mit minderwertigem Proviant aus Trockenrationen zu überhöhten
Preisen geschaffen worden sein. So sei etwa Rindfleisch durch Schwein und
Huhn ersetzt und auch die Kalorienzahl der Versorgungspakete gesenkt
worden. Die Soldaten, die seit dem Einmarsch am 24. Februar 2022 Krieg
gegen die Ukraine führten, hätten minderwertigen Proviant erhalten.
Bulgakow ist seit 2016 Träger der hohen Auszeichnung „Held Russlands“.
Der General soll in Saus und Braus gelebt haben, während die Soldaten
unzureichend versorgt wurden. Er soll bei einem Jahreseinkommen von 15
Millionen Rubel (rund 158 000 Euro) in einer Villa mit 620 Quadratmeter
Wohnfläche gelebt haben und unter anderem noch eine Wohnung sowie mehrere
Grundstücke besitzen.
Der russische Militärapparat gilt als extrem korrupt. Unter dem neuen
Verteidigungsminister Andrej Beloussow soll die Militärführung auch von
Amtsmissbrauch und Veruntreuung gesäubert werden. Zuletzt waren unter
anderem der Vizechef des Generalstabs, Wadim Schamarin, und der Chef der
Kader-Hauptabteilung, Juri Kusnezow, verhaftet worden.
Vor allem der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin,
hatte immer wieder eine Schmiergeldwirtschaft in der Militärführung beklagt
und frühere Niederlagen in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine auch darauf
geschoben. Der frühere Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin starb im
August bei einem Flugzeugabsturz – zwei Monate nach einem gescheiterten
Aufstand. Prigoschins Kritik richtete sich vor allem gegen Sergej Schoigu,
den Putin im Juni als Verteidigungsminister abberief und zum neuen Sekretär
des nationalen Sicherheitsrates machte. (dpa)
## Russischer Drohnenangriff abgewehrt
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben am Samstag einen
weiteren russischen Angriff abgewehrt. In den Regionen Dnipro, Poltawa,
Charkiw und Kiew seien vier Drohnen und eine Rakete abgeschossen worden.
(rtr)
## Ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt
Der Gouverneur der südrussischen Grenzregion Bryansk teilt mit, dass
russische Luftabwehreinheiten am späten Freitagabend innerhalb einer Stunde
zwölf ukrainische Drohnen abgefangen haben. „Dank unserer tapferen
Verteidiger wurden alle Luftziele abgefangen und zerstört“, schreibt
Gouverneur Alexander Bogomaz in der Messaging-App Telegram. Wjatscheslaw
Gladkow, der Gouverneur der Region Belgorod, die ebenfalls an der
ukrainischen Grenze im Südosten des Landes liegt, teilt mit, dass drei
Drohnenangriffe und eine Reihe von Granateneinschlägen Fensterscheiben
zertrümmert und einige andere Schäden an Gebäuden verursacht hätten. (rtr)
## Selenskyj: Ukrainische Truppen im Osten des Landes unter Druck
Die ukrainischen Streitkräfte sind im Osten des Landes nach Darstellung von
Präsident Wolodymyr Selenskyj schwer unter Druck. Vor allem die Lage rund
um Pokrowsk im Gebiet Donezk sei von der Militärführung gründlich
analysiert worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
„Dieses Gebiet war und ist nach wie vor der Schwerpunkt der russischen
Angriffe.“ Es müsse alles getan werden, um die ukrainischen
Verteidigungspositionen in der Region zu stärken.
Ohne einen konkreten Anlass zu nennen, sprach er allen ukrainischen
Verbänden, die russische Stützpunkte und Logistik in den besetzten Gebieten
angriffen, „besondere Anerkennung“ aus: „Der Besatzer muss spüren, dass
dies ukrainisches Land ist“, sagte Selenskyj.
Ukrainische Medien hatten zuvor unter Berufung auf Militärquellen in Kiew
von einem Raketenangriff auf einen Militärflughafen auf der seit 2014 von
Russland annektierten Krim berichtet. Über die Auswirkungen des Angriffs
wurden zunächst keine Angaben gemacht. Von russischer Seite gab es dazu
keine Erklärung.
Die russischen Streitkräfte setzen ihre Prioritäten bei Angriffen nach
Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR rund um den
Donbass. „Dort werden aktuell die heftigsten Kämpfe ausgetragen“, sagte
HUR-Vertreter Andrij Jusow im ukrainischen Fernsehen. Rund um das
Kohlegebiet in der Ostukraine werde an fast allen Frontabschnitten
gekämpft. Russland hat den Donbass für annektiert erklärt, kontrolliert
aber nicht alle Bereiche seines neuen „Staatsgebiets“. „An allen anderen
Abschnitten führt der Gegner Scheinangriffe und Ablenkungsmanöver durch.“
Vor allem in der Region südlich der Großstadt Saporischschja seien
zahlreiche Scheinangriffe registriert worden. In Wirklichkeit seien diese
jedoch auf Umgruppierungen und Neuaufstellungen auf russischer Seite
zurückzuführen. Doch bleibe dies nicht ungefährlich, zumal Russland rund
90.000 Mann in der Region Saporischschja stationiert habe.
Nach Meinung ukrainischer Militärexperten reiche diese Menge an Soldaten
zwar nicht für einen Frontdurchbruch aus, doch könne die ukrainische Armee
durchaus unter Druck gesetzt werden. (dpa)
## Russische Raketen und Drohnen mit ausländischen Bauteilen
Das russische Militär greift die Ukraine mit Raketen und Drohnen an, deren
Bauteile zum großen Teil aus dem Ausland stammen. „Die Raketen und Drohnen,
die Russland täglich für Angriffe auf friedliche Städte und Ortschaften in
der Ukraine einsetzt, enthalten ausländische Komponenten, die in mehr als
20 Ländern hergestellt wurden“, sagte Natalja Nestor, Expertin des
ukrainischen Justizministeriums. „Zu diesen gehören China, Deutschland,
Japan, die Niederlande, die Schweiz, Taiwan, die Vereinigten Staaten,
Kanada, der Iran.“
Nach den bisherigen Untersuchungen ihres Experten-Teams würden in den
ursprünglich aus dem Iran stammenden Shahed-Kamikazedrohnen etwa
Prozessoren und Schalter aus den USA, elektrische Kraftstoffpumpen aus
Deutschland, Dichtungen aus Taiwan sowie Module aus Südkorea verwendet. Bei
der Hyperschallrakete „Kinschal“ wiederum seien Bauteile aus Spanien, den
USA, Japan, Taiwan, der Schweiz [3][und Deutschland] verwendet worden. „Das
bedeutet, dass für alle Raketen und Drohnen, ihre wichtigsten
Hightech-Komponenten, ohne die sie nicht existieren könnten, nicht in
Russland, sondern in anderen Ländern hergestellt werden“, sagte Nestor.
„Wir sprechen hier von Komponenten für Navigation, Steuerung, Leitsysteme,
Mikrochips, verschiedene Chips, Sensoren, oder Platinen.“
Trotz umfassender Sanktionen des Westens gegen Russland gelingt es Moskau,
das Embargo über Drittländer zu umgehen. Vor allem die Anrainerstaaten
Russlands in Zentralasien galten zuletzt als Lieferanten westlicher
Elektronik. (dpa)
27 Jul 2024
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