Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kriminalität in der Ukraine: Gewerkschafter getötet
> In Dnipro wird die Leiche eines Aktivisten gefunden. Auch im Zusammenhang
> mit dem Mord an der Nationalistin Iryna Farion gab es eine Festnahme.
Bild: Die Festnahme eines Verdächtigen in Dnipro, am 25. Juli 2024
Kyjiw taz | In der Ukraine ist erneut ein Aktivist ermordet worden. So
berichten die Portale hromadske.ua und obozrevatel.com unter Berufung auf
die Strafverfolgungsbehörden der Metropole Dnipro von der Ermordung des
stadtbekannten 32-jährigen Aktivisten und Vorsitzender der örtlichen
Gewerkschaft der Spediteure, Mykhaylo Tonkonohy.
Zwei Verdächtige seien mittlerweile festgenommen worden, so die Polizei von
Dnipro. Seit Dienstag wurde Tonkonohy vermisst. Zwei Tage später fand man
seine Leiche mit Schusswunden in einem Waldgebiet in der Nähe einer
Datschensiedlung von Dnipro.
Tonkonohy war Philologe und Jurist. Er hatte Management und
Verwaltungswissenschaften studiert. Seit 2010 war er der Chef der
Gewerkschaft der Kraftfahrer und Spediteure von Dnipro. Weil er eine gute
Bezahlung von Busfahrern und Lokführern durchsetzen wollte, kämpfte er für
eine Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr.
Tonkonoho hatte schon einmal Bekanntschaft mit Kriminellen gemacht. Im
September 2020 hatten unbekannte maskierte Männer ihn angegriffen, als er
gerade auf dem Weg zu einem Treffen mit Vertretern des Unternehmens
Dniprobas und der örtlichen Verwaltung war.
Bei dem Angriff hatte er einen Nasenbeinbruch, eine Gehirnerschütterung,
Prellungen und Quetschungen erlitten. In Dnipro kannte man ihn auch als
Organisatoren von humanitärer Hilfe und Aktivisten, der die Armee
unterstützte. Den festgenommenen mutmaßlichen Mördern droht eine 10 bis
15-jährige Haft.
## 18-jähriger festgenommen
Unterdessen wurde bekannt, dass ebenfalls in Dnipro ein 18-jähriger Mann
verhaftet wurde, [1][der des Mordes an der ukrainischen Nationalistin Iryna
Farion verdächtigt wird]. Präsident Wolodymyr Selenskij ging in seiner
abendlichen Ansprache auch auf die Festnahme von Wjatscheslaw Zinchenko ein
und kündigte für den Freitag Nachmittag weitere Einzelheiten an.
Der Vater des festgenommenen jungen Mannes, der aktuell als Soldat an der
Front kämpft, so berichtet das ukrainische Portal telegraf.com.ua, hatte
nach Bekanntwerden der Festnahme seines Sohnes erklärt, dieser könne kein
Motiv für den Mord an [2][Iryna Farion] gehabt haben. Denn er sei Patriot.
Sein Sohn habe sich für die Bedienung von Drohnen interessiert, weil er
selbst zur Armee wollte.
Das vom US-Kongress finanzierte Portal Radio Swoboda berichtet, der
Verdächtige habe mehrere rechtsradikale Telegram-Kanäle abonniert. Unter
anderem habe er auch den Kanal „Gegen das System“ des Bloggers Marko
Bondarenko abonniert. Dieser, so Radio Swoboda, verbreite
frauenfeindliches, rassistisches und neonazistisches Gedankengut.
Bondarenko, der ebenfalls in Dnipro lebt, habe fünf Tage vor dem Mord an
Farion über Besucher seines Kanals geschimpft, die ihn für die Verwendung
der russischen Sprache verurteilt hätten, so Radio Swoboda.
26 Jul 2024
## LINKS
[1] /Mord-an-Nationalistin-Farion-in-Ukraine/!6025562
[2] /Rechte-Dozentin-in-der-Ukraine/!5974414
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kriminalität
Dnipropetrowsk
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Swoboda-Partei
## ARTIKEL ZUM THEMA
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kein Abzug, kein Waffenstillstand
Präsident Selenskyj betont, es werde keinen Waffenstillstand geben, solange
Russland ukrainisches Territorium besetze. Die Grenzkämpfe gehen weiter.
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland meldet Einnahme von Dorf
Losuwatske im Donbass sei „befreit“ worden, so das
Verteidigungsministerium. Zugleich ist aber auch ein Kampfjet abgestürzt
und ein General in U-Haft.
Mord an Nationalistin Farion in Ukraine: Verdächtiger mit Schlapphut
In der Ukraine kursieren Bilder des mutmaßlichen Mörders der Nationalistin
Farion. Dort glauben fast alle, dass die Spur nach Russland führt.
Attentat in der Ukraine: Iryna Farion ermordet
Sie galt als glühende Nationalistin und war in ihrer Heimat hoch
umstritten. Die Philologin und Politikerin Iryna Farion ist einem Anschlag
zum Opfer gefallen.
Rechte Dozentin in der Ukraine: Hochschule feuert Philologin
Nach kruden Äußerungen über ukrainische Soldaten, die Russisch sprechen,
muss eine Dozentin gehen. Sie gehört einer rechtsradikalen Partei an.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.