Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Joe Biden über seine Entscheidung: „Der beste Weg, die Nation zu…
> Die Verteidigung der Demokratie sei wichtiger als der Titel, begründet
> US-Präsident Biden seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur. Vize
> Harris nennt er „erfahren und hartnäckig“.
Bild: US-Präsident Joe Biden sprach am Mittwochabend im Oval Office über sein…
Washington taz | US-Präsident Joe Biden hat sich am Mittwochabend zum
ersten Mal seit dem [1][Verzicht auf die Kandidatur für eine zweite
Amtszeit] in einer Rede an das amerikanische Volk gewandt. In einer knapp
zehnminütigen Ansprache aus dem Weißen Haus erklärte der 81-Jährige seine
Entscheidung, seine Kandidatur für das Präsidentenamt zurückzuziehen.
„Die Verteidigung der Demokratie, die auf dem Spiel steht, ist wichtiger
als jeder Titel. Ich schöpfe Kraft und Freude aus der Arbeit für das
amerikanische Volk. Aber bei dieser heiligen Aufgabe, unsere Union zu
perfektionieren, geht es nicht um mich. Es geht um Sie. Ihre Familien. Ihre
Zukunft. Es geht um ‚Wir‘, das Volk“, sagte Biden.
Der US-Präsident entschloss sich am vergangenen Sonntag nach Wochen des
Drucks aus den demokratischen Reihen seine Kandidatur für die bevorstehende
Wahl zurückzuziehen. Er ist damit der erste Amtsinhaber seit Lyndon B.
Johnson 1968, der freiwillig auf eine zweite Amtszeit verzichtet.
Nach wie vor glaube er allerdings, dass seine Errungenschaften während
seiner bisherigen Amtszeit, sowie [2][Verdienste auf internationaler Ebene]
und seine Vision für die Zukunft Amerikas eine zweite Amtszeit verdient
hätten. Doch am Ende stehe nichts über der Rettung der amerikanischen
Demokratie, auch keine persönlichen Ambitionen.
## Biden erklärt Trump zur großen Gefahr, ohne ihn zu nenen
Biden ist weiterhin der Überzeugung, dass sich die USA an einem Wendepunkt
befinden. „Es ist einer diese seltenen Momente in der Geschichte, wenn
Entscheidungen, die wir jetzt treffen, das Schicksal unseres Landes und der
gesamten Welt über die kommenden Jahrzehnte beeinflussen werden“, so der
Präsident.
Ohne Ex-Präsident Donald Trump auch nur einmal beim Namen zu nennen, machte
Biden in seiner Rede deutlich, dass er den 78-Jährigen für eine große
Gefahr hält. Bei der Wahl im November geht es laut Biden um eine
Entscheidung zwischen Fortschritt oder Rückschritt, zwischen Hoffnung oder
Hass und zwischen Einigkeit oder Spaltung.
In den vergangenen Wochen sei ihm immer stärker klar geworden, dass er
seine Partei vereinen muss, um Trump von einem erneuten Wahlsieg
abzuhalten. „Ich habe entschieden, dass der beste Weg nach vorne darin
besteht, den Stab an eine neue Generation weiterzugeben. Das ist der beste
Weg, unsere Nation zu vereinen“, erklärte Biden während seiner Rede.
Biden wiederholte seine [3][Unterstützung für Vizepräsidentin Kamala
Harris]. Sie sei „erfahren, hartnäckig und leitungsfähig“. Mit der
historischen Entscheidung, seine Kandidatur weniger als vier Monate vor dem
eigentlichen Wahltermin niederzulegen, hat er ihre Aufgabe nicht einfacher
gemacht. Diese muss sich nicht nur die parteiinterne Nominierung sichern,
sondern auch das Volk davon überzeugen, dass sie mehr zu bieten hat, als
einfach eine Alternative zu Trump zu sein.
## Konkrete Pläne für den Rest seiner Amtszeit
Biden wird in seiner verbleibenden Amtszeit damit weitermachen, womit er im
Januar 2021 angefangen hat. „Das bedeutet, dass ich weiterhin die Kosten
für hart arbeitende Familien senken und unsere Wirtschaft ausbauen werde.
Ich werde weiterhin unsere persönlichen Freiheiten und unsere Bürgerrechte
verteidigen – vom Wahlrecht bis zum Recht auf Abtreibung“, so Biden.
Er erinnerte in seiner Rede auch and die amerikanische Idee und an wichtige
Persönlichkeiten der US-Geschichte, wie die Landesväter George Washington,
Thomas Jefferson und Benjamin Franklin oder die Bürgerrechtler Martin
Luther King, Rosa Parks und Cesar Chavez.
„Das Großartige an Amerika ist, dass hier Könige und Diktatoren nicht
herrschen. Das Volk tut es. Die Geschichte liegt in Ihren Händen. Die Macht
liegt in Ihren Händen. Die Idee von Amerika – liegt in Ihren Händen.“
Erst im November wird sich zeigen, welche Idee von Amerika sich durchsetzen
wird. Biden wirkte während der gesamten Ansprache gefasst. Im Anschluss an
die Rede wurde er von Mitarbeitern mit Applaus im Rosengarten des Weißen
Hauses empfangen. Dort soll es Eis für alle gegeben haben.
Bereits am Donnerstag kehrt jedoch wieder Alltag ein. Dann empfängt Biden
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Die beiden
werden sich über Situation in Gaza und die nächsten Schritte in den
Waffenstillstandsverhandlungen unterhalten.
25 Jul 2024
## LINKS
[1] /US-Wahl-2024/!6024862
[2] /Bilanz-von-Joe-Biden-als-US-Praesident/!6025638
[3] /Nach-Biden-Rueckzug/!6024867
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
USA
Joe Biden
Kamala Harris
Donald Trump
Benjamin Netanjahu
GNS
US-Wahl 2024
Social-Auswahl
Kamala Harris
Joe Biden
US-Wahl 2024
Kamala Harris
US-Wahl 2024
## ARTIKEL ZUM THEMA
Wirtschaftspolitik im US-Wahlkampf: Trump wäre teuer
Als US-Vizepräsidentin hat Kamala Harris den wirtschaftspolitischen Kurs
von Joe Biden gestützt. Im Fall eines Wahlsieges würde sie ihn wohl
fortsetzen.
Lektionen der Woche: Haie auf Koks, Hunde spenden Trost
Biden kann wieder mit seinem Schäferhund kuscheln, Rechte lässt man links
liegen und Scholz grinst vorm Urlaub. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt
haben.
Social-Media-Kampagne von Kamala Harris: „Brat“ for President
Die Gen Z feiert Kamala Harris im Internet. Das hilft dem Image der
frischen Präsidentschaftskandidatin und gibt jungen Wähler*innen
Hoffnung.
Kamala Harris: Sie wird kämpfen
Schnell versammelten sich führende Demokrat:innen hinter einer
Präsidentschaftsbewerberin Harris. Kann die frühere Staatsanwältin auch
Präsidentin?
Joe Bidens Nachfolge: Die Frage der Stunde
Wird es Kamala Harris? Und: Ist es entscheidend, wer für die Demokraten
antritt? Sicher. Aber sicher nicht so entscheidend wie Joe Bidens Verzicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.