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# taz.de -- Biden pampert Antriebswende: Fast 2 Milliarden für E-Autos
> Der US-Präsident kündigt Hilfen für die angeschlagene
> US-Fahrzeugindustrie an. Auch Harley Davidson erhält Geld für die
> Umstellung auf E-Motorräder.
Bild: New York, 24. Juni 2014: Testfahrt der ersten elektronischen Harley David…
Washington taz | Die US-Regierung will die heimische Autoindustrie mit
einer Finanzspritze von fast zwei Milliarden Dollar bei der Umrüstung auf
die [1][Produktion von Elektrofahrzeugen] unterstützen. Dies gab die
Regierung von Präsident Joe Biden am Donnerstag offiziell bekannt. Die vom
amerikanischen Energieministerium in Form von Fördergeldern zur Verfügung
gestellte Summe von mehr als 1,7 Milliarden Dollar soll laut Regierung für
die Modernisierung von Autoproduktionsstätten verwendet werden. Diese
sollen damit auf die veränderten Anforderungen bei der Produktion von
[2][Elektrofahrzeugen] vorbereitet werden.
Die Fördergelder sind Teil des [3][Inflation Reduction Act,] dem größten
jemals verabschiedeten Klimagesetzespaket in der US-Geschichte. Insgesamt
sollen damit elf Produktionsstätten in acht US-Bundesstaaten, die entweder
bereits stillgelegt wurden oder vor dem Aus stehen, modernisiert werden.
Laut Energieministerium werden dadurch 15.000 Arbeitsplätze gesichert und
knapp 3.000 neue Stellen geschaffen. Mit dieser Investition in die
heimische Autoindustrie bleibt Biden seiner Wirtschaftspolitik treu. Diese
zielt vor allem darauf ab, das fertigende Gewerbe, welches über Jahrzehnte
hinweg ins Ausland verlagert wurde, wieder in den USA anzusiedeln.
Für ein Land, „das von der Fertigung lebt, gibt es nichts Schlimmeres, als
Arbeitsplätze an die ausländische Konkurrenz und eine sich wandelnde
Branche zu verlieren. Auch wenn unsere Konkurrenten massiv in
Elektrofahrzeuge investieren, sorgen diese Fördergelder dafür, dass unsere
Automobilindustrie wettbewerbsfähig bleibt – und zwar in den Gemeinden und
mit den Arbeitskräften, die die Automobilindustrie seit Generationen
unterstützen“, sagte US-Energieministerin Jennifer Granholm.
## GM, Volvo und Harley-Davidson
Insgesamt neun Unternehmen aus der Automobilindustrie werden Fördergelder
aus dem Topf des Energieministeriums erhalten. Dazu zählen unter anderem
namhafte Hersteller wie General Motors, Stellantis -- ehemals Fiat-Chrysler
-- und Volvo, aber auch Zulieferer ZF oder der amerikanische
Motorradhersteller Harley-Davidson.
Die Modernisierung der elf Produktionsstätten soll in den kommenden Jahren
die Kapazität der Elektrofahrzeugproduktion in den USA verdoppeln. Am Ende
sollen mehr als eine Million Elektrofahrzeuge sowie 40.000 Lastkraftwagen
und Busse vom Band rollen. Um die Fördergelder aus dem Bundeshaushalt auch
zu erhalten, haben sich die neun Unternehmen dazu verpflichtet,
Arbeitsplätze zu sichern und in ihre jeweilige Belegschaft zu investierten.
Dazu zählt sowohl die Anerkennung von Gewerkschaften als auch die
Bereitschaft, Arbeiter durch Schulungen und Weiterbildungskurse auf
künftige Aufgaben vorzubereiten. Um die Gelder zu erhalten, müssen die
Firmen in den kommenden Jahren sogenannte Meilensteine erfüllen.
Im hart umkämpften Elektrofahrzeugsegment dürften die Finanzspritzen
willkommen sein. Aktuell liegen amerikanische Autobauer mit Ausnahme von
Tesla im weltweiten Vergleich deutlich hinter der Konkurrenz, vor allem
Hersteller aus China dominieren den globalen Markt.
Laut einer [4][Untersuchung der Klimaschutzorganisation Climate Power]
haben private Firmen seit der Unterzeichnung des Inflation Reduction Act im
Sommer 2022 mehr als 361 Milliarden Dollar in grüne Technologien investiert
und dadurch mehr als 300.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Großteil
davon entstand in den Bereichen Elektromobilität und Batterietechnologie.
12 Jul 2024
## LINKS
[1] /Gruener-Stahl-fuer-die-Autoindustrie/!6019581
[2] /Rekordzulassungen-von-Autos/!6019342
[3] /Anlagen-fuer-erneuerbare-Energien/!6010855
[4] /US-Praesident-Bidens-Klimapolitik/!6017759
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Joe Biden
Elektroauto
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