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# taz.de -- Klima-Aktion am Flughafen Köln/Bonn: Letzte Generation klebt doch …
> Klimaaktivist:innen der Letzten Generation störten den Betrieb am
> Airport Köln/Bonn. Härtere Strafen sind in Planung.
Bild: Aktivist:innen der letzten Generation protestierten heute auch auf Flugha…
Berlin taz | Am Flughafen Köln/Bonn ging am Mittwochmorgen nichts mehr.
Zumindest auf den Start- und Landebahnen. Denn dort klebten sich fünf
Mitglieder der Protestorganisation Letzte Generation (LG) fest. Zwischen 6
und 9 Uhr war der Flugverkehr lahmgelegt, dann hatte die Polizei sie
losgelöst. 31 Flüge fielen aus, davon 15 Starts, viele weitere Verbindungen
verspäteten sich.
Ähnliche Aktionen – samt Verhaftungen für die involvierten
Aktivist:innen – fanden fast zeitgleich an Flughäfen in Oslo, London
und Barcelona statt. Gemeinsamer Ursprung ist die Initiative „Oil Kills“,
die sich in zehn Ländern gebildet hat und [1][seit Mittwoch auf sozialen
Netzwerken aktiv ist].
Sie fordert unter anderem, bis 2030 aus fossiler Energie auszusteigen. „Die
deutsche Fluginfrastruktur steht sowohl symbolisch als auch ganz faktisch
für den deutschen Anteil der Zukunftsvernichtung“, so Aktivist Lars Werner
in einer Mitteilung der LG. Flughäfen blieben deshalb ein wichtiges Ziel.
Nicht nur Urlaubswillige waren von den Ausfällen betroffen. „Am Standort
finden Ambulanzflüge statt, zudem sind die Flugbereitschaft des
Bundesministeriums der Verteidigung sowie Rettungshubschrauber in Köln/Bonn
stationiert“, sagte Flughafenchef Thilo Schmid.
## Freiheitsstrafen greifen noch nicht
Die Klimaaktivist:innen waren [2][über einen durchgeschnittenen Zaun
auf das Gelände gelangt]. Wie sich der Vorfall genau ereignete, ermitteln
der Flughafen Köln/Bonn und die für die Luftsicherheit zuständige
Bundespolizei noch. Fest steht, dass sich die Protestierenden nun wegen
Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichen Eingriffs in den
Luftverkehr und Hausfriedensbruch verantworten müssen.
Schon seit einiger Zeit sieht die Bundesregierung mit Argwohn zu, wie sich
Klimaaktivist:innen scheinbar ohne größere Schwierigkeiten Zugang zu
Start- und Landebahnen verschaffen. Erst im Juli 2023 [3][legten Mitglieder
der Letzten Generation den Flughafenverkehr in Hamburg und Düsseldorf für
kurze Zeit still].
Die Bundesregierung [4][plant deshalb, das Luftsicherheitsgesetz zu
verschärfen]. Wer sich unbefugt Zugang zum Rollfeld eines Flughafens
verschafft und dadurch die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs gefährdet,
muss künftig mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hofft, „dass diese
Gesetzesverschärfung Aktivisten abschreckt und Störungen in der aktuellen
Hauptreisezeit ausbleiben“. Dass der Gesetzentwurf noch nicht durch den
Bundestag ist, dürfte die Klimaaktivist:innen erleichtern: Die aktuelle
Gesetzeslage sieht zunächst Bußgelder vor.
24 Jul 2024
## LINKS
[1] https://x.com/_oilkills
[2] /Klima-Aktivistinnen-protestieren/!6025834
[3] /Flugausfaelle-in-Hamburg-und-Duesseldorf/!5943822
[4] https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2024/062-mehr-sicherh…
## AUTOREN
Clemens Schreiber
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