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# taz.de -- Chinesische E-Autos aus der Türkei: Strafzölle ausgehebelt
> Mit der Produktion von E-Autos in der Türkei umgeht China die Strafzölle
> der EU. Sinnvoller wäre die finanzielle Förderung europäischer E-Autos.
Bild: Bald auch in der Türkei: Produktion von BYD Elektrofahrzeugen, hier in T…
Es ist ein echter Coup, den der chinesische Autobauer BYD jetzt in der
Türkei gelandet hat. Aus einem großen Werk in der Westtürkei wird der
führende chinesische Hersteller von E-Autos neben der Türkei auch den
europäischen Markt beliefern. Das ist deshalb eine besondere Nachricht,
weil BYD so [1][Strafzölle], die die EU voraussichtlich ab kommendem Herbst
bei der Einfuhr chinesischer Elektroautos dauerhaft erheben wird, umgehen
kann.
Dank der Zollunion mit der Türkei sind Autos, die aus der Türkei in die EU
exportiert werden, von Zöllen ausgenommen. BYD baut noch ein weiteres Werk
für E-Kleinwagen in Ungarn, damit werden die EU-Strafzölle gegen den
größten chinesischen Elektroautokonzern ins Leere laufen. Die beiden
Beispiele zeigen, dass Protektionismus in aller Regel keine besonders gute
Idee ist, schon gar nicht, wenn es darum geht, die EU im Windschatten der
USA in einen Wirtschaftskrieg mit China zu manövrieren.
Selbst die [2][deutschen Autobauer], die ja angeblich durch Strafzölle
geschützt werden sollen, wissen das und sind allein deshalb dagegen, weil
sie selbst nach wie vor einen großen Teil ihres Profits in China
erwirtschaften. Anstatt Strafzölle zu erheben, sollte die EU wieder zu dem
Konzept zurückkehren, Elektromobilität und den Verkauf von
[3][einheimischen Elektroautos finanziell zu unterstützen].
Das nützt den europäischen Autoherstellern bei der Umstellung von
Verbrennern auf E-Autos und dient dem europäischen und weltweiten Kampf
gegen die immer brutaler werdende Erderwärmung. Je preiswerter Elektroautos
sind, egal wo sie herkommen, desto besser sind unsere Chancen, dem
Klimawandel entgegenzuwirken. Strafzölle für [4][preiswerte Elektroautos]
sind da doch das dümmste Mittel.
Auch wenn sich die Türkei und Ungarn innerhalb der EU und der Nato oft
irritierend und/oder kontraproduktiv verhalten, bei der Zusammenarbeit mit
China liegen sie richtig. Je mehr chinesische Konzerne sich in Europa
engagieren, desto mehr hat China zu verlieren, wenn es tatsächlich
versuchen sollte, Taiwan militärisch zu erobern.
9 Jul 2024
## LINKS
[1] /EU-Handelsstreit-mit-China/!6018107
[2] /Zu-wenig-neue-Elektroautos/!6001216
[3] /Aus-fuer-E-Auto-Zuschuesse/!5977781
[4] /Oekonom-ueber-Zoelle-auf-E-Autos-aus-China/!6013708
## AUTOREN
Jürgen Gottschlich
## TAGS
Erderwärmung
Transformation
E-Autos
China
Strafzölle
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Autoindustrie
Schwerpunkt Klimawandel
Kolumne Cash & Crash
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China
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