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# taz.de -- Klima-Hungerstreik: Appell an die SPD
> Der Hungerstreikende Wolli ist in lebensbedrohlichem Zustand. Die Letzte
> Generation appelliert an der Fassade des Willy-Brandt-Hauses an Olaf
> Scholz.
Bild: Protest vor der SPD-Zentrale in Berlin am 4. Juni
Berlin taz | Aktivist:innen der Letzten Generation haben am
Dienstagmorgen das Willy-Brandt-Haus der SPD mit Farbe bemalt, um auf einen
[1][Hungerstreik ihrer Mitstreiter] aufmerksam zu machen. Gegen 9 Uhr
tauchte die Gruppe vor der Parteizentrale auf und bemalte die Fassade mit
der Aufforderung an Bundeskanzler Olaf Scholz: „Sei ehrlich“. Danach
postierten sich die sieben Aktivist:innen zwischen den beiden Säulen
und zeigten Schilder, die ihre Solidarität mit den vier Hungerstreikenden
ausdrückten.
Eine von ihnen, Emma Dorow, kämpft dabei mit den Tränen: „Ich habe Angst,
[2][dass Olaf Scholz die Menschen verhungern lässt], statt ehrlich die
Klimafakten zu benennen“, sagt sie der taz. Die Hungerstreikenden fordern
eine Regierungserklärung, in der festgestellt wird, dass schon jetzt zu
viel Kohlendioxid in der Atmosphäre ist, es also kein CO2-Restbudget mehr
gibt.
Für den 49-jährigen Umwelttechniker Wolfgang Metzeler-Kick, der seit 90
Tagen die Aufnahme von Nahrung verweigert, geht es mittlerweile um sein
Leben. Am Montagabend war er zusammengebrochen und ins
Bundeswehr-Krankenhaus eingeliefert worden. Dort war ihm eine
Elektrolytlösung infusioniert worden. Auf eigenen Wunsch ließ er sich aber
nach wenigen Stunden Schlaf von seiner Lebensgefährtin zurück ins
Protestcamp der insgesamt vier Streikenden bringen.
In einer Mitteilung der Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ ließ sich
Metzeler-Kick zitieren: „Ich habe vorher schon entschieden: Wenn ich ins
Krankenhaus komme, werde ich danach weiter hungern. Ich werde weiter
hungern, bis Scholz endlich ausspricht, was Fakt ist: Es gibt kein CO2-
Restbudget.“
„Wolli“, wie er genannt wird, hatte zusammen mit einem weiteren Streikenden
angekündigt, ab Mittwoch in den trockenen Hungerstreik zu treten, also das
Trinken von Wasser einzustellen. Sein Zustand ist bereits jetzt akut
lebensbedrohlich. Bundeskanzler Scholz hatte an die Teilnehmer des
Klima-Hungerstreiks appelliert, ihre Aktion abzubrechen.
Vor dem Willy-Brandt-Haus bemalten die Aktivist:innen nach 20 Minuten,
in denen keine Polizei auftauchte, noch weitere Säulen mit ihrer Forderung.
4 Jun 2024
## LINKS
[1] /Hungerstreik-fuer-bessere-Klimapolitik/!6015015
[2] /Klima-Protest/!6014197
## AUTOREN
Erik Peter
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