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# taz.de -- Handelskonflikt EU-China eskaliert: Erst Autos, jetzt Schweine
> Nach der Drohung der EU-Kommission, E-Autos aus China mit Strafzöllen zu
> belegen, prüft Peking Fleischimporte aus Europa. Die Branche ist
> entsetzt.
Bild: Schweinfleisch im Wert von 320 Millionen wird aus Deutschland nach China …
Berlin taz | Der von der EU-Kommission losgetretene Handelskonflikt mit
China eskaliert. Die von Peking angekündigte Untersuchung von
Schweinefleischimporten aus der EU werde die heimische Industrie
Marktanteile kosten, erklärte der [1][europäische Bauern- und
Kooperativen-Dachverband Copa-Cogeca]. Ungerechtfertigterweise seien die
hiesigen Produzenten „ins Kreuzfeuer von Streitigkeiten in anderen
Sektoren“ gekommen.
China hatte am Montag eine Antidumping-Untersuchung für
Schweinefleischimporte aus der EU eingeleitet. Die Ankündigung dürfte im
Zusammenhang mit der [2][Drohung der EU-Kommission in der vergangenen Woche
stehen, Elektroautos aus China mit Sonderzöllen in Höhe von bis zu 38,1
Prozent zu belegen]. Noch bis Anfang Juli soll verhandelt werden, ob der
Autostreit friedlich beigelegt werden kann. Die EU stört sich an
[3][wettbewerbsverzerrenden Subventionen für Chinas Autobauer]. Peking
hatte bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht.
Die Ausfuhren nach Fernost sind wichtig für Europas Fleischindustrie. Im
vergangenen Jahr exportierte die EU [4][Schweinefleisch im Wert von gut 4
Milliarden Euro nach China], davon gehen 320 Millionen Euro an deutsche
Schlachter. Ein Viertel der chinesischen Schweinefleischimporte insgesamt
kommt aus Spanien. Das Land ist damit größer Importeur. Mehr als die Hälfte
der spanischen Produktion geht nach Fernost.
Auch niederländische und dänische Exporteure wären stark von Maßnahmen
betroffen. China könne die heimische Fleischindustrie „unglaublich hart in
Mitleidenschaft ziehen“, hieß es in einem Statement der dänischen
Lobbyvereinigung Danish Agriculture & Food Council. Schweineteile wie Füße,
Ohren und Innereien sind in China anders als in Europa begehrt.
Die vom chinesischen Handelsministerium eingeleitete Untersuchung dauert
mindestens ein Jahr. Das werde ein „sehr teurer und belastender Prozess“
für Europa, erklärte Copa-Cogeca. Wegen der Schweinepest seien die
Ausfuhren nach China ohnehin zuletzt gesunken. Es ist nicht der erste
Sektor, der von den Handelskonflikten betroffen ist. Anfang 2024 hatte
China eine Untersuchung für französischen Brandy eingeleitet.
18 Jun 2024
## LINKS
[1] https://copa-cogeca.eu/press-releases
[2] /Strafzoelle-gegen-China/!6013477
[3] /Oekonom-ueber-Zoelle-auf-E-Autos-aus-China/!6013708
[4] https://agridata.ec.europa.eu/extensions/DashboardPigmeat/PigmeatTrade.html
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
China
EU-Kommission
GNS
Schweinefleisch
Handel
Schweinefleisch
Welthandel
Verkehrswende
Strafzölle
Dumping
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