| # taz.de -- Rotes Dreieck: SPD und CDU wollen Verbot | |
| > Wiederholt sind an Uni-Gebäuden in Berlin rote Dreiecke aufgetaucht. Die | |
| > Regierungskoalition will die Dreiecke im Kontext der Hamas verbieten | |
| > lassen. | |
| Bild: Umstrittenes Symbol – hier bei propalästinensischen Protesten an der H… | |
| BERLIN taz | Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag Gebäude der | |
| Humboldt-Universität (HU) mit roten Dreiecken beschmiert. Dabei stehen die | |
| Dreiecke teils zusammen mit dem Namen „Julia“ und der Aussage „Kai will | |
| pay“. Dies bestätigte die Polizei auf Nachfrage der taz. Die Namen sind | |
| wohl im Bezug zu HU-Präsidentin Julia von Blumenthal und zum Regierenden | |
| Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zu sehen. | |
| Bereits in der Nacht zu Dienstag hatten fünf vermummte Unbekannte laut | |
| Polizei rote Dreiecke an HU-Gebäude gesprüht, in der Nacht zu Mittwoch | |
| waren die Symbole und Parolen mit Bezug zum Nahost-Konflikt auch an Gebäude | |
| der Freien Universität (FU) gemalt worden. Der Staatsschutz ermittelt in | |
| allen drei Fällen wegen Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund. | |
| Die Abgeordnetenhausfraktionen von CDU und SPD wollen den Senat nun | |
| auffordern, sich auf Bundesebene für ein sofortiges [1][Verbot des roten, | |
| nach unten gekehrten Dreiecks] stark zu machen. Der Entwurf eines | |
| entsprechenden Antrags liegt der taz vor. | |
| Demnach soll die Bundesregierung ihr Verbot gegen die Hamas ausweiten. | |
| Anfang November hatte [2][Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für die | |
| Hamas und für das Netzwerk Samidoun] ein Betätigungsverbot verfügt. Die | |
| Regierungsfraktionen begründen ihren Antrag damit, dass das nach unten | |
| gerichtete Dreieck „eng mit der Terrororganisation Hamas“ verknüpft sei, | |
| die Hamas nutze dieses Symbol, um Feinde und Angriffsziele zu markieren. | |
| ## Kontext soll „exakt“ umrissen werden | |
| In Berlin würden „Sympathisanten der palästinensischen Terrororganisation“ | |
| das Dreieck nutzen, um „mögliche Anschlagsorte zu markieren, Gegner zu | |
| bedrohen und den öffentlichen Raum für sich zu reklamieren“. Das Dreieck | |
| werde in der Öffentlichkeit als [3][„Unterstützung und Billigung“ dieser | |
| Handlungen] wahrgenommen, die Sichtbarkeit wolle man nicht länger dulden, | |
| heißt es in dem Antrag. Sie bedrohe die öffentliche Sicherheit und Ordnung | |
| und schüre außerdem Angst in der Bevölkerung, insbesondere in der jüdischen | |
| Gemeinde. | |
| Wer Kennzeichen von verfassungswidrigen und terroristischen Organisationen | |
| verwendet, muss dafür mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder | |
| mit einer Geldstrafe rechnen. Es sei wichtig, das Verbot „exakt zu | |
| umreißen“, heißt es in einer von der SPD ergänzten Fassung des | |
| ursprünglichen CDU-Antragstextes. | |
| Denn als „roter Winkel“ war das rote Dreieck das Kennzeichnen für | |
| politische Gefangene in Konzentrationslagern, [4][einige Verbände nutzen es | |
| daher bis heute als Logo], darunter etwa der VVN-BdA (Vereinigung der | |
| Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen). | |
| Das Symbol solle nur im Kontext der Hamas und des Nahost-Konflikts verboten | |
| werden. In dem nun vorbereiteten Antrag will die SPD-Fraktion außerdem | |
| fordern, dass Berlin das rote Dreieck künftig bereits bei entsprechenden | |
| Versammlungen verbieten solle. | |
| 13 Jun 2024 | |
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| [2] /Betaetigungsverbot-fuer-Hamas-und-Samidoun/!5967063 | |
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| ## AUTOREN | |
| Uta Schleiermacher | |
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