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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Baerbock zu Soli-Besuch in Ky…
> Systeme zur Luftverteidigung fehlen nach wie vor – und der russische
> Vormarsch geht weiter. Außenministerin Baerbock fordert mehr
> internationale Hilfen.
Bild: Außenministerin Annalena Baerbock am Dienstag in Kyjiw: Blitzbesuch aus …
## Außenministerin Baerbock fordert mehr Luftabwehr
Außenministerin [1][Annalena Baerbock] hat angesichts der aktuellen
russischen Offensive eindringlich mehr internationale Unterstützung für die
[2][Ukraine] bei der Luftverteidigung verlangt. „Um die Ukraine vor dem
russischen Raketen- und Drohnenhagel zu schützen, braucht sie dringend mehr
Luftabwehr“, forderte die Grünen-Politikerin am Dienstag zum Auftakt ihres
siebten Solidaritätsbesuches in der Ukraine seit Beginn des russischen
Angriffskrieges im Februar 2022. Die Außenministerin war am Morgen zu einem
aus Sicherheitsgründen nicht angekündigten Besuch in der Hauptstadt Kyjiw
eingetroffen.
„Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln, damit die Ukraine bestehen kann (�…
und damit Putins Truppen nicht bald vor unseren eigenen Grenzen stehen“,
appellierte Baerbock mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir
Putin an die internationalen Partnerländer. Bei der von ihr gemeinsam mit
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gestarteten globalen Initiative
für mehr Flugabwehr seien fast 1 Milliarde Euro zur zusätzlichen
Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigungskräfte zusammengekommen.
„Und wir arbeiten intensiv daran, dass das noch mehr wird.“ Die Ministerin
fügte hinzu: „Wir drehen jeden Stein mehrfach um und sind selbst mit einer
zusätzlichen Patriot-Einheit vorangegangen.„Die Ukraine ist aus einem
Mangel an Waffen, Munition und Soldaten seit Monaten in der Defensive. Die
Millionenstadt Charkiw im Nordosten wird von Russland über die Grenze
hinweg aus kurzer Entfernung bombardiert. Der ukrainische Präsident
[3][Wolodymyr Selenskyj] hatte vergangene Woche bei einem Besuch von
US-Außenminister Antony Blinken Patriot-Flugabwehrsysteme für die
Verteidigung Charkiws gefordert.
Zum Schutz der Stadt und ihres Umlands vor Drohnen und Raketen seien zwei
dieser Systeme notwendig. Dem Vernehmen nach verfügt die Ukraine derzeit
über drei der leistungsstarken Flugabwehrsysteme aus US-Produktion. Zwei
davon hat Deutschland bereitgestellt, die Bundesregierung hat eine dritte
Patriot-Einheit zugesagt. (dpa)
## Selenskyj: Westen soll russische Raketen abschießen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert seine westlichen
Verbündeten auf, von ihrem Territorium aus russische Raketen und Drohnen
über der Ukraine abzuschießen. „Die Russen setzen 300 Flugzeuge über dem
ukrainischen Territorium ein“, sagte er in einem am Montag veröffentlichten
Interview. Mit Blick auf die seiner Luftwaffe versprochenen F-16-Kampfjets
amerikanischer Bauart sagte er weiter: „Wir brauchen mindestens 120 bis 130
Flugzeuge, um am Himmel Widerstand zu leisten.“ Da diese Flugzeuge noch
nicht geliefert worden seien, sollten die Verbündeten ihre Maschinen
einsetzen: „Schießen Sie Ziele ab, schützen Sie Zivilisten.“
Selenskyj machte deutlich, dass sich daraus aus seiner Sicht keine
Beteiligung von Nato-Ländern an dem Krieg in der Ukraine ergeben werde:
„Können sie das tun? Ich bin mir sicher, dass ja. Ist dies ein Angriff der
Nato-Länder, eine Beteiligung? Nein.“ Russlands Präsident Wladimir Putin
hat die Nato wiederholt vor einer Beteiligung an den Kämpfen gewarnt und
mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
Der Präsident verwies darauf, dass er mit internationalen Partnern über den
Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen gegen militärische Ziele in
Russland nahe der Grenze zur Ukraine am verhandeln sei. „Bis jetzt gibt es
nichts Positives“, bilanzierte er den Stand der Gespräche. Die USA
widersetzen sich bislang der ukrainischen Forderung, amerikanische Raketen
gegen Ziele in Russland einzusetzen. Die USA und ihre Verbündeten fürchten
in diesem Fall eine Eskalation des Konflikts.
Zum US-Wahlkampf sagte er, er gehe nicht von „maximalen Risiken“ bei einem
Regierungswechsel aus. Hintergrund ist, dass der republikanische
Spitzenkandidat Donald Trump Ukraine-Hilfen skeptisch sieht. Seine
Republikaner hatten monatelang Milliarden-Hilfen für die Ukraine im
Kongress blockiert. „Ich glaube nicht, dass die Republikaner gegen die
Unterstützung der Ukraine sind, aber einige Äußerungen, die von ihnen
kommen, geben Anlass zur Sorge“, räumte das Staatsoberhaupt ein. (rtr)
## Kontaktgruppe: Vorerst keine weiteren Patriots für Kyjiw
Eine Videokonferenz der Ukraine-Kontaktgruppe brachte bezüglich der Anfrage
Selenskyjs keine Fortschritte. Inzwischen sollen zwar rund zehn Staaten die
von Deutschland betriebene Suche nach weiteren Elementen der
Patriots-Flugabwehr unterstützen. Doch Zusagen gibt es allenfalls für
weitere Munition und Ersatzteile, nicht für einen weiteren
Flugabwehrkomplex. Dennoch lobte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die
deutsche Initiative.
Zugleich betonte Austin, dass sich die Ukraine auf den „Nahkampf“
konzentrieren solle, also die Verteidigung des eigenen Landes gegen die
Besatzer. Kyjiw hatte zuletzt auch weiter reichende Raketen für Schläge
gegen das russische Hinterland angefordert, um Truppenaufmärsche dort zu
verhindern und für das Militär strategisch wichtige Objekte wie
Ölraffinerien zu vernichten. Nach Medienberichten stößt diese Taktik in
Washington auf Kritik. (rtr)
## Häuserkampf in Kleinstadt bei Charkiw
Nach der neuen russischen Bodenoffensive gehen die schweren Kämpfe im
Nordosten der Ukraine derweil weiter. Die Ukrainer haben nach eigenen
Angaben den russischen Angriff im Gebiet Charkiw in der Stadt Wowtschansk
gestoppt. Die Frontlinie verlaufe derzeit etwa entlang des Flusses
Wowtscha, der die nördliche Stadthälfte vom Süden teilt, sagte der
Militärgouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, am Montag im
ukrainischen Fernsehen. Dem russischen Militär gelinge es nicht, weiter
vorzudringen.
„Im Gegenteil, unsere Soldaten versuchen, Haus für Haus, Straße für Straße
dieser Siedlung zurückzuerobern.“ Seinen Angaben nach ist auch der
russische Vormarsch weiter westlich ausgebremst worden. Unabhängig
bestätigen ließen sich die Aussagen Synjehubows nicht. Vor zehn Tagen hatte
Russland im Gebiet Charkiw eine Bodenoffensive gestartet, um die Frontlinie
zu verlängern und die ukrainischen Verteidiger zu überlasten. Nach
schnellen Geländegewinnen zu Beginn und der Eroberung mehrerer Dörfer nahe
der Grenze ist das Tempo des russischen Vormarschs nach Angaben
unabhängiger Beobachter in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. Völlig
zum Stillstand gekommen ist er aber bisher nicht. (rtr)
21 May 2024
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