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# taz.de -- Mercedes-Beschäftigte in Alabama: Wahl über Gewerkschaftsbeitritt
> In den USA können Beschäftigte eines Mercedes-Werks über den Beitritt zur
> Gewerkschaft UAW abstimmen. Das wäre nicht der erste Erfolg der UAW.
Bild: Unterstützer der Gewerkschaft United Auto Workers bei einer Kundgebung a…
New York AFP | Knapp einen Monat nach dem historischen Votum bei VW im
Bundesstaat Tennessee wagt die größte US-Autogewerkschaft Union Auto
Workers (UAW) einen weiteren Vorstoß, die Beschäftigten in der
Autoindustrie im gewerkschaftlich bislang kaum organisierten Süden des
Landes hinter sich zu vereinen. Von Montag an sollen die rund 5.200
Beschäftigten des Mercedes-Werks nahe Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama
darüber abstimmen, ob sie der UAW beitreten. Die Abstimmung läuft bis
Freitag.
Mitte April war es der UAW erstmals gelungen, in den US-Südstaaten bei
einem ausländischen Hersteller einen Fuß in die Tür zu bekommen. Bei VW in
Chattanooga in Tennessee sprach sich die große Mehrheit der Beschäftigten
dafür aus, sich von der Gewerkschaft vertreten zu lassen. Die Zustimmung
unter den 5.500 Beschäftigten lag nach Angaben von Volkswagen bei 73
Prozent.
Zuvor war die UAW im gewerkschaftsskeptischen Süden der USA mehrfach damit
gescheitert, Beschäftigte in Abstimmungen hinter sich zu scharen. Auch bei
VW in Chattanooga [1][war sie bei zwei vorherigen Anläufen nicht
erfolgreich].
## UAW reicht Beschwerde wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen ein
Im Herbst hatte die Gewerkschaft mit wochenlangen Streiks bei den großen
Autobauern General Motors, Ford und Stellantis indes einen großen Erfolg
verbucht: Sie handelte Lohnerhöhungen von rund 25 Prozent aus, die zur
Folge hatten, dass auch andere Autobauer ohne Tarifverträge die Löhne
erhöhten.
Im November setzte sich die UAW zum Ziel, künftig weitere 13 Unternehmen
mit fast 150.000 Beschäftigten zu vertreten. Die meisten Standorte befinden
sich in südlichen US-Bundesstaaten.
Abgehalten wird die bis Freitag andauernde Urabstimmung bei Mercedes vom
National Labor Relations Board (NLRB), das als unabhängige US-Bundesbehörde
die Beziehungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern überwacht. Beim
NLRB waren zuletzt auch Beschwerden von Mercedes-Beschäftigten aus Alabama
eingegangen, die unter anderem unfaire Maßnahmen des Unternehmens wegen
ihrer Gewerkschaftsaktivitäten monieren.
Zudem hat die UAW eine Beschwerde nach dem deutschen Lieferkettengesetz
wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverstöße eingereicht, die auch das Recht
auf gewerkschaftliche Organisation umfassen. Eine Sprecherin von
Mercedes-Benz US International (MBUSI) erklärte hingegen, das Unternehmen
respektiere „die Wahl unserer Teammitglieder, sich gewerkschaftlich zu
organisieren, voll und ganz“.
13 May 2024
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USA
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Schwerpunkt Klimaproteste
Lesestück Recherche und Reportage
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