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# taz.de -- Nutzen und Gefahren von KI: Keine Angst, aber Regeln
> KI ist nicht mehr wegzudenken. Doch was es braucht, sind klare Regeln.
> Die EU ist auf dem richtigen Weg.
Bild: KI kann auch bei der Auswertung von Röntgenbilder nützlich sein
Schon gehört? Hollywoodstar Scarlett Johansson geht gegen OpenAI vor, das
derzeit wohl wichtigste Unternehmen bei der Entwicklung künstlicher
Intelligenz (KI). OpenAI habe seinem KI-Chatbot eine Stimme verpasst, die
der von Johansson so ähnlich sei, dass nicht einmal ihr nahestehende
Menschen einen Unterschied bemerkt hätten. Ein Konflikt mit Pointe:
Schließlich verlieh Johansson in dem [1][Film „Her“] einer KI ihre Stimme.
Der Film lief vor gut zehn Jahren in den Kinos. Und was damals noch nach
Science-Fiction klang – eine menschlich sprechende KI –, ist heute Stand
der Technik. Dass die [2][EU ihre KI-Regeln] nun verabschiedet hat, ist
höchste Zeit. Denn die Technologie steckt schon jetzt in viel mehr, als auf
den ersten Blick sichtbar ist: in der Bildbearbeitung von Smartphone-Apps,
in Autos, und sie hält längst auch Einzug in die Medizin. Was also tun?
Den Rest des Lebens in einer möglichst abgelegenen Höhle verbringen, aus
Angst davor, dass irgendwann ein KI-System aus dem Ruder läuft, die
Weltherrschaft übernimmt und die Menschheit auslöscht? Es sind diese
Angstbilder, die manche Menschen davon abhalten, sich mit KI
auseinanderzusetzen, praktisch oder erst einmal gedanklich. Doch das ist
ein Fehler.
Die bedrohlichen Erzählungen werden nicht zufällig von Protagonisten aus
der Branche gepflegt, die damit die Mächtigkeit ihrer Technologie groß
machen wollen – und von den realen Problemen ablenken. Denn die sind längst
da und sie sind zahlreich. Ein kleiner Auszug: Fake News und Propaganda
sind schnell und in großen Mengen produzierbar.
Die Qualität dessen, was Dienste wie ChatGPT liefern, ist durchwachsen,
doch selbst wenn das System wiederholt Falsches über reale Personen
generiert – der Hersteller kann es nicht korrigieren. Die neuen
Auswertungstechniken etwa von Bildern, die Personen zeigen, wecken
Überwachungsbegehrlichkeiten. Und wenn die medizinische Diagnose-KI eine
Fehlentscheidung trifft – wer haftet denn dann?
Doch KI kann, richtig eingesetzt, Nützliches: Immer wieder zeigen Studien,
[3][dass KI-Systeme etwa bei der Analyse bildgebender Verfahren besser
abschneiden] als Menschen. Kein Wunder, Mustererkennung ist eine ihrer
leichteren Übungen, Langeweile oder Erschöpfung nach dem x-ten Röntgenbild
oder die Müdigkeit einer Nachtschicht gibt es hier nicht.
Und wenn der Einsatz von KI dazu führt, dass [4][Extremwetter besser
vorhergesagt] oder Lebensmittelverschwendung reduziert wird – warum sollte
man sie nicht nutzen? Die Zukunft ist nicht KI ohne Mensch. Aber auch nicht
Mensch ohne KI. Sondern beide zusammen. Und zwar bitte eingesetzt im vollen
Bewusstsein der jeweiligen Stärken und Schwächen.
21 May 2024
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=D4DRSVTm8Zk
[2] /KI-Gesetz-in-der-Europaeischen-Union/!6012156
[3] /KI-und-die-fruehe-Krebserkennung/!6001312
[4] /Experten-ueber-Wetterprognosen-und-KI/!5995536
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Europäische Union
Kennzeichnungspflicht
Scarlett Johansson
Social-Auswahl
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Zukunft
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