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# taz.de -- Von Bläh- und Bäbäuchen: Drillinge und Durchfall
> Bauch dick, Bauch dünn, Bauch mittel, mit Streifen, ohne Streifen ist
> eigentlich total egal. Aber das Blähen kostet Zeit, Nerven und Geld.
Bild: Der Progesteronspiegel ist verantwortlich für Blähungen und möglichen …
Eine Freundin von mir erwartet jeden Monat Drillinge. Sie scheint ein
medizinisches Wunder zu sein. Bestimmt sitzt sie bald bei Stern TV. Ich
habe es selbst nicht geglaubt, bis sie mir ein Foto zukommen ließ. Ein
Vorher-Nachher-Foto. Vor der Schwangerschaft, die keine ist und während der
Schwangerschaft, die keine ist.
Ich habe da jetzt mal vermehrt drauf geachtet und stelle fest: mein
Unterbauch ist vor der Periode durchaus auch dicker und aufgeblähter als im
restlichen Monat. Vor allem aber fühlt er sich an, als beherberge er eine
(hungrige) Großfamilie.
Er wird ganz schwer und zieht mich – passend zur Stimmung – nach unten.
Derart aufgebläht, wie der meiner Freundin, ist er aber wahrlich nicht,
seine Schwere spielt sich innen ab.
Okay, das mit den Drillingen war etwas übertrieben, doch tatsächlich lassen
die Vorher-Nachher-Fotos vermuten, dass in spätestens vier Monaten mit
einer Niederkunft zu rechnen ist.
## Eigentlich total egal!
Damit eins klar ist: Bauch dick, Bauch dünn, Bauch mittel, mit Streifen,
ohne Streifen, mit Haaren, ohne Haare, das ist eigentlich total egal!
Faszinierend ist es aber allemal, wie ein Bauch sich binnen weniger Stunden
um das Doppelte oder Dreifache vergrößern kann.
Die Erklärung für die sich monatlich wiederholende einwöchige
Drillingsschwangerschaft meiner Freundin findet sich im
[1][Progesteronspiegel.] Sinkt dieser, lagert unser Körper vermehrt Wasser
ein, wir haben also (mal wieder) das Nachsehen und manch einer vermutet
baldige Wehen. Welch banale Erklärung für ein frappierendes Phänomen. Ein
Phänomen, das sogar Geld kostet. Dann nämlich, wenn man verschiedene
Hosengrößen braucht, eine für die Lutealphase und eine für die anderen
Phasen.
Apropos Bauch, da gibt es ja noch etwas! Etwas über das man nicht gerne
redet. Etwas, das peinlich ist (obwohl jeder einzelne Mensch auf dieser
Welt davon zu berichten weiß). Etwas das stinkt. Etwas, das laut ist.
Etwas, das jedem überall und jederzeit passieren kann. Die Rede ist von
Durchfall.
Googelt man „Synonyme für [2][Durchfall]“, so erscheint unter anderem das
Wort „Blamage“. Was sind wir Menschen doch merkwürdig, dauernd schämen wir
uns unserer Ausscheidungen. Der flotte Otto (auch ein Synonym für
Durchfall) besucht so manche*n von uns vor und/oder während der Periode.
## Für Laien. Wie mich.
Verantwortlich dafür sind wieder mal: Progesteron und Prostaglandine. Die
Kombination aus diesen Gardinen und dem – in der [3][Lutealphase]
reduzierten – Progesteron wirkt recht anregend auf die Verdauungstätigkeit.
Die Kloschüssel weiß ein Lied davon zu singen. Das war jetzt sehr einfach
runtergebrochen. Für Laien. Wie mich.
Es scheint als mache der Körper eine Unterleibs-Detox-Kur: einfach mal
alles rauslassen. Blut, Kot, Urin. Nur sollte man sich nach Detox doch
gereinigt und gestärkt fühlen. Davon kann in diesem Fall nicht die Rede
sein.
Ach, ich wünschte PM(D)S-Symptome ließen sich ghosten, könnte man sie – wie
manch nerviges Date – doch einfach auf gelesen lassen. Aber irgendwie
finden sie immer wieder zu uns. In unseren Unterleib, in unseren Geist, in
unsere Brüste, in unsere Kloschüsseln, zwischen uns und unsere Liebsten,
zwischen uns und die Ratio. Kein Date war je so aufdringlich wie
PM(D)S-Symptome.
6 May 2024
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## AUTOREN
Sarah Lorenz
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