| # taz.de -- Russische Invasion in der Ukraine: Schweiz lädt zur Friedenskonfer… | |
| > Russland bombardiert erneut zivile Gebäude in der Ukraine. Die Schweiz | |
| > setzt auf einen internationalen Friedensprozess – vorerst ohne Russland. | |
| Bild: Großbrand in Odessa nach russischem Luftangriff | |
| Berlin taz | Im Jahr drei des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist | |
| ein Ende der Kriegshandlungen derzeit nicht in Sicht. In den vergangenen | |
| Wochen griff Russlands Armee verstärkt Energieversorger, die Bahn und | |
| zivile Gebäude wie Orte an. Zuletzt [1][wurde die ukrainische Hafenstadt | |
| Odessa] mehrfach attackiert. In der Nacht zu Donnerstag wurden mindestens | |
| 13 Menschen verletzt, schreibt der Militärgouverneur der Region via | |
| Telegram. | |
| Mehrere Großbrände wurden gemeldet. Russland nutzt derzeit noch das | |
| Zeitfenster, bis die internationalen Verbündeten Munition und weitere | |
| Waffen liefern. Vor allem durch die monatelangen Streitereien im | |
| US-Repräsentantenhaus um weitere Hilfen für die Ukraine kam es zu | |
| deutlichen Verzögerungen – die an der Front sichtbar sind. [2][Auch das von | |
| Deutschland zugesagte Patriot-System für die Luftverteidigung ist in der | |
| Ukraine noch nicht im Einsatz.] | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fasste es so zusammen: Im | |
| April wurden über 300 Raketen, rund 300 Shahed-Drohnen und mehr als 3.200 | |
| Lenk-Bomben bei Angriffen auf die Ukraine eingesetzt. „Nur Stärke kann | |
| diesen Terror stoppen“, so Selenkyjs Schlussfolgerung. | |
| An Frieden zwischen der Ukraine und Russland ist kaum zu denken. Trotzdem | |
| soll es einen Vorstoß geben. Die Schweiz lädt mehr als 160 internationale | |
| Delegationen Mitte Juni in ein Nobelhotel am Vierwaldstättersee ein. Auf | |
| Bitten der Ukraine. Ziel sei, ein gemeinsames Verständnis für einen | |
| möglichen Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu | |
| entwickeln, heißt es. Die Konferenz soll die Grundlage für einen | |
| Friedensprozess schaffen – ohne Russland. „Russland wurde zum jetzigen | |
| Zeitpunkt nicht eingeladen“, hieß es in der Mitteilung des Schweizer | |
| Außenministeriums in Bern. | |
| ## Schweiz setzt auf neutrale Staaten für Friedensprozess | |
| Ohnehin hatte Moskau bisher eine Teilnahme an dem hochkarätigen Treffen | |
| abgelehnt. Aber klar ist auch: Ohne Russland wird es keinen nachhaltigen | |
| Frieden geben. Die Schweizer wollen aber vor allem bisher | |
| russlandfreundliche oder neutrale Staaten wie China, Indien, Brasilien | |
| oder Südafrika einbinden – und hoffen so auf Einfluss auf Russland. Die | |
| Konferenz ist demnach der erste Schritt, danach soll eine Kommunikation mit | |
| dem Kreml folgen. | |
| Kyjiw hatte bereits im Herbst 2022 Voraussetzungen für eine | |
| Friedensvereinbarung formuliert. Dazu zählt, dass Aggression bestraft, | |
| Leben geschützt, Sicherheit und territoriale Integrität wiederhergestellt, | |
| sowie Sicherheit für die Ukraine garantiert werden. Selenskyj konzentriert | |
| sich derzeit auf weitere bilaterale Sicherheitsabkommen mit einzelnen | |
| Staaten. Solche Vereinbarungen, die die Ukraine langfristig unterstützen | |
| sollen – militärisch, finanziell [3][und beim Wiederaufbau] –, gibt es | |
| bereits mit Frankreich, Großbritannien und Deutschland. | |
| Von großer Bedeutung ist nun ein Abkommen mit den USA. Die Ukraine drängt | |
| zudem auf einen baldigen Nato-Beitritt, den Generalsekretär Jens | |
| Stoltenberg bei einem Besuch in Kyjiw in der vergangenen Woche erneut | |
| zugesagt hatte. Auch die EU-Beitrittsverhandlungen zeigten Erfolge laut | |
| Selenskyj. Im Juni sollen konkrete Gespräche beginnen. | |
| 2 May 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Tanja Tricarico | |
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