Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: USA liefern Kurzstreckenraket…
> Die Geschosse mit hoher Reichweite waren Teil eines Hilfspakets aus dem
> März. Derweil erhöht die Ukraine den Druck auf Männer, die sich der
> Einberufung entziehen.
Bild: Raketenabschuss ukrainischer Truppen auf ihre russischen Opponenten
## Vereinbarung zum Austausch entführter Kinder geschlossen
Russland hat eine Vereinbarung mit der Ukraine über den Austausch von
Kindern bekanntgegeben, die infolge von Moskaus Invasion vertrieben wurden.
Die Vereinbarung sehe vor, dass 29 Kinder in die Ukraine und 19 nach
Russland gebracht werden sollten, sagte Russlands Kinderrechtsbeauftragte
Maria Lwowa-Belowa am Mittwoch in Doha, wo sich Vertreter der Ukraine und
Russlands mit katarischen Vermittlern trafen. Der Menschenrechtsbeauftragte
des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, sagte der Nachrichtenagentur
AFP, er könne „die Information nicht bestätigen“.
Moskau wird vorgeworfen, [1][ukrainische Kinder auf russisches Staatsgebiet
zu verschleppen]. Gegen Lwowa-Belowa wurde in diesem Zusammenhang vom
Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag 2023 ein Haftbefehl
ausgestellt. Die Kinderrechtsbeauftragte des Kreml gab keine Details dazu
an, warum die Kinder sich in russischen Händen befinden oder woher sie
gekommen sind.
Kyjiw geht davon aus, dass Russland seit Beginn der Invasion im Februar
2022 mehr als 19.000 ukrainische Kinder entführt hat. Lediglich 400 wurden
bisher zurückgebracht. Der Kreml bestreitet die Vorwürfe. Demnach wurden
die Kinder aus Sicherheitsgründen aus Kampfgebieten gebracht.
Jugendliche, die in die Ukraine zurückgekehrt sind, gaben an, dass sie eine
russische patriotische Erziehung erhielten und dazu gezwungen wurden, die
russische Armee zu rühmen. (afp)
## 🐾 Ukrainische Studierende: „Wir wollen konkrete Hilfe“
Die Studierenden kämpfen gegen das schwindende Interesse am russischen
Angriffskrieg gegen ihr Land. Deutsche Unis widmen dem Land außerdem nur
langsam mehr Aufmerksamkeit, [2][berichtet taz-Autorin Paula Schöber.]
## USA liefern Kurzstreckenraketen an Ukraine
Die USA haben der Ukraine Kurzstreckenraketen vom Typ ATACMS mit größerer
Reichweite für den Einsatz innerhalb des ukrainischen Staatsgebiets
geliefert. „Ich kann bestätigen, dass die Vereinigten Staaten der Ukraine
auf direkte Anweisung des Präsidenten ATACMS mit großer Reichweite
geliefert haben“, sagte Außenamtssprecher Vedant Patel am Mittwoch. Derweil
kündigte US-Präsident Joe Biden nach der Freigabe eines milliardenschweren
Hilfspakets für die Ukraine schnelle weitere Lieferungen an das von
Russland angegriffene Land an.
Die Raketen seien Teil eines [3][Hilfspakets] aus dem März gewesen und
„diesen Monat“ in der Ukraine angekommen, erläuterte Patel. Die Raketen
sind demnach nicht Teil des am Dienstag vom US-Kongress verabschiedeten
Hilfspakets für die Ukraine.
Die USA hatten der Ukraine erstmals im vergangenen Jahr ATACMS-Raketen
geliefert – aber nur mit einer Reichweite von 165 Kilometern. Die Variante
mit der längsten Reichweite kann Ziele in bis zu 300 Kilometern Entfernung
treffen. Das Pentagon bestätigte, dass es sich bei den nun gelieferten
Raketen um die Variante mit größerer Reichweite gehandelt habe. Die
ukrainische Armee leidet derzeit unter Munitionsmangel und Schwierigkeiten
bei der Rekrutierung neuer Soldaten. (afp)
## Militärhilfen aus USA an Ukraine nicht durch EU ersetzbar
Bei der [4][militärischen Unterstützung der Ukraine sind die EU-Staaten]
jüngsten Zahlen zufolge bisher nicht in der Lage, die Hilfen aus den USA zu
ersetzen. Der Zählung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zufolge
haben die EU und ihre Mitgliedsstaaten 42 Milliarden Euro an militärischer
Hilfe an die Ukraine zugewiesen, die USA hingegen 43,1 Milliarden Euro.
Europa habe zwar in vergangenen Monaten zu den USA „aufgeholt“ und sei nun
„bei der Militärhilfe mit den USA auf Augenhöhe“, erklärte Christoph
Trebesch, Leiter des Ukraine Support Trackers des IfW. Es sei jedoch nicht
in der Lage gewesen, „die große Lücke zu schließen, welche die USA
hinterlassen haben, insbesondere bei der Munition“. Der europäische
Verteidigungssektor habe „nur sehr langsam Produktionskapazitäten
aufgebaut“. (afp)
## Keine Pässe mehr für männliche Ukrainer
Kurz nach Verabschiedung eines neuen verschärften Mobilisierungsgesetzes
hat das ukrainische Außenministerium den Stopp von Konsulardiensten für
[5][ins Ausland geflüchtete] wehrpflichtige Männer angeordnet. „Der
Aufenthalt im Ausland befreit den Bürger nicht von seinen Pflichten
gegenüber dem Vaterland“, unterstrich Außenminister Dmytro Kuleba. Das sei
nur fair.
Vorher war in ukrainischen Medien ein Brief von Kulebas Stellvertreter
Andrij Sybiha aufgetaucht, dem zufolge ab Dienstag konsularische
Dienstleistungen für Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60
Jahren vorläufig einzustellen sind. Ausnahme ist die Ausstellung von
Dokumenten, die für eine Rückkehr in die Ukraine erforderlich sind.
Mit der Einführung des Kriegsrechts nach dem Angriff Russlands wurde
Wehrpflichtigen bis auf wenige Ausnahmen die Ausreise verboten. Trotzdem
sind Hunderttausende ukrainische Männer mit gefälschten Dokumenten oder
über die grüne Grenze ins Ausland geflüchtet, um sich dem Kriegsdienst zu
entziehen. Dem ukrainischen Innenminister Ihor Klymenko zufolge fahndet
seine Behörde bereits nach Hunderttausenden, die Einberufungsbescheide und
Musterungsvorladungen ignoriert haben. (dpa)
25 Apr 2024
## LINKS
[1] /Kinderverschleppung-nach-Russland/!5945739
[2] /Ukraine-in-der-deutschen-Forschung/!6003466
[3] /Milliarden-fuer-die-Ukraine/!6003223
[4] /Westliche-Bodentruppen-in-der-Ukraine/!5992179
[5] /Studieren-in-Kriegszeiten/!6006502
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kinder
Raketen
USA
Militär
Atomkraftwerk
Unser Fenster nach Russland
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sperrzonen-Chef über Tschernobyl: „Russen haben die Zone vermint“
38 Jahre nach dem GAU ist die Gegend um Tschernobyl immer noch verstrahlt.
Durch den Angriffskrieg drohen neue Gefahren, warnt Sperrzonen-Chef Andrij
Tymtschuk.
Meduza-Auswahl 18. – 24. April: Warum wächst Russlands Wirtschaft?
Das Exilmedium analysiert, warum trotz der Sanktionen die Einnahmen des
Kreml wachsen. Ein Grund: Einnahmen aus dem Ölgeschäft.
Machtwechsel in der Ukraine 1944: Wo Geschichte zur Waffe wird
Vor 80 Jahren eroberte die Rote Armee Lwiw von der Wehrmacht. Nicht alle
empfanden das als Befreiung. Ein Diskussionsabend in Berlin.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.