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# taz.de -- Polizisten vor Gericht in Aurich: Anklage wegen Körperverletzung
> In Emden sollen zwei Polizisten einen heute 21-Jährigen schwer verletzt
> haben. Den Beamten werden weitere Fälle von Körperverletzung vorgeworfen.
Bild: Die zwei angeklagten Polizisten im Gericht in Aurich am 16. 4
Aurich dpa/taz | Zwei Polizisten haben zu Beginn eines Prozesses wegen
mutmaßlicher [1][Polizeigewalt] die Vorwürfe gegen sie zurückgewiesen. Die
beiden Angeklagten müssen sich vor dem Landgericht in Aurich verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft den heute 27 und 33 Jahre alten Polizisten des
Kommissariats Emden insgesamt fünf Fälle von Körperverletzung im Amt vor.
Es geht um Einsätze vor rund drei Jahren in Emden. Bei einem der Einsätze
waren laut Anklage beide Beamte im Dienst. Dabei wurde Ende Mai 2021 ein
heute 21-Jähriger so schwer verletzt, dass er mehrere Knochenbrüche im
Gesicht erlitt und in einem Krankenhaus behandelt werden mussten.
Zu dem Einsatz war es gekommen, weil die Polizei nach dem 21-Jährigen
gesucht hatte, nachdem er verschwunden war. Polizisten fanden den jungen
Mann mit einem E-Scooter an einer Straße in der Emder Innenstadt. Die
Beamten, die nun vor Gericht stehen, wurden als Verstärkung für eine
Festnahme hinzugerufen. Dann soll der Einsatz laut Anklage eskaliert sein.
Die angeklagten Beamten sollen „massiv“ und „ohne gerechtfertigten Anlass…
den 21-Jährigen körperlich gewaltsam angegangen haben.
Die beiden Polizeikommissare ließen am Dienstag über ihre Rechtsanwälte
erklären, dass sie den 21-Jährigen bei dem Einsatz fixierten. Der Mann habe
sich offenbar in einer [2][„psychischen Ausnahmesituation“ befunden]. „Er
war sehr aggressiv und schlug mit dem Kopf auf den Boden“, ließ der 27
Jahre alte Polizist über seine Rechtsanwältin erklären. Deshalb habe er den
Kopf des 21-Jährigen festgehalten, ihn aber keinesfalls geschlagen.
Der 21-Jährige sagte vor Gericht, dass er sich nicht mehr genau an den
Ablauf des Einsatzes erinnern könne. Er gab zudem an, die Polizisten nicht
als solche wahrgenommen zu haben. Das Opfer schilderte, wie er in ein Auto
gedrängt und dort gewürgt worden sei. Später sei im Hof der Polizeiwache
auf ihn eingeschlagen worden, als er mit Handschellen auf dem Rücken
gefesselt war. Er kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein
Krankenhaus. Eine Blutprobe ergab, dass der 21-Jährige unter Drogeneinfluss
stand.
Das Gericht will bei den kommenden Verhandlungstagen die weiteren
angeklagten Taten verhandeln und dazu weitere Zeugen hören. [3][Fälle von
überzogener Polizeigewalt] kommen äußerst selten zur Anklage.
16 Apr 2024
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Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
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