| # taz.de -- Brandanschlag in Oldenburg: Hunderte demonstrieren Solidarität | |
| > Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg zeigen sich viele | |
| > Menschen solidarisch mit der jüdischen Gemeinde. Der Oberbürgermeister | |
| > spricht von „Terror“. | |
| Bild: Zeichen der Unterstützung in Oldenburg | |
| Oldenburg epd | [1][Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg] | |
| haben am Sonntagmittag nach Polizeiangaben mehr als 500 Menschen, nach | |
| Schätzungen der Organisatoren 700 Menschen in der Innenstadt ihre | |
| Solidarität mit der jüdischen Gemeinde demonstriert. Die Vorsitzende der | |
| jüdischen Gemeinde, Claire Schaub-Moore, dankte für die „überwältigende | |
| Solidarität“, die der Gemeinde Stärke verleihe. „Diese Stärke ist viel | |
| größer als das, was vor unserer Synagoge passiert ist.“ | |
| Ein bislang Unbekannter hatte nach Angaben der Polizei am Freitagmittag | |
| einen Brandsatz auf die Tür der Synagoge in der Leo-Trepp-Straße geworfen. | |
| Das Feuer konnte von zwei Hausmeistern des benachbarten Kulturzentrums | |
| schnell gelöscht werden, sodass lediglich die Tür leicht beschädigt wurde. | |
| Menschen seien nicht verletzt worden. | |
| Die in Oldenburg lebende niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber | |
| (SPD) sagte als Rednerin auf der Kundgebung: „Wir stehen hier für den | |
| solidarischen Schutz der Jüdinnen und Juden – in Oldenburg, Niedersachsen | |
| und der ganzen Welt. Wir erinnern an unser Versprechen, mit dem die | |
| Bundesrepublik gegründet wurde: Nie wieder! Der Schutz jüdischen Lebens ist | |
| unser aller Verpflichtung.“ Sie fügte hinzu: „Wir müssen laut sein: für | |
| unsere vielfältige, freiheitliche Demokratie, gegen Hass und Hetze.“ | |
| Oberbürgermeister [2][Jürgen Krogmann] (SPD) verurteilte die Tat scharf. | |
| Zwar habe es bereits in Oldenburg antisemitische Vorfälle gegeben, aber | |
| nicht in dieser Qualität. Wer einen Molotow-Cocktail gegen eine Synagoge | |
| werfe, müsse damit rechnen, dass sich darin Menschen befinden: „Das war | |
| versuchter Mord, Terror und nichts anderes.“ | |
| ## Warnung vor „hohlen Phrasen“ | |
| Der evangelische Bischof Thomas Adomeit nannte es „unerträglich, dass die | |
| jüdischen Geschwister in unserer Stadt sich um ihr Leben ängstigen müssen.“ | |
| Er rufe alle Menschen auf, dafür Sorge zu tragen, dass jüdisches | |
| Gemeindeleben und Gottesdienste unbeschwert stattfinden und jüdische | |
| Familien sicher leben können. Er fügte hinzu: „Nie wieder darf dies infrage | |
| stehen.“ | |
| Nach dem Anschlag hatten bereits zahlreiche Politiker ihre Solidarität mit | |
| der jüdischen Gemeinde erklärt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) | |
| schrieb im Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, der Anschlag sei „ein | |
| widerwärtiger, menschenverachtender Angriff auf Jüdinnen und Juden in | |
| Oldenburg“. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD), betonte, | |
| die Sicherheitsbehörden würden alles dafür tun, den oder die Täter zu | |
| ermitteln. „Der Rechtsstaat wird hier klare Kante zeigen.“ | |
| Der Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von | |
| Niedersachsen, Michael Fürst, warnte auf Nachfrage des Evangelischen | |
| Pressedienstes (epd) vor der monotonen „hohlen Phrase“, in Deutschland sei | |
| kein Raum für Antisemitismus, solange dieser von der Mitte der Gesellschaft | |
| geduldet und sogar mitgetragen werde. „Wir können nicht in die Glaskugel | |
| sehen, aber vom Molotow-Cocktail auf ein jüdisches Gemeindezentrum bis zum | |
| Schuss auf einen jüdischen Gläubigen, der den Gottesdienst besucht, ist es | |
| nicht weit.“ | |
| Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, | |
| betonte auf der Internetseite des Zentralrats: „Wir werden uns nicht | |
| unterkriegen lassen. Jüdisches Leben gehört zu unserem Land, zu | |
| Deutschland.“ Wer das nicht wahrhaben wolle, müsse alle rechtlichen | |
| Konsequenzen für sein Handeln tragen. | |
| 8 Apr 2024 | |
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