# taz.de -- Synagoge in Oldenburg: SA-Parole gesprüht | |
> Erneut wurde ein Anschlag auf die Synagoge in Oldenburg verübt. Dieses | |
> Mal schmierten Unbekannte eine SA-Parole auf eine Rampe nahe dem Gebäude. | |
Bild: Blick auf die Oldenburger Synagoge nach dem Brandanschlag. Nun gab es ein… | |
Hamburg taz | Unbekannte haben am Donnerstag „Alles für Deutschland“, eine | |
Parole der Sturmabteilung (SA), auf eine Rampe nahe dem Gebäude der | |
Synagoge in Oldenburg gesprüht. Die Rampe führt zum Kunst- und | |
Literaturhaus Wilhelm13, das sich an der Ausstellung „Komm, goldener Pfau“ | |
zu jiddischer Sprache und Kultur beteiligt. Ein politisch motivierter | |
Hintergrund liegt daher nahe. Der Staatsschutz ermittelt. | |
„Die SA-Parole stellt eine offene Drohung gegen Jüdinnen und Juden dar und | |
verherrlicht den Nationalsozialismus, dessen ideologischer Kern der | |
Antisemitismus ist“, sagte Johanna Faber vom Bündnis gegen Antisemitismus | |
und Antizionismus Oldenburg. Es sei nicht zu akzeptieren, dass | |
Einrichtungen, die sich mit jüdischer Kultur auseinandersetzen, sowie die | |
jüdische Gemeinde solch nationalsozialistischen Drohungen ausgesetzt seien. | |
Erst kürzlich war Thüringens AfD-Chef [1][Björn Höcke zum zweiten Mal wegen | |
der Verwendung genau dieser NS-Parole] zu einer Geldstrafe von knapp 17.000 | |
Euro verurteilt worden. Höcke hatte im Dezember 2023 bei einer | |
Parteiveranstaltung in Gera den Anfang der SA-Parole „Alles für | |
Deutschland“ gesagt. Sein Publikum vervollständigte sie. | |
Bereits am 5. April haben Unbekannte einen [2][Brandsatz gegen die Tür des | |
jüdischen Gotteshauses geworfen]. Hausmeister des benachbarten | |
Kulturzentrums PFL entdeckten das Feuer schnell und konnten es löschen. | |
[3][Noch am Abend fand in Oldenburg eine Solidaritätskundgebung statt]. | |
Rund 700 Menschen nahmen am folgenden Samstag an einer Kundgebung teil. | |
## „Das war versuchter Mord“ | |
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) betonte, dass „der Schutz jüdischen | |
Lebens unser aller Verpflichtung ist“. Wer einen Brandsatz gegen eine | |
Synagoge werfe, müsse damit rechnen, dass sich darin Menschen befinden. | |
„Das war versuchter Mord, Terror und nichts anderes“, so Krogmann. Die | |
Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Claire Schaub-Moore, dankte für die | |
„überwältigende Solidarität“. | |
In Niedersachsen dokumentierte die [4][Recherche- und Informatiosstelle | |
Antisemitismus (Rias)] für 2023 insgesamt 331 antisemitische Vorfälle. | |
Eine Zunahme von 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Kontext der | |
Massaker der Hamas und des Krieges zwischen Israel und Palästina zählte | |
Rias allein 153 Vorfälle. 117 Einzelpersonen waren betroffen. Unter den 90 | |
Institutionen, die Ziel von Antisemitismus waren, waren Gedenkstätten und | |
Initiativen mit 36 am stärksten betroffen. | |
16 Jul 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Zweites-Urteil-gegen-AfD-Politiker/!6017922 | |
[2] /Brandanschlag-in-Oldenburg/!6000566 | |
[3] /Synagoge-in-Oldenburg/!6002689 | |
[4] https://www.report-antisemitism.de/ | |
## AUTOREN | |
Andreas Speit | |
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