| # taz.de -- Umstrittener Landeschef Harald Burkart: Chaostage bei der Jungen Un… | |
| > Eine mutmaßliche frühere AfD-Mitgliedschaft könnte den Berliner JU-Chef | |
| > Harald Burkart das Amt kosten. Im Fokus steht ein CDU-Ortsverband. | |
| Bild: Wie geht es weiter bei der Jungen Union Berlin? Symbolbild | |
| Berlin taz | Bei der Jungen Union (JU) Berlin geht es drunter und drüber. | |
| Dem Vernehmen nach ist der umstrittene Vorsitzende der | |
| CDU-Nachwuchsorganisation Harald Burkart am Dienstag zurückgetreten. Zuvor | |
| [1][hatte die taz berichtet, dass er mutmaßlich über mehrere Jahre Mitglied | |
| der rechtsextremen AfD gewesen war], bevor er der CDU beitrat. | |
| Gegenüber der taz hatte Burkart, der parteiintern als liberal gilt, die | |
| AfD-Mitgliedschaft bestritten. Dennoch hieß es am Dienstag aus | |
| CDU-Parteikreisen, es kursiere die Info, Burkart habe sein Amt | |
| niedergelegt. Eine Anfrage der taz an die JU Berlin blieb bis | |
| Redaktionsschluss unbeantwortet. Kein Funktionsträger der JU oder der CDU | |
| Berlin wollte sich öffentlich zu dem Rücktrittsgerücht äußern. | |
| Das Durcheinander bei dem Berliner CDU-Nachwuchs ist allerdings noch | |
| größer. Denn es ist ungeklärt, ob Burkart überhaupt rechtmäßig das Amt | |
| bekleidet hat, von dem er nun zurückgetreten sein soll. | |
| ## Schlammschlacht um den Vorsitz | |
| Hintergrund ist eine umstrittene Online-Delegiertenversammlung im Juli, auf | |
| der sich Burkart, der Vorsitzender der JU Pankow ist, zum Landeschef der JU | |
| mit ihren knapp 3.000 Mitgliedern wählen ließ. Sein interner Gegner Lucas | |
| Schaal, Mitglied des Abgeordnetenhauses und Vorsitzender der JU Mitte, | |
| sowie dessen Unterstützer blieben der Abstimmung aus Protest fern, weil sie | |
| diese als satzungswidrig einschätzten. | |
| Bis heute erkennen acht von zwölf JU-Kreisverbänden die Wahl von Harald | |
| Burkart nicht an. Auch der CDU-Landesverband hat sich gegen ihn | |
| positioniert. Der Fall landete beim Landesparteigericht, das die digitale | |
| Wahl für satzungswidrig erklärte. Doch Burkart und seine Anhänger fochten | |
| den Beschluss an. Nun soll das Bundesparteigericht der CDU entscheiden – | |
| falls Burkart nicht ohnehin aus anderen Gründen den Weg zu Neuwahlen | |
| freigemacht hat. | |
| ## Ein Ortsverband im Fokus | |
| Die Causa Burkart wirft außerdem erneut ein Schlaglicht auf den | |
| CDU-Ortsverband Prenzlauer Allee. Burkart ist dessen Vizechef. Vorsitzender | |
| ist der ehemalige schlagende Corpsstudent Sebastian Greve. Weitere bekannte | |
| (Ex-)Mitglieder: der Jurist Ulrich Vosgerau, der im vergangenen November am | |
| [2][sogenannten Geheimtreffen in Potsdam] teilnahm, sowie Berlins | |
| Ex-[3][Finanzsenator Peter Kurth, der ebenfalls enge Kontakte in | |
| rechtsextreme Milieus pflegt]. | |
| Kurth ist nicht mehr Mitglied in der CDU, gegen Vosgerau läuft ein | |
| Parteiordnungsverfahren. Und was ist mit Burkart? Dirk Stettner, | |
| CDU-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus und Vorsitzender des übergeordneten | |
| Kreisverbands Pankow, sagte der taz, selbst wenn sich der Verdacht gegen | |
| Burkart erhärten würde, gälte der Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU nicht | |
| für Fälle wie diesen: „Auch wenn sie politisch wenig erfreulich ist: Eine | |
| potenzielle AfD-Mitgliedschaft, die zeitlich vor einer CDU-Mitgliedschaft | |
| liegt, ist kein Grund für ein Parteiordnungsverfahren“, so Stettner. | |
| Die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus zeigte sich angesichts der | |
| taz-Recherchen alarmiert: „Eine mehrjährige AfD-Mitgliedschaft und die | |
| Verbreitung rechtsradikaler Inhalte sind keine Kavaliersdelikte“, sagte | |
| Ario Mirzaie, Fraktionssprecher für Strategien gegen Rechts, am Dienstag. | |
| Beim „braunen Sumpf“ der CDU Pankow werde weggeschaut. „Der | |
| Parteivorsitzende Wegner muss den Sonntagsreden gegen Rechtsextremismus | |
| jetzt auch Taten folgen lassen“, forderte Mirzaie. | |
| 9 Apr 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Hanno Fleckenstein | |
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