| # taz.de -- Ärger bei Berlins Christdemokraten: CDU will Neuwahl bei Nachwuchs | |
| > Generalsekretärin Ottilie Klein nennt Vorgänge bei der Jungen Union und | |
| > deren Chef Harald Burkart „ein Trauerspiel“ | |
| Bild: Die Vorgänge beim Parteinachwuchs Junge Union (JU) verärgern den Berlin… | |
| Berlin taz | Die Spitze der Berliner CDU fordert einen Neuanfang bei ihrer | |
| Nachwuchsorganisation Junge Union (JU). „Das ist ein Trauerspiel, dass da | |
| aufgeführt wird“, sagte Generalsekretärin Ottilie Klein auf taz-Anfrage, | |
| „konsequent wäre eine rechtmäßig durchgeführte Neuwahl des | |
| JU-Landesvorstands.“ Der in der Kritik stehende Landeschef Harald Burkart | |
| hat sich nach JU-Angaben bereits am 3. April vorübergehend von seinem Amt | |
| zurückgezogen. Taz-Recherchen legen nahe, dass er früher AfD-Mitglied war. | |
| Seine Wahl zum Landeschef 2023 erkennen acht von zwölf Berliner | |
| JU-Kreisverbänden nicht an. Das Landesparteigericht der CDU ordnete diese | |
| online erfolgte Wahl als satzungswidrig ein. | |
| Die [1][taz hatte am Dienstag von ihr vorliegenden AfD-Mitgliedsdaten | |
| berichtet], denen zufolge ein Harald Burkart unter der Nummer 105786931 von | |
| 2014 bis 2018 Mitglied im AfD-Kreisverband Baden-Baden/Rastatt war. Burkart | |
| selbst bestreitet das. Seine Antwort dazu an die taz erfolgte jedoch über | |
| dieselbe E-Mail-Adresse, die auch die AfD als eine Kontaktmöglichkeit zu | |
| ihrem Ex-Mitglied aufführt. | |
| Nach [2][Angaben der JU via Instagram] ist Burkard nicht am Dienstag von | |
| seinem Amt als Landesvorsitzender zurückgetreten. Vielmehr habe er bereits | |
| am 3. April „die Amtsgeschäfte vorübergehend kommissarisch an seine | |
| Stellvertreterin Gjelsime Jonuzi abgegeben“. Ein Rücktritt soll das nicht | |
| sein. Der RBB [3][zitierte dazu einen Anwalt Burkarts], wonach der sich | |
| gerade „auf das Staatsexamen“ vorbereite. Zudem bestehe „kein kausaler | |
| Zusammenhang“ zum „falschen Vorwurf einer angeblichen AfD-Mitgliedschaft“. | |
| Burkarts Verhältnis zur Mutterpartei ist seit Längerem zerrüttet. Wegen aus | |
| Sicht des CDU-Landesvorstands parteischädigenden Verhaltens in mehreren | |
| Fällen erhielt er nach Parteiangaben am 1. März die äußerst selten | |
| verhängte Ordnungsmaßnahme eines Verweises. Die nächste Stufe wäre [4][laut | |
| Paragraf 10 der Berliner CDU-Satzung] „die Enthebung von Parteiämtern“. | |
| Ämter der Nachwuchsorganisation beträfe das nicht. | |
| JU-Landesvorsitzender wurde Burkart bei einer Onlinewahl im Juli 2023. Sein | |
| Konkurrent Lucas Schaal, Mitglied des Abgeordnetenhauses, und dessen | |
| Unterstützer hatten schon vorab angekündigt, die Wahl zu boykottieren, weil | |
| sie einen fairen Verlauf anzweifelten. Der folgende Streit über die | |
| Satzungsgemäßheit ging über die Landesebene hinaus zum Bundesschiedsgericht | |
| der CDU. Dessen Entscheidung erwartet man bis zur Sommerpause. „Es ist nun | |
| endgültig an der Zeit für einen echten und breit aufgestellten Neuanfang | |
| der JU Berlin“, fordert Generalsekretärin Klein. | |
| 12 Apr 2024 | |
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| [2] https://www.instagram.com/jungeunionberlin/ | |
| [3] https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/04/berlin-junge-union-harald-burk… | |
| [4] https://cdu.berlin/image/kopfgrafiken/Satzung_CDU_Berlin-2019%20nach%20LPT%… | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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