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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Netanjahu gegen Biden
> Israels Regierungschef weist die Kritik des US-Präsidenten am Vorgehen im
> Gaza-Krieg zurück. Derweil beginnt der Fastenmonat Ramadan mit gedrückter
> Stimmung.
Bild: US-Präsident Joe Biden stößt mit seiner Kritik an Israels Vorgehen in …
## Netanjahu weist Bidens Kritik an Gaza-Krieg zurück
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Kritik von US-Präsident
Joe Biden am israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen zurückgewiesen.
„Wenn der US-Präsident damit meint, dass ich eine Privatpolitik gegen den
Wunsch der Mehrheit der Israelis verfolge und das Israels Interessen
schadet, dann liegt er in beiden Punkten falsch“, sagte Netanjahu am
Sonntag in einem Gespräch mit Springer-Medien in Jerusalem.
Seine Politik werde von einer „überwältigenden Mehrheit“ der Israelis
unterstützt, fügte Netanjahu hinzu. [1][Gegen Netanjahus Politik und den
noch immer nicht erreichten Geisel-Deal gingen allerdings am Samstagabend
Tausende auf die Straße], die Polizei ging teils gewaltsam gegen die
Demonstrierenden vor.
Netanjahu zeigte sich dennoch entschlossen, die Militäroffensive gegen die
radikalislamische Hamas in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens trotz
internationaler Warnungen bald zu beginnen. Nach dem Beginn der Offensive
gegen die letzten Hamas-Bataillone in Rafah werde die „intensive Phase“ der
Kämpfe vier bis sechs Wochen dauern.
Angesichts der verzweifelten Lage der Menschen im Gazastreifen hatte Biden
Israels Vorgehen zuvor offen kritisiert. „Meiner Meinung nach schadet er
Israel mehr, als dass er dem Land hilft“, sagte Biden in einem am
Samstagabend ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender MSNBC. (afp,
taz)
## 🐾 „Niemandem ist nach Feiern zumute“
Im Schatten des Krieges begehen Muslime in Jerusalem den Auftakt des
Fastenmonats Ramadan. Die Hoffnung auf eine Feuerpause bleibt weiter
unerfüllt, [2][schreibt taz-Korrespondent Felix Wellisch aus Jerusalem.]
## Bericht: Hamas setzt zum Überleben auf Ramadan
Der Beginn einer Bodenoffensive in Rafah während des Ramadan wäre riskant,
sagte Udi Dekel, pensionierter israelischer Brigadegeneral und Forscher am
Institut für nationale Sicherheitsstudien in Tel Aviv, dem Wall Street
Journal. Israel habe größere Einsätze in Rafah bis jetzt aufgeschoben, um
Zeit für die Verhandlungen über eine vorübergehende Waffenruhe und die
Freilassung von Geiseln zu gewinnen. Sollten die Gespräche zu keinem
Ergebnis führen, gebe es für Israel keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten,
sagte Dekel.
Die Hamas-Führung setze darauf, dass der Ramadan die Dynamik des Krieges zu
ihren Gunsten wendet, schrieb das Wall Street Journal am Sonntag. Sie
hoffe, dass diplomatischer Druck zur Einstellung der Offensive führt und so
das Überleben der Hamas sichert. (dpa)
## Saudischer König ruft zu Ende von „Verbrechen“ auf
[3][Saudi-Arabiens] König Salman hat die internationale Gemeinschaft in
seiner Botschaft zum muslimischen Fastenmonat Ramadan dazu aufgerufen, den
„abscheulichen Verbrechen“ im Gazastreifen ein Ende zu setzen. „Während …
in diesem Jahr den Beginn des Ramadan erleben, sind unsere Herzen voller
Trauer über das anhaltende Leiden unserer palästinensischen Brüder, die
einer unerbittlichen Aggression ausgesetzt sind“, erklärte der König am
Sonntag.
„Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, ihrer Verantwortung gerecht
zu werden, um diesen abscheulichen Verbrechen ein Ende zu setzen und die
Einrichtung sicherer humanitärer Korridore und Hilfskorridore zu
gewährleisten“, fuhr der saudische König fort. (afp)
## Rüge für sprengeifrigen Kommandeur
Israelische Medien berichteten am Montag unter Berufung auf die Armee, das
Militär habe einen Kommandeur offiziell dafür gerügt, im Januar eine
Universität in der Stadt Gaza ohne Genehmigung zerstört zu haben. Zwar soll
die Hamas die Einrichtung den Angaben nach genutzt haben. Doch sprengte der
Kommandeur das Gebäude den Berichten zufolge ohne die erforderliche
Genehmigung seines Vorgesetzten. Der Vorfall werde weiter untersucht. (dpa)
## Weitere Bemühungen um Waffenstillstand in Gaza
Ägypten setzt seine Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen
fort, heißt es aus Sicherheitskreisen des Landes. Man stehe in Kontakt mit
dem israelischen Geheimdienst Mossad und der Hamas. Ziel sei es, während
des Fastenmonats Ramadan die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Dieser
beginnt am Montag oder Dienstag.
Die Vermittler USA, [4][Ägypten] und Katar hatten zuvor erfolglos versucht,
vor dem Ramadan, der in mehreren muslimischen Ländern am Montag beginnt,
eine Einigung über eine Feuerpause und eine Geiselfreilassung im Krieg
zwischen Israel und der islamistischen Hamas herbeizuführen.
Das scheiterte wohl letztlich am Widerstand der Hamas gegen eine nur
temporäre Waffenruhe: Hamas-Chef Hanija sagte am Sonntag, wenn Israel sich
verpflichte, den Krieg zu beenden und sich aus dem Gazastreifen
zurückzuziehen, sei man zu Flexibilität in den Gesprächen bereit. Der
Vorschlag der Vermittler sah bisher nur eine sechswöchige Waffenruhe und
eine erste Phase des Austauschs von Geiseln gegen palästinensische
Häftlinge vor.
Die Hamas wolle „die einzige Karte, die sie hat, nämlich die Geiseln, nicht
als Gegenleistung für eine vorübergehende Waffenruhe hergeben“, erklärte
hierzu Ghassan Khatib von der Birzeit University dem Wall Street Journal.
(rtr, afp, dpa)
11 Mar 2024
## LINKS
[1] https://www.timesofisrael.com/protesters-police-clash-following-rallies-foc…
[2] /Ramadan-und-Gazakrieg/!5997096
[3] /Energiepolitik/!5990203
[4] /Crowdfunding-fuer-Flucht-aus-Gaza/!5994610
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Kolumne Der rote Faden
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